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  • Day 5,061

    Vodafone London

    April 1, 2015 in England ⋅ ⛅ 9 °C

    Heute geht’s beruflich nach London, wo wir versuchen einen neuen Kunden von unserer Software zu überzeugen.

    London ist anscheinend keine Lieblingsdestination vom Flughafen Wien – wenig Flüge zur Auswahl, alle nach Heathrow (dabei gäbe es einen kleinen City Airport, der viel besser gelegen wäre) und 20 Minuten walking distance zum Gate G12. Und das alles für meine Begriffe mitten in der Nacht (es ist 6 Uhr).

    Mittlerweile bin ich gut in London gelandet und man glaubt es kaum – die Sonne scheint! Bin mit der U-Bahn bis Piccadilly Circus gefahren und von dort zu Fuß weiter. Ich dachte ja, ich flieg nach London – aber wo bin ich vermeintlich gelandet?
    In der Schweiz 😆 Oder doch nicht?
    Für Tanja gibt’s noch ein Foto aus der M&Ms World.

    Das war heute wohl der heftigste 1. April, den ich je erlebt habe. Sagen wir so: eigentlich war meine Präsentation erfolgreich, ich habe dafür vor allem vom potentiellen Kunden Lob bekommen. Vor allem, unter diesen Umständen…
    Nachdem ich den ganzen Tag Zeit totgeschlagen habe haben mich meine Chefs im Cafe abgeholt und wir sind um 13:15 schon zum Termin, der unserer Meinung nach um 14 Uhr starten sollte. Fakt ist wir hätten um 13 Uhr dort sein sollen – war blöd aber nicht weiter tragisch. Die Tante, Sally, mit der ich bisher gesprochen und das Meeting vereinbart habe war eh nichtmal da. Die Männer, die da waren haben auch einen gestressten Eindruck gemacht. Es hat sich herausgestellt, dass kein Internet-Zugang vorhanden war, aufgrund eines ‚Problems‘. Wir haben mit der PowerPoint Präsentation begonnen, und die Live Demo nach hinten verschoben, bis das Problem gelöst werden würde. Die Leute, die via Telefon teilnehmen sollten wurden über ein Handy zugeschalten, was aber eh für den A war – die haben dann einfach aufgelegt denke ich. Etwas komisch war es schon, als das Licht begonnen hat zu flackern, bis der Beamer aus war, weil es keinen Strom mehr gab. Dann hat die Frau von einem angerufen, sie arbeitet im Nebengebäude und wurde bereits evakuiert, wegen Explosionsgefahr. Mehrere Versuche mich über mein Handy via Roaming auf unser System zu connecten sind auch immer wieder gescheitert – eh klar, überlastetes Handy Netz. Aber ich hab einfach meine vorbereiteten Screenshots zur Hand genommen, und damit präsentiert. Die Rezeptionistin ist dann gekommen und hat gesagt: wir sind auf eigene Gefahr hier – alle anderen Mitarbeiter sind gegangen. Aber um 5 sollen wir bitte das Gebäude verlassen. Ich hab bis zur letzten Minute präsentiert um dann schnell zum Flughafen zu fahren um meinen Flug zu bekommen. Blöd nur, dass die U-Bahn Station auch gesperrt war…
    Also bin ich auf meinen hohen Stiefelchen in High Heals zur nächsten U-Bahn gerannt um dort statt dem Lift die Stufen zu nehmen – das 157 hab ich in der Eile wohl übersehen…
    Beim warten auf die U-Bahn (während ich erkannt hab, dass ich nicht eine Station hinter Holbrok bin, sondern davor) ist dann die SMS gekommen, dass mein Flug verspätet ist und voraussichtlich erst um 19:55 geht (so froh war ich noch nie, über so eine Nachricht!!!).
    Jetzt sitze ich grad (immer noch mit hochrotem Schädel – ja, die Stufen) in der U-Bahn am Weg nach London Heathrow. Hoffentlich erwarten mich keine Überraschungen mehr, aber ich
    wills nicht verschreien und so eine Verspätung verheißt ja auch normalerweise nix Gutes.
    Ich hoffe ich sitze bald am Gate und lade in WLAN meinen Beitrag hoch und sehe dem Abflug entgegen.
    Und nein, kein Aprilscherz – sowas kann man (oder ich) mir nicht ausdenken.
    Neue SMS – so eine Scheiße – neue Abflugzeit 20:30…

    Kommt das nur mir irgendwie bekannt vor? Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen, sie haben nicht mal noch ein Gate bekannt gegeben…

    Mitternacht und wir landen in Wien – Gott sei Dank. In einer guten Stunde bin ich zu Hause, oder zumindest in eineinhalb. 😴
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