Vamos a España

February - April 2023
Primavera a España
Der dritte Versuch von Spanien etwas mehr als nur die Costa Brava zu sehen. Unsere Tour soll uns bis nach Andalusien führen. Ein lang gehegter Traum: Frühling im Süden zu erleben. Der Sonne und dem Frühling entgegen!
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    February 24, 2023 in Germany ⋅ 🌧 3 °C

    Vamos a España
    24.2.2023
    Der Countdown

    Morgen geht es los. Das miese Wetter hier mit Regen, Schnee und Kälte verlassen zu können, verdoppelt unsere Vorfreude. Vorfreude ist immer die größte Freude. Obwohl wir seit über 30 Jahren mit dem Womo unterwegs sind, freuen wir uns vor jeder größeren Tour immer noch genauso, wie vor unser allerersten Fahrt.

    Das wir nach dieser ersten Tour überhaupt noch weiter mit dem Wohnmobil Urlaub gemacht haben, grenzt fast an ein kleines Wunder.
    Das erste Mal ;-)
    https://www.womofriends.de/2017/06/13/das-erste…

    Das Womo steht fix und fertig gepackt auf dem Hof. Die gegenüberliegende Straßenseite hinter dem Mobil ist gesperrt. Dort parkende Autos würden morgen früh unseren geplanten Start ziemlich in Frage stellen.

    Im Garten sind alle Bäume und Büsche geschnitten und wir haben Berge von Grünschnitt weggefahren.

    Das Haus wurde in die guten Hände der Familie und der Nachbarschaft übergeben und vorhin haben wir uns von Paul und seinen Eltern verabschiedet. Paul, unser 1 1/2 jähriger Enkel wäre am liebsten mitgekommen.

    Morgen tauschen wir das Haus gegen 14 m² auf Rädern.
    Wir sind gespannt, was wir auf dieser Tour erleben und sehen werden.
    Wir, die Jahrzehnte lang immer in der Hochsaison Urlaub machen mussten, haben während der vielen Jahren der Berufstätigkeit immer den Traum vom Frühling im Süden, von kleinen Buchten, von einsamen Fischerdörfchen gehabt, ohne die Vollheit der Hauptsaison.

    Von diesem Traum haben wir uns inzwischen immer mehr verabschiedet. Zu viele Menschen haben den gleichen Traum. Im letzten Jahr haben uns die Berichte von überlaufenen und überfüllten Stell- und Campingplätzen von unserer Spanienreise abgehalten und wir sind nach Süditalien gefahren. Wettertechnisch und platzmäßig war es eine gute Entscheidung.

    Wenn ich mir die aktuellen Berichte und Videos anschaue, dann ist es in diesem Jahr wohl kaum anders, auch wenn die Wohnmobile wieder nach Marokko fahren können.
    Schauen wir mal, was uns erwartet.

    Da wir nun nicht mehr wie früher in den Osterferien schnell in die Zielregion kommen müssen, fahren wir in Etappen von 200 km bis 300 km. Dafür werden wir in Deutschland und Frankreich wieder neue, uns nicht bekannte Orte anfahren. Das ist einer der Gründe, warum wir so gern mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Es gibt immer Neues zu entdecken, zu erleben.

    Unsere Reise planen wir eigentlich nie großartig....nur die grobe Richtung und die ersten ein, zwei Etappenziele. Wir haben aber immer eine Auswahl an interessanten Orten und Stellplätzen parat.

    Ende März haben wir uns in Torremolinos mit unserem Sohn verabredet. Jan-Michel will gemeinsam mit mir den Camino del Rey laufen.
    Ende April müssen wir zurück sein.
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  • Day 1

    Start in die Eifel: Gerolstein

    February 25, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 3 °C

    Das ostwestfälische Wetter hat ein kleines Abschiedsgeschenk für uns parat: Kurz bevor wir starten, fällt Graupel und Schnee. Das Thermometer zeigt 0 Grad. Ruckzuck hat alles eine weiße Puderzuckerschicht, einschließlich der Straßen.

    Meinem sowieso schon leicht angespannten Mann (es ist wirklich immer viel zu bedenken, wenn man längere Zeit das Haus verlässt) gefällt das überhaupt nicht, denn er muss jetzt im Schneetreiben die Gasflasche wechseln.

    Es ist kurz nach 10.00 als unsere Spanienreise unter Winterbedingungen startet. Aber bereits bei Bielefeld ist der weiße Spuk vorbei.

    Die A2 ist an diesem Samstagmorgen ziemlich voll. Und so lässt der erste Stau bei Beckum nicht lange auf sich warten. Eine halbe Stunde Verzögerung😂 Der Grund sind zwei Baustellenfahrzeuge, die über zwei Spuren parken und somit den Verkehr auf eine Spur nötigen. Sonst nichts😂
    Auch auf der A1 ist es voll ohne Ende und das am Samstag Vormittag.

    Dafür zeigt sich der Himmel zwischenzeitlich in einem Stimmung aufhellenden Blau. Beim Betrachten der kahlen Bäume überlege ich, wie sich das Bild bei unserer Rückkehr geändert haben wird. Es ist schon erstaunlich, was die Natur in relativ kurzer Zeit leistet.🌳🌷

    Wir machen eine kurze Pause. An einen freien Parkplatz ist nicht zu denken. Alles voller LKWs, und die Pkw Plätze sind auch voll. So parken wir kurz hinter den LKWs. Im weiteren Fahrtverlauf kommt auch noch ordentlich Wind auf und Michael brummt: "Schnee, Regen, Wind, Stau, viel Verkehr. Was will man mehr? " 🥵 Ps: Er hat die Sonne vergessen, denn die gibt es zwischenzeitlich auch.

    Unsere leckeren Pausen- Brötchen warten auf uns. Aber Pause machen ist grad schlecht. Da wir mit unserem Wohnmobilgewicht von 5,5 t nicht über die Leverkusener Rheinbrücke fahren dürfen, wechseln wir auf die A3 und später auf die A4. Auch hier voll, voller geht es nicht. Wir wuseln uns über die Umfahrung. Rauf und runter, kreuz und quer.

    Erst als wir die Rheinbrücke bei Bonn überquert haben und auf der A555 bzw. A1 sind, entspannt sich die Lage, wir finden einen Parkplatz und können endlich unsere Spiegeleier-Brötchen genießen.

    Hier unten im Rheingraben ist die Natur wirklich schon ein Stückchen weiter. Das ändert sich aber schnell wieder, als wir Richtung Blankenheim kommen. In den Höhenlagen der Eifel ist wieder Schnee angesagt.

    Wir verlassen die Autobahn und auf der B 51 geht es weiter durch die kleinen Eifel Orte. Die gut ausgebaute Straße ist im Samstagnachmittags-Modus: nichts los. So mögen wir das Überlandfahren.

    Es ist kurz nach 15.00 Uhr, als wir den Stellplatz in Gerolstein am Hallen-Freibad ansteuern. Die erste Etappe ist geschafft. Es gibt viel Platz hier und sogar extra lange Plätze für große Mobile oder Mobile mit einem Anhänger. Im Preis von 13 Euro ist nicht nur der Strom enthalten, sondern auch der Eintritt ins Bad sowie die Geocard, die noch einige Vergünstigungen beinhaltet.
    Ein super Platz.

    Die Sonne scheint, also nichts wie hinaus, um die Gegend zu erkunden.
    Im Gespräch mit einem Wohnmobilisten aus Lippe, der hier Stammgast ist, erfahre ich von einem Rundweg unten an der Kyll, dem ich stehenden Fußes folge.

    Sehr schön im Sonnenlicht entlang des plätschernden Flüsschens zu laufen. Kaum vorzustellen, dass dieser kleine Fluß während des Hochwasser hier alles unter Wasser gesetzt hat.

