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  • Day 8

    Tortuguas en Tortuguero

    August 10, 2021 in Costa Rica ⋅ ⛅ 29 °C

    Tortuguero hat etwa 1400 Einwohner, die auf der langgezogenen Halbinsel wohnen, umgeben vom karibischen Meer und dem Rio Tortuguero. Es gibt eine Schule, zwei oder drei kleinere Supermärkte, eine Bäckerei, ein Fußballfeld, sogar ein kleines Museum und natürlich den Nationalpark, aber außer Booten und Fahrrädern keine anderen Fahrzeuge. Auch gibt es keine Apotheke, sondern nur einem kleinen Laden, der neben Deos, Puppen und Handyhüllen auch Medikamente verkauft. Hier, am Ende der menschlichen Zivilisation jedenfalls, entstand einer der ersten Parks für den Artenschutz Costa Ricas, der nicht nur den heimischen Jaguar beherbergt, sondern auch die Meeresschildkröten bei der Eiablage schützen soll.
    Wir konnten auf dem Jaguar-Trail ein Faultier mit Jungem hautnah beobachten, haben aber (zum Glück) die Wege der Jaguare hier ( für uns nicht sichtbar) gekreuzt (puh!). Der Strand hat schwarzen, beinahe pudrig-weichen Sand. Es ist hier nicht so idyllisch wie in Puerto Viejo, aber uns gefällt das Dorfleben, die kurzen Wege, das farbenfrohe Leben am Fluß und mit der Natur hier. Wir erleben einen atemberaubenden Sonnenuntergang am Fluss.
    Auf der Turtle Nesting Tour informiert uns Isaac unter einem wunderschönen Sternenhimmel von den bedrohten Arten und der Funktion der Meeresschildkröten für das Gleichgewicht des Ozeans. Wir nehmen die Fährte auf, ein Spotter führt uns zu einer Schildkröte, von der noch riesige Spuren im Sand zu erkennen sind, die sich am Rande zur Vegetation tief eingräbt und dann ca. 100 Eier ablegt. Wir dürfen mehrfach kurz und nur unter Rotlicht dem Ereignis beiwohnen, da sie wohl sehr sensibel vor allem auf Licht reagieren. Diese grüne Schildkröte ist riesig, hat etwa einen Meter Durchmesser und wirft eine Menge Sand auf uns. Wir stehen zwischen Faszination und Beklemmung, uns kommt es nicht mehr richtig vor, diesem Ereignis so beizuwohnen. Es sind einige Gruppen da, es folgt ein fliegender Wechsel - schauen, anstehen und warten, schauen. Die Schildkröte wirft und knetet so viel Sand über die Eier, sodass die Sprösslinge wenigstens eine kleine Überlebenschance haben (in total 1 Prozent) . Am Ende bilden wir einen Korridor, es geht langsam zurück ins Wasser und für uns schnell ins Bett.
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