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  • Day 36

    Über den Sinai und Sueskanal nach Kairo

    March 15, 2020 in Egypt ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir wollen weiter nach Kairo, doch auch hier gibt es heute keinen Bus. Ob morgen einer fährt? Inshallah. Also ziehen wir wieder los. Der Taxifahrer, der uns an die große Straße bringen soll, fragt mehrfach nach, ob wir wirklich dorthin wollen. Nach einem Gespräch mit einem Polizisten müssen wir das Taxi wechseln. Nicht ganz klar weshalb, auf jeden Fall kommen wir in sengender Hitze an die große Straße. Mitten in der Wüste. Immerhin finden wir ein schattenspendendes Straßenschild. Karin ist besonders gut gelaunt und freut sich, wie gut es uns doch geht. Tatsächlich fahren ein paar Autos und schon bald nimmt uns Mohammed mit seinem leeren Truck mit - und in sein Fahrerhäuschen auf. Mit ihm fahren wir die nächsten 7 Stunden, können es uns auf dem Beifahrersitz und den zwei Liegen sehr bequem machen und haben wunderbare Aussicht. Wir unterhalten uns mit seinen 10 Worten englisch, unseren 4 Worten arabisch und dazu mit Händen & Füßen - können uns nicht viel verständigen und verstehen uns trotzdem irgendwie. Wieder einmal sind wir auch beeindruckt von der Gastfreundlichkeit der Leute. Er nimmt uns mit, bietet uns sein Bett an, teilt seine Bananen ganz selbstverständlich mit uns und freut sich offensichtlich über unsere Gesellschaft. Alma darf ein Stück am Steuer mitfahren, zwischendurch schleppen wir noch einen anderen LKW ab und fahren die meiste Zeit durch die Weite der Wüstenlandschaft. Da wir einem immer wieder bewusst, unter welchen Umständen Menschen leben oder unterwegs sind und welche Vorteile und welchen Luxus die gemäßigte Klimazone bietet. Einmal halten wir auch an, weil es Zeit fürs Gebet ist. Auch das ist immer wieder beeindruckend - ganz selbstverständlich hat die Gläubigkeit im Leben hier Priorität und wird das, was auch immer man gerade tut, für einen Moment der Achtsamkeit und Besinnung - verbunden mit sanften körperlichen Übungen - unterbrochen.
    Immer wieder sehen wir auch noch die Spuren der Regenfälle der letzten Tage - große Pfützen, viel Schlamm, umgefallene Palmen, zerstörte Straßenanlagen und an einigen Stellen sieht man, dass Teile der Straßen einfach weggebrochen sind. Es ist eine abenteuerliche Fahrt mit Um- und Unwegen und schließlich kommen wir in Sues an. Da der LKW den Tunnel noch nicht passieren kann, verabschieden wir uns von Mohammed und fahren mit einem anderen Auto weiter und nach einer weiter Sicherheitskontrolle - unter dem so wichtigen Sueskanal entlang nach Afrika! Ägypten befindet sich im Sinai in Asien und westlich des Sueskanals in Afrika.
    Auf der anderen Seite landen wir auf dem umtriebig anstrengend lauten Busbahnhof und entschließen uns trotz später Stunde noch für die Weiterfahrt bis Kairo - mit 17 Millionen Einwohnern eine der 15 größten Städte der Welt. Es gibt kaum Stau und wir steuern direkt das Hostel an, in dem Karin und Gregor auf ihren Ägypten-Reisen schon waren. Kurz nach Mitternacht sind wir da.
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