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  • Day 131

    Das Kind von Frankreich und Alaska

    December 23, 2017 in Canada ⋅ ❄️ -6 °C

    Voller Tatendrang stand mein letzter Trip in eine andere Stadt noch an: Québec City! Am Freitag stand ich nun entspannt auf, suchte mir etwas zum Frühstück und ging kurz vor Mittag auch schon los, um mir nun endlich diese "europäische" Metropole zu Gemüte zu führen :)

    Ich ging vom Hostel aus Richtung historischer Stadtmauer und dann ein Stück weiter, bis zu einem gigantischen Stadtpark. Dieser ist im Sommer wahrscheinlich wunderschön - zu dieser Jahreszeit war er einfach nur komplett bedeckt mit Schneemassen. Ein Straßenschild, auf dem Kutschen verboten wurden, ließ mich dann wissen, dass ich hier nun endgültig im Winterwonderland angekommen bin.^^ Dann zog es mich direkt ans Wasser und die Aussicht war tatsächlich atemberaubend. Überall Schnee und Eis, aber trotzdem pulsierendes Leben unterhalb dieses Hügels und die reißenden Strömungen des Flusses. Im Hintergrund waren dann noch die ersten Ausläufer der Appalachen - ein Traum!

    Dann ging es für mich über versteckte Brücken und abgelegende Treppen, vorbei an einer altmodischen Festung geradezu auf dem Postkartenmotiv schlechthin, dem Schlosshotel "Château". Auf der Rodelbahn direkt davor waren relativ viele Kinder unterwegs und trotz des eisigen Wetters gab es generell sehr viele Touristen, schien es mir. Direkt vor besagtem Hotel ließen einige Männer Leute Huskies streicheln - man könnte wirklich meinen, man wäre mitten in Alaska gelandet. Nach einem superleckerem Essen in einem Irish Pub ging ich dann in das Hotel hinein und wurde Zeuge üppiger, dekadenter und lächerlich-übertriebener Innenarchitektur, Kunstgegenstände zum Verkauf zwischen mehreren hundert und mehreren zehntausend Dollar und asiatischer Reisegruppen - ich hatte mich sowieso schon gefragt, wie alle Japaner abgeblieben waren...^^

    Als ich wieder genug aufgewärmt war - oder ich mir das zumindest so eingebildet hatte - ging es wieder raus für mich, wo es langsam dunkel wurde, schließlich war es auch schon kurz nach 4. Durch die hellblaue Färbung des Himmels zusammen mit der übertriebenen Weihnachtsdekoration war die Atmosphäre einfach magisch. Die Aussicht, die Lichter, die Ruhe... Der Wahnsinn! Endlich habe ich dann eine Nanaimo Bar bei Starbuck's gefunden und es war absolut gut :) Aber welche Schokoladentafel schmeckt schon schlecht?!

    Von diesen Sehenswürdigkeiten in der Stadtmitte setzte ich meinen Rundgang fort und besuchte auch kurz die Kathedrale. Auf dem Weg danach ging ich wieder einmal an den vielen Pubs vorbei, ebenso wie an unzähligen kleinen Boutiquen und Shops. Einige verkauften Inuit (Eskimo) - Kunst, andere einfach nur Souvenirs oder Klamotten. Nach einem sehr sehr tollen Abendessen - Burger mit einer richtig guten Poutine - stand nur noch ein Beusch bei dem Weihnachtsmarkt auf meiner Liste. Dieser schimpfte sich deutsch zu sein und tatsächlich waren alle "Straßenschilder" und Standbeschriftungen auf Deutsch. Ich hätte durchaus Bratapfel, Schupfnudeln oder Glühwein kaufen können. Die Liebe zum Detail der Kanadier kam auch wieder zum Vorschein: Überall Lichterdekoration oder Figuren, die die Besucher in Wehnachtsstimmung versetzten. Mir wurde es aber irgendwann leider zu kalt (an dem Tag waren es knackige -13°C) und ich ging zurück ins Hostel und schlief relativ früh ein. Am nächsten Tag sollte mein Bus schon um 10 Uhr morgens Québec verlassen.

    Fazit: Sie liegt wirklich unter meinen Top 3 der besuchten Städte auf meinem Trip!
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