    Die blauen Granulatkörner am Ufer der Kyll sind letzte Überbleibsel der Katastrophe. Eigentlich wird aus dem Granulat der Drehverschluss für die Flaschen des Gerolsteiner Wassers hergestellt. Das Hochwasser hat das Lager samt Granulat weggeschwemmt.

    Der Weg entlang der Kyll führt mich ins Zentrum. Kleine Läden, Cafés und Restaurants säumen die Hauptstraße, die durch den Ort führt. Über steile Treppen kommt man zur Kirche. Und es geht noch weiter bergauf. Wir sind in der Eifel. Ich merke es, aber die Sicht ist toll. Inzwischen hat der Wind ganz schön aufgefrischt. Es wird Zeit zum Wohnmobil zurück zu gehen.
    Am Abend gehen wir gemeinsam hinunter in den Ort zum Essen. Das kroatische Restaurant ist zu empfehlen. Obwohl wir bereits um 18.00Uhr im Lokal sind, sind alle Tische besetzt. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Wie gut, dass wir reserviert haben.
    Ein Spaziergang zurück zum Wohnmobil schließt diesen ersten Tag unserer Fahrt nach Spanien ab.

    Stellplatz Gerolstein https://wohnmobil-gerolstein.de/index.php?id=1978

    Kleiner Rundweg an der Kyll
    https://www.komoot.de/tour/1039204548?ref=aso&a…

    Balkan Grill
    https://g.co/kgs/iKBPGt

    Tagesvideo
    https://youtu.be/Y2JqHP-Wcjg
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  • Day 2

    Toul-Aire de Campingcar

    February 26, 2023 in Germany ⋅ 🌬 -3 °C

    Nach einer eiskalten, sternenklaren Nacht erwartet uns ein eiskalter, sonniger Morgen in der Eifel. Die Nacht hat bestimmt etwas an unseren Gasvorräten gezerrt. Wir haben zwei volle Flaschen und eine leere spanische Gasflasche dabei, die wir in Spanien tauschen wollen.

    Beim Frühstück taucht der Platzwart zum Kassieren auf. Er kommt aus Höxter und hat Zeit für ein Schwätzchen. Wir erfahren, dass erst im letzten Jahr der Platz von 24 auf 37 Stellplätze erweitert wurde, die in der Saison auch bitter nötig sind.

    Um 9.30 Uhr starten wir die nächste Etappe unserer Reise. Über kleine Straßen mit Achterbahn Feeling verlassen wir Gerolstein und fahren zur B 410. Die Sonne scheint, die Straße ist leer und die Eifellandschaft bietet immer was zum Gucken.
    Von der B410 geht es weiter auf B51 und dann kurz auf die A 60.

    Heute geht es nach Frankreich, meinem erklärten Lieblingsland. Wir hoffen auf dem Aire de Campingcar in Toul einen Platz für die Nacht zu bekommen

    Aber noch sind wir in Deutschland und fahren auf der B 51 Richtung Luxemburg. Die Bundesstraße lässt sich gut fahren. Wenig Verkehr. Aber wir haben auch Sonntag.
    10 km vor der Grenze zu Luxemburg erreichen wir die A64.

    Auf einer Hochbrücke überqueren wir das Tal der Sauer, das sich zu einem gut besuchten Reiseziel gerade bei Wohnmobilisten entwickelt hat.

    Direkt dahinter liegt gleich die Tankstelle Wasserbillig, die vollkommen leer ist.
    Wir aber haben noch genug Diesel und wollen daher erst kurz vor dem Verlassen des Landes den Tank mit günstigem Diesel auffüllen.

    Die Idee hatten auch andere, aber die Tankstellensiuation in Berchem ist noch ok. Wir müssen nicht warten. Wir tanken für 1,539 Euro. Gestern in Deutschland, als wir über Land gefahren sind, haben wir den Diesel bereits für 1, 59 € gesehen. Also das absolute Schnäppchen ist das jetzt hier nicht.

    Im Gegensatz zum letzten Tanken in Luxemburg sind die Kassenhäuschen nicht mehr besetzt. Michael muss für den Bezahlvorgang eine Schublade aufziehen, das Kartenterminal herausnehmen, seine Kreditkarte scannen bzw. reinstecken und dann wechselt das Geld den Besitzer. Aber immerhin wünscht uns eine Stimme aus dem Off eine gute Weiterfahrt. Muss man wissen.

    Es ist 12.45 Uhr, als wir die Grenze nach Frankreich überqueren. Jetzt sind es nur noch 100 km bis Toul.

    Auf der Gegenfahrbahn kommen uns vermehrt Wohnmobile mit Anhänger entgegen. Überwinterer auf der Rückreise? Schön, wenn sie für uns Platz machen.

    Es ist draußen bitterkalt. Der eisige Wind rüttelt und schüttelt am Wohnmobil, hat aber auch seine Wolkenherde im Griff und beschert uns immer wieder blauen Himmel mit Sonne.

    Ich kann die Preise an den französischen Tankstellen an der Autobahn lesen. Der Liter Diesel kostet 1,949 €. Das ist schon eine andere Differenz.

    Wir fahren an Metz vorbei und können einen kurzen Blick auf die Altstadt mit der Brücke und der Kathedrale erhaschen. Hier wollten wir immer schon mal einen Etappenstopp machen. Aber irgendwie passt es mit den Distanzen nie so recht.

    Die Mosel begleitet uns auf diesem Stück und zeigt sich hin und wieder durch die kahlen Büsche.

    Es ist kurz nach 13.00 Uhr, als wir von der Autobahn abfahren und in Toul auf den "Aire de Campingcar" fahren. Von den 12 Plätzen sind 5 besetzt. Davon allerdings nutzen hier drei Womos den Platz als Abstellplatz für den Winter.

    Der Stellplatz kostet 7 Euro inklusive V+E und Strom. Bezahlt wird über einen Ticketautomaten, der nur französisch versteht.
    Der Mülleimer läuft über. Ich glaube, hier entsorgen auch Einheimische ihren Müll.

    Der Blick aus dem Fenster geht auf die Zitadelle und die Kathedrale. Sehr schön.

    Toul ist eine französische Stadt mit einer reichhaltigen Geschichte. Für den, der wie ich, alte Steine liebt, gibt es in Toul viel zu entdecken mit der Kathedrale St. Etienne, deren Kreuzgang als der größte Frankreichs gilt oder mit der Stiftskirche St. Gengould
    Auch die Befestigungsanlagen Vauban und Séré de Rivières sind interessant und riesig.

    Der Wind ist hier und heute so stark, dass wir unsere Satellitenschüssel nicht ausfahren mögen, dazu so kalt, als käme er direkt aus Grönland.

    Dick verpackt mache ich mich daher kurz nach unserer Ankunft auf zur Seightseeingtour.

    Zunächst geht es in den Hafen, der keine 50 m vom Stellplatz entfernt ist. Die Schiffe werden vom Wind hin und hergeschaukelt, die Gastronomie ist geschlossen. Im Sommer sicher ein ganz anderes Bild, wenn die Schiffe über den Rhein-Marne-Kanal, an dem der Hafen liegt, hereingefahren kommen.

    Vis a vis des Hafens finde ich eine Boulangerie. Der Bäcker hat zu. Es ist Sonntag. Das leckere französische Baguette muss noch einen Tag warten.

    Vom Hafen aus laufe ich in das "Centre Ville", das Altstadtzentrum. Die sonntäglich leeren Straßenzüge haben ihr altes Aussehen behalten Die Stiftskirche
    St. Gengould ist eingerüstet.

