Satellite
Show on map
  • Day 119

    Für zwei Stunden in die Arktis

    December 11, 2017 in Canada ⋅ ⛅ -11 °C

    Als ich am Sonntag einen leichten Anflug von Lagerkoller bekam, dachte ich mir, es wäre doch mal wieder abenteuerlich, das Haus zu verlassen^^ Da kam die Facebook Veranstaltung "Christmas Market" doch wie gerufen!

    Also machte ich mich auf ins nicht weit entfernte Ottawa, zum Kino-Ausgeh-Shoppingviertel Lansdowne. Den Weihnachtsmarkt suchte ich leider zunächst vergebens, aber es war recht viel los...Dann bemerkte ich, dass die ganzen Leute aus der Halle kamen. Mir kam gleich, wieso man einen Weihnachtsmarkt drinnen veranstaltet...

    Jedenfalls gab es dann wieder eine Überraschung, denn das einzig weihnachtliche war ein alter Mann mit weißem Bart, der zu einer Frau mit komisch geformten Elfenohren sprach. Wie klischeehaft.

    Ich war auf dem wochentlichem Bauernmarkt gelandet, das nächste Mal lese ich mir auch wirklich den Text auf Facebook durch yell Naja, eine Runde konnte ja nicht schaden, war aber auch nach einer guten halben Stunde genug... Ich hätte massenhaft Kartoffeln, Häkeldeckchen oder Porzellanvasen kaufen können, wenn ich doch nur gewollt hätte^^

    Warum das nun als Weihnachtsmarkt zählt, das weiß wohl niemand, ich ging auf die andere Straßenseite um mir immerhin einen Bagel als Frühstück zu besorgen. Ich muss hier an dieser Stelle meine Mutter als absoluten Adventskalenderfan outen - weil ich im Moment so weit weg bin, schreibt sie mir jeden Tag, welche Leckerei ich mir wo kaufen soll. Dieser Bagel bei Kettleman's war eben ein Türchen davon. DANKE MUDDI

    Nun war die Frage, was mache ich mit diesem sehr angebrochenen und hoffentlich schnell besser werdenden Sonntag???

    Die Bilder haben es vielleicht auch schon ein wenig verraten: Noch ein Museumsbesuch. Dieses Mal das Museum of Nature. Vorab: Wer sich nun ein lanweiliges Museum wie die meisten in Deutschland vorstellt, der verschätzt sich etwas. Die Kanadier haben es ja sowieso drauf, sich bei öffentlichen Anlagen echt reinzuknien und das absolut Beste herauszuholen, was eben möglich ist. So auch hier.

    Statt einfach irgendwelche Gegenstände mit irgendwelchen Informationstafeln zu versehen, die sich doch eh keiner durchliest, gibt es interaktive Spiele, Fragen und Bildschirme mit Videoclips. Die erste Ebene handelte von der Geschichte der Erde, inklusive wirklich gut gemachte Dinosaurierskelette und dazu passende Settings. Ich war schon nach dieser Abteilung echt perplex und das hätte wirklich schon gereicht. Aber dann ging es die Treppe hinauf in die Ebene "Säugetiere", in der es ein Wiedersehen mit den Tieren der Prärie (Bison, Büffel, Elch, Caribou,...) gab - klar, aus Plastik.

    Danach folgte "Unterwasser". Neben einem riesigen Walskelett waren mehrere Aquarien mit Annemonen, Fische und Planzen ausgestellt, es wurden verschiedene Lebewesen am Seeboden beschrieben und es gab ein gigantisches Kinderspielparadies. "Erde" zeigte mir, welche verschiedenen Edelsteine und Fossilien geben kann. Interaktiv wurde dann auch gezeigt, wie sie entstehen und wie man sie richtig schleift. Danach folgten die Abteilungen "Vögel" und "Insekten" und wieder einmal war kein Ende des Staunens in Sicht!

    Meine absoluten Highlights waren aber in der "Arktis"-Ausstellung im vierten Stock. Hier wurde die Lebensweise der Inuit - Eskimos darf man politisch korrekt nicht mehr sagen - und der Polartiere erläutert. Das war mit Abstand am interessantesten und ich verbrachte auch am meisten Zeit noch dort, bis um 10 vor 5 die Schließung angekündigt wurde. Ein dann doch noch toller Tag!



    Hier sind meine Lieblingsschnappschüsse: Ich wunderte mich. wie die es hinbekamen, dass die großen Plastik-Eisschollen, auf denen Videos gezeigt wurden, so echt aussahen. Dann merkte ich, dass es echtes Eis war. Es wurde von unten gekühlt und ist von dem Scheinwerferlicht oberhalb angetaut. Meine Lieblingssteine konnten im Dunkeln leuchten. Ich wusste nicht, dass fluoreszierende Stoffe aus der Natur kommen... undecided Die Fotostrecke zeigt sagenhafte Bilder aus der arktischen Natur. Das Stoppschild zeigt die Transkription der Inuitsprache Inuktitut - für mich als Sprachwissenschaftler natürlich sehr interessant! Ja, und das Selfie zum Schluss musste einfach sein :))
    Read more