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  • Day 38

    #15 Cusco

    June 7, 2022 in Peru ⋅ ☀️ 19 °C

    Cusco war nicht nur Hauptstadt der Inka, sondern auch für uns ein kleiner Mittelpunkt der Reise. Insgesamt drei Wochen verbrachten wir in dieser wunderbaren Stadt - unterbrochen von Tagestouren in die Natur und Kultur rundherum. Dabei zeigte sich Cusco von seiner allerbesten Seite. Denn gerade im Juni blüht die Stadt auf. Den Höhepunkt bildet das Festival de la Luz oder auch Inti Raymi - das Neujahrsfest der Inka. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Zeremonien, Party und Karneval, inklusive eigens gestalteter Karnevalszügen. Aber auch andere religiöse Ereignisse wie etwa Fronleichnam machten Cusco zu einem rauschenden Fest. Und so boten sich uns auf dem Plaza de Armas jeden Tag aufs Neue Tänze, Konzerte und vor allem - Tausende von Menschen.

    Jenseits der Festlichkeiten ist Cusco für uns eine kleine Heimat in der Ferne geworden. Im Lieblingscafé grüßte man uns mit Namen. Anderen Touristen halfen wir mit kulinarischen und kulturellen Tipps weiter. Und die vielen kleinen Wege und Gässchen fühlten sich schnell vertraut an. Zur feierlichen Stimmung kam dann noch Matthias Geburtstag dazu. Fränzi wartete demnach mit der ein oder anderen Überraschung auf.

    Cusco selbst strotzt vor lauter Geschichte - verewigt in den zahlreichen vorkolonialen und kolonialen Bauten. Die Stadt war das Zentrum des Inkareichs, dem Reich der vier Teile (Tawantinsuyo). Von dort führten die Hauptstraßen in den nördlichen, südlichen, westlichen und östlichen Teil. Zahlreiche Inkastätten um die Stadt herum zeugen von dem Erbe der Inka. Mit der spanischen Eroberung im Jahr 1533 begann schließlich die koloniale Geschichte. Trotz zahlreicher Aufstände der Inka blieb die Stadt in den Händen der Spanier. Und so vermischte sich in den folgenden Jahrhunderten Inkatradition mit europäischer Tradition sowie den Bräuchen der katholischen Kirche. Dieser sogenannte Sincretismo zeigte sich auch bei den Feierlichkeiten. So standen etwa die mächtigen Wägen des Fronleichnamszuges nicht nur im Zeichen der klassischen Heiligen, sondern waren zugleich mit jeder Menge Natursymbolik verziert - ob Mond, Sonne, Pflanzen oder Tiere.

    Die Verbindung von Kultur und Natur bei den Inka hat uns nachhaltig beeindruckt - auch ihr unglaubliches Wissen über natürliche Zusammenhänge. Mit ihrer Verehrung für alles, was die Natur bzw. Pachamama (Mutter Erde) hervorbringt, waren und sind sie unserer Zeit voraus. Diese Verbundenheit stand für uns in krassem Kontrast zum eher abstrakten Katholizismus.
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