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  • Day 12

    Ein Hauch von Luxus und wieder Olympia

    August 26, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 25 °C

    Ich wurde von meinem Hostel von einem sehr grimmigen Mann abgeholt und war sogar der Erste, der in den Van einsteigen durfte. Dieser musste dann nur noch rund fünf Mal Leute einsammeln, ehe wir an der großen Bussammelstelle in Banff ankamen. Dort warteten schon genug andere darauf, endlich in den großen Reisebus einsteigen zu dürfen. Irgendwie ist das komisch mit den Travel Agencies, je nachdem, wo man bucht, bekommt man andere Privilegien… Jedenfalls fuhr Earney, unser Busfahrer um die 80 Jahre, dann auch los und ließ sich auch nicht nehmen, die ganze Fahrt via Headset durchzuquatschen. Manche Dinge waren auch echt interessant muss man sagen, dass Calgary zum Beispiel die viertgrößte Stadt in Kanada ist, aber die Gesteinsanteile der vor uns liegenden Berge sind mir dann doch leider herzlich egal…

    Erst hielten wir am Flughafen, dann in der Innenstadt. Ich hatte zufälligerweise genau das Hotel gebucht, an dem wir auch als erstes hielten: Das Sandman Hotel. Komischerweise gibt es in Calgary keine Hostels und auch nur überteuerte Motels, sodass ich mir dachte, ich müsste mir auch mal was gönnen. Für stolze 70 € die Nacht hatte ich dann aber auch ein Doppelbett mit Fernsehen für mich, ein eigenes Bad mit Wanne und einen sagenhaften Ausblick aus dem 20. Stock mitten in Downtown. Ich hätte auch noch den Fitnessraum, die Computer und den kostenlosen Zimmerservice in Anspruch nehmen können, aber ich wollte es dann auch nicht übertreiben. Ein Schmankerl habe ich aber dann doch noch gehabt, ich stand am Samstagmorgen extra um 8 Uhr auf und hatte noch zwei Stunden den Hotelpool inklusive Whirlpool für mich alleine, bevor ich auschecken musste.

    Freitag bin ich übrigens noch kurz draußen gewesen, um im Ausgehviertel in einer hippen Burritobar Tacos zu essen. Calgary hat mir schon bei Nacht megagut gefallen und dieser Eindruck hat sich dann auch am Folgetag im Hellen bestätigt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber würde fast sagen, sie ist sogar schöner als Vancouver – der Vergleich liegt nicht nur wegen der Größe, sondern auch wegen dem ähnlichen Backround, den Olympischen Spielen, nahe.

    Ich schaute mir dann mittags wie gewohnt die Stadt an, indem ich einfach irgendwie drauflosgehe und hoffe, etwas Spannendes zu entdecken. In diesem Fall lief ich genau in eine Straßenparade mit lauter Raggaemusik und bunten, kitschigen Kostümen drauf zu. So wie ich es verstand, war das die Parade der aus der Karibik stammenden Kanadier, die den 150. Geburtstag des Landes auf diesem Wege feierten. So ein buntes Treiben und lebensfrohe Menschen habe ich selten gesehen. Da die Parade etwas kurz war, bin ich immer wieder vorweggelaufen und habe sie so praktisch drei Mal verfolgt, wobei mir die Sambatänzerinnen aus Brasilien mit ihrem Live-Rapper am besten gefallen haben! ?

    Als nächsten Programmpunkt musste ich einfach auf den Calgary Tower, was auch überraschend günstig war und auf dem echt nicht viel los war. Man kann von dort oben über die gesamte Stadt mit Vorbezirken blicken und sogar bis zu den Rocky Mountains. Einfach klasse! Ich konnte mir auch schon Mal einen Weg ausdenken, den ich danach gehen wollte: Zum Memorial Park, in dem gerade ein muslimischer Aktionstag stattfand, vorbei am gottverlassenen Rodeostadion, genannt Stampede, entlang des Bow River, über einige Brücke, wie die Peacebridge bis zur wunderbaren Strandpromenade, wo ebenfalls ein Streetfoodfestival stattfand. Viel los würde ich mal sagen. Alles in allem muss ich wiedermal sehr viel gelaufen sein, denn meine Füße brannten leicht. Es hat sich aber dennoch gelohnt und ich hätte gut auch noch länger dort verbringen können. Allerdings musste ich noch etwas essen, mein Gepäck wiederholen und in den etwas entfernen Busbahnhof laufen. Die nächste Nachtfahrt stand an. Und zwar eine der Schlimmsten.
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