    Über die Rue de Rigny komme ich zum imposanten Hotel de Ville. Gleich nebenan wachsen die Türme der Kathedrale St. Etienne in den Himmel, die vor 2 Jahren ihren 800.Geburtstag gefeiert hat. Beim Eintreten in dieses alte, aber so riesige, sakrale Gebäude erfasst mich so etwas wie Demut. Das haben Menschen ohne Maschinen gebaut..... ein Wahnsinn.

    Längere Zeit betrachte ich die Altäre, Kapellen, Andachtsecken sogar eine Schatzkammer gibt es. Selbst in der Kathedrale hört man den Wind jaulen. An eine energetische Bauweise hat man vor 800 Jahren nicht gedacht.

    Ziemlich durchgefroren mache ich mich auf den Rückweg. Ich habe zwar einen guten Orientierungssinn, aber ohne Google Maps hätte der Heimweg aus den vielen Gassen der Altstadt definitiv länger gedauert.

    Den Rest desTages machen wir es uns gemütlich. Morgen ist ein neuer Tag, ein neuer Ort und hoffentlich gibt es dann etwas höhere Temperaturen.

    Das Tagesvideo

    https://youtu.be/qW0iyibi5TE
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  • Day 3

    Seurre/ Saône

    February 27, 2023 in France ⋅ 🌬 -1 °C

    Der strahlend schöne Morgen mit blank geputztem Himmel passt so gar nicht zu der letzten Nacht. Nicht nur, dass uns der Wind orkanartig durchgeschüttelt hat, streckenweise wähnte ich mich auf hoher See im Sturm, auch Michael macht mir Sorgen. Es geht ihm nicht gut. Ihm ist übel und er hat starke Schmerzen im Arm, die bisher auf kein Schmerzmittel angesprochen haben. Die Nacht war daher besch.....

    Der Platz war im übrigen am Abend voll und einige Wohnmobile mussten wieder wegfahren.

    Wir überlegen, wie es weiter gehen soll: Zurück nach Deutschland, das sind gut 100 km, oder weiterfahren?
    Von meinem Vorschlag gleich hier in Toul zum Arzt zu gehen, will er nichts wissen. Dabei ist das Krankenhaus keine 200 m vom Stellplatz entfernt.

    Letztendlich entschließen wir uns weiterzufahren und zu schauen, wie die Lage am nächsten Etappenziel ist.

    Auf Grund der Umstände sind wir recht früh dran und starten bereits um 9.00 Uhr Richtung Dijon. Unser nächstes Ziel ist ein kleiner Hafen im Burgund in dem Ort Seurre an der Saône

    Auf der A31 ist wenig los. An der Mautstelle nehmen wir die T- Spur, inbrünstig hoffend, dass unsere Mautbox piept. Sie hat das Piepen nicht verlernt und wir können durchfahren.

    Auf der Strecke ist so wenig Verkehr, daß Michael meint, dass er gleich einschläft. Mein Vorschlag, den Autopiloten einzuschalten, scheitert an dessen nicht vorhandensein.
    Denn selbst hier gibt er das Steuer nicht aus der Hand.

    Also muss er selbst das Lenkrad halten und zwar fest, denn der Wind ist unser ständiger Begleiter.
    Die sanft hügelige Landschaft des..... ja wo sind wir denn eigentlich gerade? Wir durchfahren die Region Bourgogne-Franche-Comte im Departement Cote d' Ore, die Landschaft liegt noch im Winterschlaf.
    Wir passieren Djion und fahren weiter auf der A39, in deren Verlauf wir nach Seurre kommen.

    Der Wind wird immer stärker. Michael hat alle Hände voll zu tun, das Womo in der Spur zu halten.
    Gut, dass wir bald am Zielort sind.

    Dann taucht auch schon die Abfahrt auf und wir fahren die letzten Kilometer Landstraße. Ziemlich zu Beginn des Ortes befindet sich der Stellplatz der Gruppe "Camping Car Park", die den ehemaligen Camping Municipal in einen Stellplatz umgewandelt haben. Am anderen Ende des Ortes gibt es noch den "Camping a la Plage" , der aber noch nicht geöffnet hat.
    Für das Einchecken dieser Plätze benötigt man eine Karte, den "Pass Etappe", den wir schon seit einigen Jahren haben und für diese Reise auch aufgeladen mit uns führen, damit alles reibungslos geht.

    Trotzdem stehen wir wie blöd am Terminal, weil trotz deutscher Benutzerführung die vermaledeite Schranke sich nicht öffnet.
    Nach etlichen Versuchen finden wir den Grund heraus: Es gibt zwei Terminals, eines, wenn man noch keine Karte hat und Karte und Aufenthalt mit der Kreditkarte bezahlen will, und etwas verborgen dahinter, ein zweites. Hier muss man die geladene "Pass Etap Karte" nur auf den Ziffernblock legen und "Schwuppdiwupp" ist man drin. Wir haben es immerhin geschafft, beim 1.Terminal auf das bereits vorhandene Guthaben noch 13,72 € per Kreditkarte aufzuladen, das uns am Terminal 2 als Gebühr für eine Nacht wieder abgezogen wurde. Muss man auch erst mal bringen😂

    Der Platz ist relativ leer und wir schauen uns die großzügigen Plätze unter den alten Bäumen an. Dann wählen wir dieses Mal nicht nach Sonne oder Ausblick, sondern danach, möglichst weit von den Bäumen entfernt zu stehen, denn die werfen bei diesem Sturm mit Ästen und Zweigen nach unserem Womo.

    Nach zwei mal umfahren stehen wir. Und für mich beginnt eine kurze Runde über den Platz (viel gibt es da nicht zu erkunden). Das Sanitärhaus stammt noch aus der Ära des Campingplatzes und ist geschlossen. Stattdessen gibt es Bodeneinlass, Wasserzapfsäule und WC-Entleerungsbecken genau gegenüber.
    Strom ist am Platz und im Preis inkludiert.

    Viel interessanter finde ich da den Hafen. Durch eine kleine Tür gelangt man direkt auf die Hafenpromenade. Im glitzernden Wasser des Hafenbeckens schaukeln die Schiffe. Die vertrockneten Vorjahresgräser signalisieren: Hier herrscht noch Winterruhe.

    Ein paar Schritte auf der Promenade entlang kommt man zur Saône. In einem ihrer toten Arme wurde der Hafen angesiedelt. Alles optisch sehr schön, aber heute auch sehr kalt. Für den ersten Eindruck reicht es mir.

    Nachdem wir unser Frühstück nachgeholt haben, Michael geht es etwas besser, statte ich dem kleinen Ort einen Besuch ab.

    Die Promenade ist schön gemacht worden und im Sommer bestimmt auch sehr frequentiert.
    Die Häuser in den Gassen.... haben das "schön machen" zum größten Teil noch vor sich. Überall wird gemauert, verputzt und erneuert. Die Kirche St. Martin ist komplett eingerüstet.

    Dann finde ich die Grand Rue, die "Rue de la Republique" heißt. Viele kleine Läden finden sich hier, deren Auslagen für meine Augen etwas gewöhnungsbedürftig sind. Mit der Gestaltung von Blumen z. B. kann ich überhaupt nicht d'accord gehen. Aber jedem das Seine.

    Es gibt zwei Boulangerien. Der eine Bäcker hat montags geschlossen, der andere sieht auch ziemlich leer gekauft aus. Wieder nichts mit französischem Baguette? Ich gehe hinein und frage den Bäcker, ob er noch ein Baguette für mich hat. Hat er! 😊Schnell halten wir small Talk in Deutsch und Französisch. Er nennt mir die Wörter, die er in Deutsch sagen kann: Es sind die Zahlen von eins bis 1 0 und "Ich liebe dich". Da muss ich doch lachen. Das reicht zum Überleben.

    Ich lasse mich kreuz und quer durch das Städtchen treiben. Komme zum Rathaus, zum Marktplatz, zum Veteranen Denkmal und zum Friedhof. Ich liebe diese französischen Kleinstädte. Es riecht nach Kamin. Bei der Kälte haben viele ihre Kamine angezündet. Die vielen Schornsteine auf den Dächern sprechen ihre Sprache.

