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  • Day 9

    Ein Abschied und eine neue Unterkunft

    October 11, 2018 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

    Madi steht vor der Tür. "Mister Ralf?" fragt er in unsere Bungalow. Er ist mir sofort sympathisch. Er hat was ehrliches, was liebenswürdiges. Aber vielleicht wünsche ich mir das auch einfach für die Fahrt. Ich bin etwas nervös. Warum weiß ich auch nicht so genau. Mein Magen ist grummelig und ich hoffe die Autofahrt wird kein Horrortrip. Ralf fühlt sich nicht so wohl und meine Reisekrankheit kommt oft schnell und ohne Vorwarnung. Deswegen schmeiß ich mir eine Tablette ein und zieh meine Seabands über die Handgelenke. Wir verabschieden uns vom Meer und machen uns auf den Weg nach Candi Dasa.
    Die Autofahrt ist verrückt. Niemals sollte man hier Auto fahren. Die Mopeds quetschen sich zwischen Autos und Lkws vorbei und ich zucke jedes Mal zusammen. Aber Madi fährt toll. Er fährt ruhig und drängelt nicht. An Reisfeldern vorbei durch kleine Dörfer fahren wir 28km. Ein Mann mit Moped transportiert kleine Fische in Plastiktüten und ich komm aus dem Staunen nicht mehr raus. Einen Augenblick vergesse ich wie schrecklich das ist und lache über das Schauspiel. Es ist für die Kinder in der Schule. Damit sie die Fische kennenlernen.
    Madi erzählt uns wie der Vulkan vor Jahren ausbrach und der komplette Osten dicht gemacht wurde. Außerdem bittet er uns, nicht über booking.com zu buchen. Durch die ganzen Abgaben bleibt den Unterkunftbesitzern am Ende sehr wenig.
    Er erzählt viel und stellt Fragen. Nicht aufdringlich. Er besitzt Reisfelder und hat 2 Söhne und eine Tochter. Er wirkt sehr stolz auf sein Land und seine Insel. Madi ist großartig und ich bin sehr dankbar ihn als Fahrer zu wissen.
    Bisher ist jeder hier den wir kennengelernt haben, Fahrer + Handwerker +Warungbesitzer usw. Hier hat man mehrerer Jobs. Aber trotzdem irritiert mich, dass hier jeder seine Fahrkünste ungefragt anbietet.
    Bei Madi ist es irgendwie anders. Wir kommen in unserer neuen Unterkunft "Jipun Didulu" an und sind nun eingeladenene Gäste auf der Hochzeit von Madis Sohn in 11 Tagen.

    Die "Jipun Didulu" liegt nicht am Meer, doch wir haben einen kleinen schönen Pool. Um uns herum sind unglaublich viele Blumen und alles ist schön bewachsen. Wir werden mit einer Blumenkette und einem kalten schwarzen Tee begrüßt. Ich fühle mich gleich willkommen.
    Ralf legt sich sofort ins Bett. Sonnenstich vermute ich. Das bekommen wir hin, wenn ich mich mit eines auskenne ist es Sonnenstich.
    Während Ralf schläft lerne ich Anja am Pool kennen. Sie ist allein unterwegs seit nicht ganz 3 Wochen. Es ist spannend zu hören wo sie alles war und freue mich noch mehr auf unsere Reise. Sind findet uns großartig - Weltreise etc. aber irgendwie fühle ich mich garnicht so. Die Kategorie Weltreisende passt noch nicht zu mir und so bin ich eher viel neugieriger was sie schon alles erlebt hat.
    Während ich das hier schreibe, kackt mich doch wirklich ein Geko an und erfahre, dass es in der Nacht ein Erdbeben nordwestlich von Bali gab. Wir haben alles verschlafen. Der Osten hat nichts gemerkt.
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