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  • Day 66

    Thailand - Unser Fazit!

    December 7, 2018 in Thailand ⋅ ⛅ 24 °C

    Ich wache in der Nacht auf. Es ist die letzte Nacht in Pai. Irgendwie bin ich unruhig. Vielleicht liegt es am vielen Essen oder der Busfahrt morgen früh.
    Als ich im Bad bin, denke ich an die letzten 10 Tage. Die vielen Erinnerungen, die wir mitnehmen. Der Ort ist sogar irgendwie verbunden mit unseren Freunden, mit denen wir fast 2 Stunden geskypt haben, während sie in Berlin brunchten. Wir haben einen Teil von uns nach Berlin geschickt, und sie einen Teil von Berlin nach Pai.
    Pai ist was besonderes. Ich bin bedrückt. Und wach. Fast rastlos. Irgendwie hilflos.
    Als ich aus dem Bad komme, habe ich einen Lichtpunkt auf dem Auge. Das verstehe ich erst nicht. Ich habe das Licht überall aus gelassen.
    Ich berühre den Lichtpunkt der vor meiner Nase tanzt.
    Und dann sehe ich wie das Licht schwächer wird und wieder stark aufleuchten.
    Ein Glühwürmchen!
    Ein Glühwürmchen tanzt ruhig vor meinem Gesicht. Als ich mich ins Bett lege, fliegt es eine Schleife über unseren Köpfen. "Siehst du das?" Ralf antwortet als hätte er nicht geschlafen.
    Ja, ein Glühwürmchen.
    Pai macht uns ein Abschiedsgeschenk. Und plötzlich bin ich nicht mehr rastlos.
    Und das Glühwürmchen fliegt an die Decke unseres Bambusbungalows und erlischt.

    Am nächsten Morgen fahren wir nach einer liebevollen Abschiedsumarmung von Mink, 3 Stunden nach Chiang Mai. Mir geht's dank Reisetabletten super. Ralf sowieso. Ein Mann neben mir leidet sehr und übergibt sich in der Pause.
    Er hat keine Tablette vorab genommen. War nicht vorbereitet. Leider hilft die verspätete Tablette dann auch nichts mehr.

    In Chiang Mai ziehen wir in unser Hostel mit eigenem Zimmer und Bad. Danach laufen wir durch die Straßen und erkunden das Studentenviertel, was irgendwie an Prenzlauer Berg erinnert. Im Kopierladen drucken wir unsere Visas für Vietnam aus. Vietnam weiß bereits, dass wir kommen inklusive Foto und allen Daten aus dem Pass.

    Danach hoppen wir durch einige Cafés und Restaurants und verabschieden uns von Thailand.

    Was ist unser Fazit?
    Thailand hat uns in allen Bereichen absolut überrascht.
    Thailand lebt vom Tourismus. Aber wir hatten nie das Gefühl ausgenutzt worden zu sein. Es ist ein faires und herzliches Miteinander.
    Es ist auf dem Festland sauberer als erwartet. Auch wenn das Müllsystem noch nicht überall greift, haben wir das Gefühl, dass die Thailänder mehr und mehr Verantwortung übernehmen. Trotzdem ist es jedes Mal erschreckend zu sehen, was das Plastik der Natur antut.
    Und die Natur. Tja. Das hätte ich garnicht erwartet, ist atemberaubend. Unerklärlich. Diese Vielfalt an Früchten, Tieren und Pflanzen und sowie Vegetationszonen. Der Süden mit den vielen kleinen Inseln ist nicht vergleichbar mit dem Regenwald im Zentrum und Bergland im Norden. Um vom nördlichsten Punkt zum südlichsten zu kommen, müsste man 3,0h fliegen. Das ist soweit, wie von Berlin nach Kreta.
    Und weil wir noch nicht annähernd alles gesehen haben und uns vollkommen in Thailand verliebt haben, kommen wir nächstes Jahr wieder. Und werden wahrscheinlich 3 Monate hier leben.
    Die Reise von Satun über Krabi nach Koh lanta, nach Khao Sok, über Sura Thani, nach Chiang Mai, nach Pai und wieder nach Chiang Mai, innerhalb von 4 Wochen ist gefüllt mit so wertvollen Erlebnissen. Und wir sind dankbar dafür. Besonders auch für die Zeit mit Marvin und Lisa. Es kommt uns wie eine Ewigkeit vor als wir uns wieder getrennt haben, aber eigentlich sind es gerade mal 2,5 Wochen.
    Die beide waren genauso überrascht und wenn mich jemand fragen würde, ob Thailand eine Reise wert ist: obwohl es hier doch diesen Sextourismus gibt, und Drogen und gefährliche Straßen und Krankheiten. Würde ich sagen: "Vergiss das alles. Ich weiß nicht warum wir Deutsche uns Sowas einreden lassen. Ich habe mich in Thailand immer und überall super sicher gefühlt. Mehr als in Deutschland an irgendeinen Bahnhof. Die Straßen sind super ausgebaut. Die Thailänder sind pünktlich, genau und gewissenhaft. Und höflich. Sie respektieren das Leben und den Menschen und versuchen sich treu zu bleiben. Obwohl der Verkehr manchmal chaotisch wirkt, wird nie aus Wut oder Stess gehupt. Und alles hat System.
    Mit Drogen sind wir garnicht in Kontakt gekommen und wurden uns, nicht so wie in Bali, auch nie angeboten.
    Schon für das Essen sollte man Thailand besuchen. Aber ich glaube, dass haben wir mehr als einmal bewiesen. Warum ich das alles erzähle? Weil ich in Gesprächen mit der Familie und Freunde mehr als einmal Vorurteile ausräumen musste. Und irgendwie, das klingt vielleicht komisch, haben wir das Bedürfnis Thailand und die Thailänder verteidigen zu müssen. Denn am Ende ist es einfach eine unbegründete Angst der Deutschen, die unfaire Beurteilungen nach sich ziehen.
    Abschließend noch einige FunFacts:
    - auf den Toiletten hängen überall Erklärungen, wie man sich hinsetzt. Da es immer mehr westliche Toilette durch die Touris gibt, müssen die Einheimischen lernen, dass sie sich nicht auf die Klobrille stellen dürfen (generell sind die Klos hier aber super sauber)
    - es gibt so gut wie nie Messer zum Essen gereicht, weil das Essen so klein geschnitten wird, dass man keine Messer braucht
    - die Thais lieben Zucker deswegen wird alles, wirklich alles, extrem gesüßt (auch frische Fruchtsäfte)
    - die Thais wollen gerne weiß sein und schminken sich richtig hell
    - Frühstück, wie bei uns gibt es nicht. Die Thais essen Suppe oder Reis zum Frühstück
    - alles wird irgendwie mit Ei verfeinert
    - die Indonesier essen mit Händen, die Thais mit Stäbchen
    - Einheimische Milch ist Kokosmilch oder Sojamilch
    - Achja und die Thais nutzen kein Toilettenpapier, dafür gibt es auf jeder Toilette eine Po-Dusche (und Mülleimer damit die Westler ihr Klopapier wegschmeißen können)

    Also Thailand ist anders, auch mal amüsant und wunderschön! Und wir hoffen das uns Vietnam genauso überraschen wird.
    Zum Abschluß hängen wir noch einige Bilder aus Thailand von den letzten 30 Tagen ran.
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