    Nach zwei Stunden habe ich genug " Frankreich inhaliert". Ziemlich durchgefroren komme ich zum Womo zurück. Der Platz hat sich gefüllt und wird ständig voller.

    Wir stehen und können sogar ein wenig von der Saône sehen. Michael geht es etwas besser.... und morgen geht es weiter. 😊
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  • Day 4

    La Roche de Glun

    February 28, 2023 in France ⋅ ☁️ 0 °C

    Der neue Tag beginnt ohne Wind, aber auch ohne Sonne. Nur die eisigen Temperaturen sind geblieben. Geweckt haben uns die Krähen, die zuhauf in den alten Bäumen sitzen und schon in aller Herrgottsfrühe ein Mordsspektakel veranstalten.
    Gut, dass wir uns nicht auf einen der Plätze direkt unter einem Baum gestellt haben. Das wäre im wahrsten Sinn des Wortes ein echt beschissener Platz gewesen.

    Michael geht es besser. Der Arm schmerzt nicht mehr und die Übelkeit ist weg. Aber so richtig gut sieht er nicht aus.

    Der Platz hat sich gegen Abend noch ordenlich gefüllt. Im Sommer muss man wirklich pünktlich sein, um hier Station zu machen. Die Anzahl der freien Plätze kann man über die App oder das Internet abrufen, so dass man nicht vergebens kommt.

    Unser heutiger Zielort ist wieder ein Camping Car Park. Dieses Mal liegt er auf einer Rhone Insel im Ort "La Roche de Glun."
    Das ist eine Distanz von 280 km, die zu fahren sind.
    Unser Navi veranschlagt dafür gut 3 Stunden, so dass wir wieder gegen Mittag dort sein werden. Da bleibt Zeit genug, um den Ort auf der Insel in der Rhone kennen zu lernen.

    Wir verlassen den sehr schönen Platz in Richtung A36. Am Ortsausgang befinden sich die Discounter und auch eine Tankstelle. Der Dieselpreis liegt hier heute bei 1,89 €

    Mit unserer Mautbox 1 können wir wieder ohne Stopp durch die Mautstation fahren. Sehr angenehm, aber kostet.

    Von der A36 fahren wir auf die A6 Richtung Lyon. Es ist etwas mehr los als gestern.

    Die Durchfahrt von Lyon ist immer wieder spannend. Es geht störungsfrei durch die bzw. unter der Stadt her. Lyon wird auch das Tor zur Sonne genannt. Aber die macht sich heute rar.

    Die Rhone begleitet uns erst links, dann rechts auf unserem Weg. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum nächsten Etappenziel an der Rhone.

    In Tournon benutzen wir die Ausfahrt. Dieses Mal fahren wir nicht direkt nach Tournon zum Übernachten, sondern es geht durch die Weinfelder.

    Gleich an der Ausfahrt ist ein großer Intermarché. Hier tanken wir für sagenhafte 1,74 €. Das ist für Frankreich top.

    Nach 5-6 km durch Weinfelder, kleine Orte und Anwesen kommen wir zur Rhone. Über eine Brücke geht es nach La Roche de Glun.

    Der Stellplatz, es ist wieder ein alter Camping Municipal, ist nicht gut ausgeschildert, aber nach ein bis zwei Mal abbiegen, können wir ihn rechts neben dem Piscine liegen sehen. Von den 38 Plätzen sind 8 besetzt... sagt die App. Die Einfahrt bis zur Schranke ist ziemlich schmal und erfolgt im rechten Winkel von der Straße. Es ist gut, wenn man sein Fahrzeug kennt. 😉
    Wir nutzen gleich die Entsorgung, bevor wir auf einen der großen Plätze fahren. Voll und leer.....was will man mehr😊

    Genug gesessen. Was gibt es hier zu entdecken? Zunächst einmal viele blaue Veilchen auf einem leeren Stellplatz. Frühlingsboten. Daneben etwas in der Farbe Orange. Eine herrenlose spanische Repsol Gasflasche. Die wird adoptiert. Jetzt haben wir zwei und das Findelkind ist noch halb voll.
    Wir stellen die Flasche erst einmal auf unseren Platz neben das Womo.. ..falls sich der Besitzer noch melden sollte.

    Der Besitzer des Womos neben uns, den ich gefragt habe, ob er zur Flasche gehört, verneint und zeigt mir ganz stolz seine Flasche fürs LPG Gas. Daraus entwickelt sich ein deutsch-französischer Austausch über Gasversorgung in Europa. Später hilft er Michael den deutschen Adapter auf der spanischen Flasche auszuprobieren.

    Ich mache mich währenddessen auf, um die andere Seite der Rhone zu suchen. Wir sind ja auf einer Insel.

    Unterwegs können mich die blühenden Mimosen und Kakteen in den Gärten der
    mediterran aussehenden Häuser nicht über die eisige Kälte hinweg trösten. Wir sind 1000 km südlicher und haben gerade mal 1 Grad am Mittag. Das hat sogar die Sonne verschreckt.

    An der Rhone pfeift der Wind ordentlich. Es führt wieder eine Brücke auf die andere Seite.

    An dieser Stelle beginnt ein Radweg, direkt entlang des Deiches der bis Valence führt. Ein sogenannter Velo Vert.

    Das Ufer der Rhone und auch des Nebenarms ist toll angelegt zum Spazierengehen und Radfahren. Die jetzt geschlossene Gastronomie entlang des Wassers zeigt, was in der wärmeren Zeit hier los ist.

    Ich marschiere eine ganze Zeit an der Rhone entlang, bis zur Spitze der Insel. Dann geht es zurück Richtung "Centre Ville", das ich aber knapp verpasse. Auf alle Fälle habe ich plötzlich den Kirchturm hinter mir. Dann eben nicht. Es ist sowieso viel zu kalt für irgendwas. Das zeigt sich daran, dass ich ganz allein unterwegs bin. Dem Holzgeruch nach, der wieder in der Luft liegt, sitzen die Leute wohl alle vorm brennenden Kamin und wärmen sich.

    Dann auf zum "Center Commercial". Das Einkaufszentrum besteht aus einem kleinen, aber sehr gut bestückten Supermarkt. Hier bekomme ich auch gleich das Baguette für heute. Der Supermarkt befindet sich eine Straße oberhalb des Stellplatzes. Und dann nichts wie zurück ins warme Wohnmobil.

    Nein, noch nicht. Ich habe Lust auf Konversation. Auf dem Platz schaue ich, ob sich noch ein deutsches Mobil hierher verirrt hat. Außer uns gibt es noch zwei.
    Mit dem Besitzer des Bimobils komme ich ins Gespräch. Der ehemalige Studienrat für Mathematik ist unterwegs in die Provence zum Radfahren und Wandern und von den Temperaturen alles andere als begeistert. Immerhin sind sie, er hat auch noch eine Frau, mit dem Rad heute nach Valence geradelt. Kein Vergnügen bei Kälte und dem Wind.

    Für mich reicht es auch an Outdoor -Aktivitäten. Ich mache es mir für den Rest des Tages lieber im Womo gemütlich und warte auf wärmere Zeiten.
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  • Day 5

    Avignon

    March 1, 2023 in France

    Es ist fast zehn Uhr, als wir den empfehlenswerten Platz auf der Rhone Insel verlassen. Für 13,72 € inklusive Strom durchaus auch etwas für 1-3 Tage, um Valence und die umgebenden Weinberge an der Rhone zu erkunden.

    Noch ein kleines Stück begleitet uns die Rhone, bevor wir bei "Bourg de Valance" wieder auf die A7 fahren. Die blühenden Mandel- und Kirschbäume am Straßenrand stehen etwas verwundert im kalten Nordwestwind.

    Hinter Valance zeigt sich uns die Rhone erneut. Unser heutiger Etappenplatz soll auch an einem Fluss liegen und zwar an der Cèze im Ort Roque de Cèze. Auch hier wollen wir auf einem Aire de Camping Car Park einchecken.

    Vorbei geht es an unzählingen Obstplantagen. Aber die meisten der Bäume sind noch in der Winterstarre, nur die Kirschen zeigen bereits vorwitzig ihre Blüten. Vor uns im Dunst erheben sich die schwarzen Umrisse der Berge.

    Das Tal der Rhone ist nicht nur für seinen Wein bekannt, sondern es ist auch der Fruchtkorb Frankreichs.
    Bei Montelimar kommt die Sonne heraus. Es wird gleich freundlicher und wärmer.

    Hinter Montelimar schlägt Michael eine Kursänderung vor. Statt Roque de Cèze, zwei Tage nach Avignon auf einen Campingplatz.

    Dem stimme ich nur zu gern zu. Erstens, weil ich immer schon gern nach Avignon wollte, meist sind wir daran vorbei gefahren, und auch weil ich hoffe, dass Michael hier das medizinisches Angebot nutzt, um mal seine Symptome abklären zu lassen.

    Wie schön, endlich wieder blauer Himmel und Sonne, und dazu Zypressen und blühende Sträucher am Straßenrand.

    In Roquemaure verlassen wir die Autobahn. Gut 15 km sind jetzt noch über Land zu fahren bis zum "Camping Bagatelle," der auf der Rhoneinsel gegenüber der Altstadt zu finden ist.

    Die Einfahrt zum Camping liegt direkt an der Rhone und von hier bietet sich uns ein traumhaftes Bild auf den Papstpalast. Davor glitzert der Fluss in der Sonne und ein kleines weißes Boot macht das Bild perfekt. Die großen Ausflugsschiffe, die zwischen Avignon und Lyon hin und her fahren, liegen gegenüber noch im Winterschlaf.

    An der Rezeption checken wir mit der ACSI Karte ein und bezahlen mit Strom (der ist im ACSI Preis immer enthalten) 42,00 Euro für 2 Tage.
    Ohne Karte hätte bereits der Strom 4,50 € gekostet ....für 6 Ampere, für 10 Ampere sogar 8,50 €. Auch das WLAN ist nicht kostenlos und kostet 1 Euro für 3 Stunden. Wir haben genug eigenes Datenvolumen und Wlan über unserem Hotspot.

    Den Platz bekommen wir zugewiesen und er ist trotz des Plans etwas schwierig zu finden. Letztendlich stehen wir dann unter alten Bäumen, die Gott sei Dank noch blattlos sind und die lang herbeigesehnte Sonne durchscheinen lassen.

    Michael will sich noch etwas schonen, und so bin ich kurze Zeit später allein auf dem Weg in die Altstadt. Leider bemerke ich erst auf dem Rückweg die schmale Treppe hinter dem letzten Brückenpfeiler, die den Weg zur/auf die Brücke immens abkürzt.

    Ich genieße diesen Spaziergang über die Rhone, den Blick auf die Stadt, das Ufer, die Sonne, das glitzernde blaue Wasser, ja sogar den noch immer kühlen Wind, einfach alles, was diesen Tag zu einem perfekten Frühlings- und Urlaubstag macht.

    Für die Radfahrer ist ein sehr guter Radweg über die Brücke und um die Altstadt angelegt worden.

    Prächtige und gut erhaltene mittelalterliche Gebäude begrüßen mich, als ich durch die imposante Befestigungsmauer in die Altstadt komme. Durch kleine Gassen und verschlafene Plätze mit noch hochgestellten Stühlen erreiche ich den Theaterplatz. Hier sitzen die ersten Sonnenhungrige schon draußen bei einem Getränk.

    Weiter geht es zum Palast des Papstes. Ein imposantes Gebäude. Die Besichtigung würde heute den zeitlichen Rahmen sprengen, denn zwei Stunden muss man schon dafür einplanen und wird daher auf morgen verschoben.

    Weiter geht es zur Kathedrale und von dort den Berg hinauf in den Dompark. Einfach nur wunderschön mit einem tollen Ausblick auf Stadt und Fluss.

    Natürlich möchte ich auch auf die berühmte Brücke von Avignon, die einen Teil der Rhone überspannt. Doch so einfach darüber zu flanieren, wie es von oben aussieht, geht nicht.

    Die Brücke ist ein Museum. Für die 5 Euro Eintritt bekomme ich ein Ticket und einen Audioguide, der mir in der nächsten Stunde alles über die "Pont Benezet" erzählt.

    Danach suche ich mir meinen Platz an der Sonne und genieße das erste Getränk draußen mit einem fantastischen Blick auf das Portal des Theaters.

    Noch ein wenig durch die kleinen Gassen schlendern, mit den Läden voller edler und teurer Kleidung und ausgefallener Sachen, dann geht es zurück über die Brücke, zum Campingplatz, ins Wohnmobil.

    Das waren heute 3 Stunden und 12000 Schritte intensives Kennenlernen der größten Stadt der Provence.

    .
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  • Day 6

    Avignon: Palast des Papstes und mehr...

    March 2, 2023 in France ⋅ ⛅ 13 °C

    Der Morgen fängt ganz entspannt an. Da wir heute nicht weiterfahren, lassen wir es langsam angehen.
    Frisches Baguette aus der platzeigenen "Epicerie" und endlich eine saubere Windschutzscheibe, die immer noch verdreckt vom Start der Reise und den da herrschenden Wetterbedingungen war. Die Temperaturen liegen bei 8 Grad mit Tendenz nach oben, als sich die Sonne durchgesetzt hat.

    Michael fühlt sich wieder fit, will von einem Arztbesuch aber nichts mehr wissen. Er will sich aber auch noch nicht überfordern und geht nicht mit mir auf Sightseeingtour.

    Auf meinem Plan steht heute der Palast des Papstes. Eine Onlinereservierung des Ticket, wie empfohlen, scheint mir um diese Jahreszeit nicht notwendig. Und ich soll Recht behalten. Ich bin allein an Kasse und beim Securitycheck.

    An der Kasse bekomme ich ein Histopad. Mit dem Tablet geht es dann auf Entdeckungsreise durch den päpstlichen Palast. Diese Führung erweist sich als kurzweilig und interessant. So macht Geschichte Spass.
    Mit dem Tablet werde ich nicht nur durch alle Räume geführt, das GPS Signal weiß immer wo ich bin und wo ich hin soll, sondern es wird mir auch virtuell gezeigt, wie der betreten Raum vor 800- 900 Jahren ausgesehen haben könnte.
    Dazu muss ich die QR Codes in den Räumen scannen. In der virtuellen Vergangenheit gibt es noch mehr über kleine Buttons zu erfahren und zu entdecken. Und ja, meine Reise in die Vergangenheit zwischen 1200 und 1300, als die Päpste nicht in Rom sondern in Avignon residierten, macht aus den eher kargen Mauern des Palastes ein kleines Erlebnis.
    Meine in die Jahre gekommenen Festplatte selektiert inzwischen genau, was sie speichert und was nicht. Jahreszahlen gehören definitiv nicht dazu. Für was und wen auch?
    Was ich daher aus meiner Zeitreise mitnehme ist, dass der Klerus damals in sagenhaften Pomp und Reichtum gelebt hat. Jeder Papst baute noch ein Stück Palast an. Es gibt einen über 50m langen Speisesaal. Festessen für 10 000 Menschen wurden abgehalten. Dagegen nimmt sich die Residenz des ehemaligen Limburger Bischofs Tebartz-van Elst doch wirklich wie eine klerikale Sozialwohnung aus.
    Genug gelästert.

    Ich habe das Glück überwiegend allein in den Räumen zu sein. Sogar oben auf der Panorama Terrasse ist ausser mir niemand. Die Jahres- und Tageszeit ist gut gewählt für die Besichtigung.

    Bevor ich die päpstlichen Mauern wieder verlassen darf, werde ich über zwei Etagen durch Souvenirs geführt. Ob päpstlicher Wein, Plastikritter oder bedruckte T-Shirt, alles kann man kaufen zur Erinnerung an den Palast

    Nach gut 2 Stunden verlasse ich die Welt des Hochmittelalters und gehe zurück ins jetzt und hier.

    Ich habe eine tollen Stadtführer gefunden, der mich via Google Maps zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt. Einiges habe ich gestern schon gesehen, aber "Les Halles" gehören nicht dazu.

    Leider bin ich etwas zu spät für die Markthallen von Avignon, die um 14.00 Uhr schließen. Trotzdem hat sich der Weg dorthin gelohnt.

    Einmal entdecke ich dabei die Basilika St. Pierre und dahinter einen wunderschönen Platz mit netten kleinen Bars und Cafés und ich kann dann über die Außenfassade der Hallen staunen, die vertikal begrünt ist.

    Vor den Markthalle findet ein Flohmarkt statt und in den vielen Bars und Cafés sitzt man in der Sonne. Ach, so einen Kaffee könnte ich jetzt auch gebrauchen! Bei einem Café Noisette, das Gesicht in die Sonne haltend, beobachte ich wenig später das Treiben rundherum.

    Authentisch mit vielen kleinen Bars, Cafés und Läden ist die Gegend um die "Rue Carnot". Hier bekomme ich ein leckeres Viertel Pizza für 2 Euro, dass ich auf dem Rand eines Springbrunnen genieße.

    Meine ausgestreckten Beine muss ich allerdings schnell wieder einziehen. Bei dem Hund, der darüber springt, geht es ja noch, aber bei dem Radfahrer habe ich so meine Bedenken und spätestens bei dem Auto, das sich in diese Gasse gewagt hat, behalte ich sie lieber bei mir.

    Ich lasse mich weiter durch die Gassen Treiben. Kaufe fürs Kaffeetrinken Pains aux Raisins, Rosinenschnecken.

    Die Kirche
    "Saint Symphorien des Charme" ist verschlossen. Aber auf meine Nachfrage kann ich über einen kleinen versteckten Park, den "Jardin des Charme", mehr von ihr sehen.

    Diesen Park haben auch einige Chlochards für sich entdeckt und sich auf den Bänken häuslich eingerichtet.

    So langsam schlage ich den Rückweg ein, der mich ein ganzes Stück an der alten Stadtmauer entlang führt. Ich bin ganz schön in östliche Richtung abgetrieben.

    Auf meinem weiteren Weg entlang der Rhone sehe ich dieses Mal l den "Rocher des Doms" von unten.
    Die Terrasse des Felsen hat mir gestern ein tolles Panorama, über die umliegende Region geboten.  Der seit 1830 auf dem Felsen angelegte Garten ist ein Kolossalwerk, denn er verbirgt auch einen Wassertank, der die Stadt versorgte.

    Ich hatte ja auf die kleine Fähre gehofft, die an dieser Stelle kostenlos über die Rhone fährt. Aber das tut sie in dieser Zeit nur mittwochs und am Wochenende.

    Also habe ich noch einen ordentlichen Fußmarsch vor mir, bis zur "Pont Edouard Daladier", die mich wieder auf die andere Fluß Seite bringt.

    Und dann muss ich noch viel weiter laufen, denn ich komme von meinem Fußweg nicht auf die Brücke. So kann ich noch die Ausflugsschiffe bewundern, die Nachtlager der Clochards unter der Brücke begutachten und einen Bummel über den Jahrmarkt machen, bis ich auf den Fußweg zurückfinde.

    Es ist 16.30 Uhr und die Rosinenschnecken kommen etwas zu spät, schmecken aber trotzdem, als ich wieder am Wohnmobil bin.

    Michael hat sich einen Stuhl vors Womo gestellt und die heutige Sonne genossen.

    Später, nach dem Abendessen schauen wir uns gemeinsam noch einmal die beleuchtete Skyline der Stadt an. Wunderschön.

    Avignon ist auf jeden Fall einen Stopp wert.
    Trotzdem geht es morgen weiter.

    Eine tolle Möglichkeit Avignon auf eigene Faust zu entdecken:
    https://citywalk.perfect-roundtrip.com/de/avignon
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  • Day 7

    Zum Meer oder zumindest in die Nähe....

    March 3, 2023 in France ⋅ 🌬 11 °C

    Port La Nouvelle

    Vamos a España
    Tag 7
    03.03.2023

    Port La Nouvelle

    Die Rhone verabschiedet sich gleich zwei Mal in leuchtendem Blau, als wir Avignon kurz nach 10. 00 Uhr verlassen. Auf der einen Brücke geht es Richtung Zentrum und auf der anderen Brücke wieder zurück.
    Die Streckenführung muss man nicht verstehen. 🤔

    Der wolkenlose Himmel verspricht wieder einen schönen Tag. Es ist ordentlich windig, als wir die Landstraße Richtung Nîmes fahren.🌬
    Rechts und links der Straße stehen die knorrigen Weinstöcke in Reih und Glied, während zwischen ihnen weiße Blümchen aus dem steinigen roten Boden sprießen. Kirschen- und Mandelbäume blühen, setzen mit ihren zarten Farben Akzente zu den silbrig schimmernden Blättern der Olivenbäume.

    Die Gegend hier ist wunderschön und verlockt zum Bleiben.
    Aber wir wollen ja nach Spanien. Die Provence haben wir früher schon oft in den Osterferien besucht.

    Neben mir schimpft Michael, wenn mal wieder eine Windböe mit bis zu 60 km/h auf unser Wohnmobil trifft und versucht es aus der Spur zu schieben.
    Langsam fahren ist angesagt!

    Bei Fourges treffen wir wieder auf die A9, auf der es heute gut 200 km weiter bis nach Port la Nouvelle gehen soll. Hier haben wir uns wieder einen Stellplatz von Camping Car Park ausgesucht.

    Die A9 ist recht voll. Vor allem mit LKWs, die mit ihren Überholmanövern permanent zwei Spuren beanspruchen.

    Weinfelder begleiten uns rechts und links der Straße. In einigen wird gerade gearbeitet. Ich habe mal gelesen, dass der Winzer jeden Rebstock ca.17 mal besuchen und bearbeiten muss.

    Bei Séte können wir einen Blick aufs Meer erhaschen.
    Eine Pause unter alten Pinien ist kurz darauf angesagt.

    Danach geht es über den Kanal du Midi, der hier ins Mittelmeer fließt. Auch noch so ein Punkt auf unserer Reise -Bucket -Liste.

    Die mediterranen Häuser von Fleurie, die linker Hand auftauchen, drängen sich so dicht um den sie überragenden Kirchturm, als suchten sie Schutz.

    Wenig später taucht die Skyline von Narbonne auf mit der alles überragenden Kathedrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur.
    Vor uns liegen die Berge im Dunst. Die sind allerdings morgen erst dran

    Was schimmert denn da so gelb an der Straßenböschung? Das ist ja schon blühender Ginster. Der Frühling ist bereits da.

    Wir verlassen die A9 an der Ausfahrt 39 und entlang blühender Bäume sowie einem Aldi geht es zum Stellplatz. Der liegt am Ortsrand von Port la Nouvelle.

    Port la Nouvelle liegt 30 km entfernt von Narbonne und ist, wie es der Name sagt, noch eine junge Stadt, die sich um den Hafen gebildet hat.

    Was ist das? Die Schranke zur Zufahrt ist kaputt und hängt in den Angeln. Wir loggen uns mit unserer Karte trotzdem über den Nummernblock ein, denn nur wer eingeloggt ist, kann später auch wieder herausfahren.

    Auf dem Stellplatz haben 75 Wohnmobile Platz. Mit uns sind schon mal fünf davon da. So viele leere Plätze, das ist wieder eine Herausforderung bei der Platzwahl.

    Letztendlich reihen wir uns bei den bereits Anwesenden ein, denn nur hier haben wir Schutz vor dem starken und kalten Wind.
    Hilfe.....Wir sind auf Kuschelkurs....!!!

    Der Platz hat alles was man braucht, aber das unmittelbare Umfeld gefällt mir eher weniger, auch wenn Hecken es gut verstecken.

    Der Platz liegt zwischen zwei Straßen, die, auch wenn nicht so stark befahren sind, tagsüber eine gewisse Geräuschkulisse bilden.
    Dann gibt es, bedingt durch den Hafen, viel Industrie in der Nähe, allem voran das große Betonwerk, an dem wir vorbeigefahren sind.

    Aber ich gebe jedem Ort eine Chance, mir seine schönen Seiten zu zeigen. Und so bin ich wenig später unterwegs in Richtung "Centre Ville".
    Das ist nicht weit vom Stellplatz entfernt. Beim näheren Hinsehen bemerke ich, dass die grüne Hecke, die mich vom Stellplatz aus begleitet, Oleander ist. Das muss im Sommer eine wahre Blütenpracht sein.

    Der Ort wirkt etwas verschlafen. Die große, gelbe Kirche ist verschlossen.

    Dann entdecke ich in einer Seitenstraße ein kleines Fischlädchen, das allerdings erst am späten Nachmittag wieder öffnet. Außer dem Tagesangebot an Fisch, bekommt man hier auch Platten mit Meeresfrüchten oder Fisch zum direkten vor Ort Verzehr oder zum Mitnehmen. So haben wir schon häufig Fisch gegessen. Das ist doch mal etwas Positives.

    In bekannter Manier finden sich Läden, Bars und Cafés in den Straßen. Die Saison hat noch nicht begonnen und so wird mancherorts noch fleißig renoviert.

    Jetzt will ich aber endlich mal das Meer sehen! Nicht weit vom Marktplatz komme ich an den Hafen. In der Nachmittagssonne schaukeln auch hier Boote im Wasser. Aber das ganze Hafengebiet ist eine riesige Baustelle. Nicht einmal direkt ans Wasser kann ich gelangen. Alles abgesperrt, so weit ich auch laufe.

    Auf Google maps entdecke ich, dass es einen Leuchtturm und einen Strand gibt. Ich muss nur noch weiter an der Hafenstraße laufen.

    Das mache ich auch. Der Wind schiebt mich von hinten und dann komme ich in den Badeort "Port la Nouvelle/ Plage".

    Ach, wie schön ist das denn? Nichts mehr mit Industrie oder Baustellen. Kilometer langer, feiner Sandstrand, Palmen, Restaurants, ein Casino, eine Promenade......alles unter blauem Himmel mit Sonnenschein und es gibt sogar eine Toilette... gratuit.!
    Geht doch. Jetzt nehme ich doch ein ganz anderes Bild vom Ort mit.

    Gegen den Wind geht es dann zurück zum Stellplatz. Ein ordentlicher Marsch, der entlang verschlossener und ausgestorbener Ferienresidenzen und verwaister Ferienwohnungen und Häusern führt und zeigt, wieviel Betrieb hier in der Saison ist. Am Ende bin ich fast 8 km stramm gelaufen, als ich zurück am Wohnmobil bin.

    Windgeschützt kann ich dort noch ein wenig in der Sonne sitzen.

    Am Abend stehen 20 Mobile auf dem Platz.
    Morgen fahren wir über die Grenze nach Spanien.
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  • Day 8

    Spanien-Estartit

    March 4, 2023 in Spain ⋅ 🌬 5 °C

    Vamos a Espaňa
    Tag 8
    4.03.2023

    Estartit

    Ich bin früh wach. Neugierig öffne ich die Tür, um hinaus zu sehen. Im Osten zeigt sich der Himmel in diesem magischen rosa -violett der Morgenröte. In diesem Moment schiebt sich eine flammendrote Sichel am Himmel hoch, die nach und nach zu einem Feuerball wird.
    Die Sonne geht zwischen den Wohnmobilen auf.
    Nicht der perfekte Ort für diesen wunderschönen Moment, aber ein vielversprechender Tagesbeginn.

    Als wir frühstücken, ist schon ein großer Teil der Wohnmobile unterwegs. Wir haben es nicht ganz so eilig. Spanien ist nicht mehr weit.

    Heute fahren wir nur bis Estartit. Im"Camping les Medes" wollen wir erst einmal in Spanien ankommen, ein paar Tage die Gegend erkunden und die Sonne genießen, die angekündigt ist. Ein kurzer Anruf gestern und wir sind Willkommen.

    Beim Verlassen des Platzes an der Schranke ein netter Zwischenfall: Eine Frau, aus dem Wohnmobil mit dem Kennzeichen aus dem Sauerland, winkt und fragt, ob ich das wäre, die die schönen Reiseberichte in Facebook schreiben würde? Sie würde unsere Reise schon die ganze Zeit verfolgen. Das ist doch mal ein tolles Lob.

    Schnell entwickelt sich ein kurzes Gespräch. Die Sauerländer sind auf der Rückfahrt nach Deutschland. Ja, es ist voll in Spanien, bestätigt mir die Frau( Sorry, ich weiß leider den Namen nicht), aber so schlimm , wie berichtet, wäre es auch nicht. Wir verabschieden uns mit gegenseitig guten Wünschen für die Weiterfahrt.

    Auf der Landstraße fahren wir Richtung Leucate. Dabei geht es entlang der Salzseen von La Palme. Die Landschaft mit den vielen, im Sonnenlicht reflektierenden Wasserflächen ist urwüchsig, idylllisch und interessant. Mitten drin der Stellplatz La Palme, direkt am Wasser. Wer Natur liebt und keine urbane Anbindung braucht, ist hier wunderbar aufgehoben. Den Stellplatz merken wir uns.

    Kurz vor Perpignan fahren wir wieder auf die A9. Die Landschaft ist noch immer vom Wein geprägt. Verändert sich aber stetig, wird schroffer und steiniger, je näher wir den Pyrenäen kommen. Im Dunst können wir die schneebedeckten Berge sehen. Ein tolles Bild, das sich aber schlecht einfangen lässt.

    Der gestrige Wind ist fast noch heftiger geworden. Er haut uns mehrmals heftig in die Seite. Wir fahren langsam und werden von den LKWs überholt.

    Am Straßenrand blüht es. In den gelben puscheligen Mimosensträuchern tanzt der Wind und wirbelt sie hin und her.

    Wir nähern uns der spanischen Grenze bei La Jonguera. Diesen Teil der Strecke finde ich immer sehr spannend, wenn sich die französische Autoroute über Brücken hoch in die Bergwelt schraubt und als spanische Autopista wieder talswärts führt.

    In Figueras/ Roses fahren wir ab. Jetzt durchfahren wir einenTeil der Costa Brava, denn wir schon mehrfach besucht haben.

    In Torrella de Montgi halten wir an einer Repsol Tankstelle.Wir tanken das Womo voll. Der Liter kostet 1,59 €, und wir tauschen unsere leere, spanische Gasflasche für 17, 66 € gegen eine volle.

    Michael ist etwas traurig, dass er für seine schöne, neue Gasflasche eine so verbeulte, alte Flasche im Tausch bekommt.

    Jetzt sind es nur noch 6 km bis Estartit.

    Am Camping angekommen, parken wir das Wohnmobil, wie erwünscht, auf dem Parkplatz, bevor wir uns anmelden. Der Empfang ist sehr freundlich, auf deutsch und wir können uns unter den freien Plätzen einen Platz aussuchen.

    Kurze Zeit später stehen wir mit reichlich Infomaterial versorgt auf unserem Wunschplatz.

    Der Campingplatz macht einen hervorragenden Eindruck. Sehr gepflegt, sauber und fest in der Hand von deutschen und niederländischen Wohnmobilisten.

    Für den ACSI Preis von 23 € bekommen wir sogar ein beheiztes Hallenbad. Der Strand allerdings ist etwa 10 Gehminuten entfernt.

    Die Sonne scheint, wir haben 18 Grad und wir können das erste Mal in kurzer Hose und T-Shirt draußen sitzen und uns die Sonne ins Gesicht scheinen lassen.

    Aber dann möchte ich das Meer sehen.
    Auf der kleinen Straße zum Strand ist außer einigen Radfahrern, Gäste des Campingplatzes, nichts los.

    Und dann bin ich am Strand. Tief blau leuchtet mir das Meer entgegen. Mittendrin das kleine Inselarchipel der Illes Medes, spanisch Islas Medas und deutsch Medas-Inseln, eine kleine Inselgruppe von sieben unbewohnten Inseln.
    Der Meeresboden der Medes Insel ist reich an Meeresfauna- und Flora und gilt als interessantes Tauchrevier.

    Der lange, breite Sandstrand ist so gut wie leer.
    Heute, an einem Samstagnachmittag und bei dem schönen Wetter, haben sich vereinzelt Familien zu einem Picknick hier niedergelassen.

    An der Wasserkante, dem Spiel der Wellen ausweichend, laufe ich bis zum Hafen von Estartit. Es ist so unglaublich ruhig. Nur das Anlanden der Wellen ist zu hören.
    Kein Motorengeräusch, keine Stimmen, nichts. Unglaublich.

    Im Hafen finde ich eine kleine Bar und kann mein
    "cerveza con aceitunas" (Bier mit ein paar Oliven) in der Sonne sitzend gemeinsam mit einigen spanischen Ausflüglern, genießen. Darauf habe ich mich schon gefreut.

    Leicht beschwingt trete ich den Heimweg an.
    Den großen Strandparkplatz haben einige Vans und Womos als Freisteherplatz für sich entdeckt. Ein netter Stellplatz. Es gibt keine Verbotsschilder. Hier würde es mir auch gefallen, aber Michael mag nicht mehr so gern freistehen.

    Das waren dann heute wieder 12000 Schritte, und daher kann ich nach der Rückkehr noch ein wenig faul in der Sonne sitzen.

    Am Abend gehen wir mal in das Restaurant des Campingplatzes. Kann man machen, und satt wird man auch.... aber überwiegend Convenience.
    Meine "Patatas bravas" allerdings waren ganz lecker.

    Die nächsten 2-3 Tage bleiben wir hier.

    Stellplatz an den Salinen La Palme
    https://www.campingcarpark.com/de_DE/aufenthalt…

    Camping Les Medes
    https://www.campinglesmedes.com/

    Strandparkplatz in Estartit
    Parking
    https://maps.app.goo.gl/zQ5TLuX5F3d5vdvn8
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  • Day 9

    Radtour zum Passeig Molinet

    March 5, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 13 °C

    Vamos a España
    Tag 9
    05.03.2023

    Radtour zum Passeig Molinet

    Es ist Sonntag und der Tag macht seinem Namen alle Ehre.....Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel.

    Im Bett überlege ich, ob ich eine kleine Walkingtour vorm Frühstück mache, oder lieber eine Runde schwimmen gehe, denn ab 8.00Uhr steht das Hallenbad zur Verfügung.

    Ich entscheide mich dafür im Bett zu bleiben ;-).
    Die Temperaturen sind morgens noch ziemlich niedrig. So tut sich
    vor 9.00 Uhr wenig auf dem Platz.

    Nach dem Frühstück im Womo, für draußen ist es uns leider noch nicht warm genug, wird erst einmal im Wohnmobil "Klar Schiff" gemacht und wenigstens die verdreckten Fenster geputzt. Da klebt noch das ganze deutsche Schmuddelwetter dran.

    Heute ist große Abreise und es wird zusehens leer um uns herum.

    Michael hat die Räder vom Träger geholt und ist einer kleinen Radtour nach Estartit nicht abgeneigt.

    So fahren wir in der Mittagszeit den Weg am Meer entlang zum Hafen, den ich gestern bereits gelaufen bin.

    Bei dem schönen Wetter und wegen des Wochenendes haben auch einige Spanier einen Ausflug ans Meer unternommen.

    Zu sagen, es herrscht Betrieb, wäre übertrieben, aber jetzt in der Mittagszeit flanieren doch einige Familien und Pärchen über die Promenade oder sitzen beim Essen auf den wenigen geöffneten Terrassen.

    Es gibt einige wenige Wasserratten, die trotz des frischen Windes aufs SuP oder ins Segelboot steigen. Allerdings gut in Neopren verpackt.

    Vom Hafen fahren wir zum Punta del Molinet. Das ist eine imposante Felsformation, in dem sich ein Aussichtspunkt befindet, der einen spektakulären Blick auf die Medes- Inseln und die Klippe Cabo de la Barra bietet.
    Dieses Naturgebiet ist das perfekte Ziel für einen Spaziergang oder eine Radtour entlang des Strandes und des Hafens sowie der Wellenbrecher.

    Faszinierend sind die verschiedenen Blautöne des Meeres hier, zu denen die gelben, hoch aufragenden Felsen ein stimmungsvolles Pendant bieten.

    Der Passeig de Molinet beginnt am Ende der Hafenpromenade und erreicht einen Kilometer später den fast 30 Meter hohen Felsen von Punta del Molinet, der den Abschluss des Cap de la Barra darstellt. Der große Berg, der dahinter steht, ist der 225 Meter hohe Maura-Felsen, der bereits zum Naturpark Montgrí gehört.
    Oben auf dem Felsen können wir das Geländer des dort entlang führenden Wanderweges sehen.

    Später sitzen wir auf der Terrassee einer kleinen Bar, schauen auf die Schiffe im Hafen und genießen die Sonne und den Augenblick.

    Als wir zum Wohnmobil zurück kommen, ist auf dem Platz große europäische Anreise, vor allem von Gespannen.
    Niederländer, Schweizer, Belgier, Franzosen und Briten sind in den folgenden Stunden damit beschäftigt ihren Platz für die nächste Zeit wohnlich zu machen.
    Wie schnell sich das Bild doch ändern kann.

    Die deutsche Kolonie ist multikulti geworden.

    Gegen Abend geht es für mich noch ein wenig auf Walkingtour ins Naturschutzgebiet "Naturale Del Ter Vell".
    Ter Vell ist das Lagunengebiet der Mündung des Flusses Ter. Diese kleine natürliche Oase ist ein regelmäßiger Rastplatz für Zugvögel.

    Auf dem Rückweg durch den Ort schaue ich mir den dortigen Wohnmobilstellplatz an und bin angenehm überrascht.
    Für 12 Euro gibt es unterschiedlich große Plätze auf Rasen
    /Schotter, so dass auch Dickschiffe oder Wohnmobile mit Anhänger hier vor Anker gehen können. Außer V+E und Strom gibt es auch Toiletten und Duschen. Die freien Plätze sind über das Internet einsehbar und auch auch reservierbar. Der Platz ist ist nicht weit vom Strand entfernt in einer ruhigen Nebenstraße. Gut zu wissen!

    Stellplatz Estartit
    https://costabravarea.com/
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