Weltreise Sarah & Nils

August 2019 - September 2020
August 2019 Read more
  • 64footprints
  • 17countries
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  • 55.1kkilometers
  • 30.4kkilometers
  • Day 35

    Zentralmongolei (Mongolei 3/3)

    September 21, 2019 in Mongolia ⋅ ☁️ 18 °C
  • Day 39

    Beijing (China 1/2)

    September 25, 2019 in China ⋅ ☀️ 27 °C

    Wir erreichen Beijing mitten in den Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten des 70sten Geburtstags der Volksrepublik China. Der erste Eindruck: die Stadt ist wahnsinnig ordentlich, sauber und super organisiert. Ganz anders als erwartet, viel mehr progressive Weltmetropole als rückständiges Asien.

    Unseren ersten Tag verbringen wir damit bei bestem Wetter die Stadt zu erkunden. Wir durchstreifen den Temple of Heaven, spazieren um die verbotene Stadt herum und durch ein Stadtviertel voller kleiner chinesischer Häuser mit gemütlichen Cafes und Restaurants.

    Abends sind wir mit Danny verabredet um auf einer Foodtour den lokalen Spezialitäten näherzukommen. Wir starten mit gedünsteten Dumplings und kommen über gebratene Nudeln mit selbstgemachtem, geworfenem und handgezogenem Pastateig schließlich zu einem leckeren Esel-Sandwich. Klingt im ersten Moment vielleicht seltsam, schmeckt aber hervorragend...
    Unser Guide ist sehr nett, wie viele Einheimische denen wir begegnen und gibt uns gerne Auskunft über sein Leben in Peking und den USA, seine Leidenschaft fürs Essen sowie über die Herkunft der verschiedenen Gerichte. Politische Themen umgehen wir gezielt mit großem Abstand, in stiller Absprache. Sicher ist sicher, für beide Seiten.

    Am zweiten Tag brechen wir früh morgens auf um an einer geführten Tour zur chinesischen Mauer teilzunehmen. Unsere beiden Mitreisenden sind Piloten von Delta-Airline und haben 36h Aufenthalt bis zu ihrem gemeinsamen Rückflug nach Seattle.
    Sie werden von unserer kleinen Reisegruppe (bestehend aus Fahrer, Guide und uns) unterwegs im Hyatt eingesammelt. Definitiv ein anderes Budget als unser AirBnb-Zimmer in einer zwar kleinen, aber sehr sauberen Pekinger Wohnung, die wir uns mit unserem netten Gastgeber Qi teilen.

    Nach ca. 2h Fahrzeit über moderne Autobahnen ohne Baustellen weit und breit und einer einstündigen Wanderung steil bergauf erreichen wir schließlich einen unrenovierten Abschnitt der beeindruckenden Mauer. Wir sind das erste Mal durchgeschwitzt und kaputt, genießen aber die atemberaubende Aussicht auf dem Dach eines alten Wachturms und sind begeistert.
    Nach einer kurzen Erholungspause machen wir uns anschließend auf die ca. 11 km lange Wanderung zu einem gut renovierten und besser erschlossenen Abschnitt. Wir haben Glück und sind etwa die Hälfte des ungefähr dreistündigen Weges auf der Mauer nahezu unter uns.
    Die Sonne brennt, es geht auf und ab und wir werden unsere Beine am nächsten Tag definitiv spüren. Aber die Anstrengungen lohnen sich, die chinesische Mauer ist eines der beeindruckendsten Bauwerke, die wir bisher besucht haben und der Ausblick auf die umliegende Natur ist großartig.

    Unser dritter Tag in der Stadt steht im Zeichen der Regeneration, wir erholen uns und treffen abends ein paar Mitreisende aus der Mongolei zum Peking-Ente essen wieder. Das nächste Highlight, denn der Geschmack aus zartem Entenfleisch, mit etwas Gemüse und süßer Soyasouce in eine Art kleinen Pfannkuchen eingewickelt ist einzigartig und zählt zu Recht zu den bestkomponiertesten Essen der Welt.

    Die Tage in Beijing gehen schnell vorbei, wir fühlen uns wohl in der gut organisierten und aufgeräumten Stadt und sind überrascht von der Freundlichkeit vieler Einheimischer die wir treffen und kennenlernen durften.

    Doch am nächsten Morgen geht es weiter nach Seoul, einer weiteren Metropole der Region und wir freuen uns auf koreanisches BBQ, Karaoke und K-Pop a la Gangnam style...
     
    (PS: wir setzen auch für Peking/China wieder 2 Footprints um die Fotos besser verteilen zu können.)
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  • Day 40

    Chinesische Mauer (China 2/2)

    September 26, 2019 in China ⋅ ☀️ 25 °C
  • Day 44

    Seoul

    September 30, 2019 in South Korea ⋅ ☀️ 27 °C

    Wir sind in Seoul vom ersten Moment an beeindruckt und umgehauen. Die Stadt ist rießig und voller Leben, die Straßen sind noch spätabends prall gefüllt mit Menschen, K-Pop-Klängen und dem Geruch der unzähligen Streetfood-Stände, an denen gebratener Oktopus, Marshmallow-Eis oder warme Waffeln in Fischform, gefüllt mit süßer Roter Bohnen-Paste verkauft werden.
     
    Die Lichter der rießigen Leinwände und Reklametafeln lassen die Straßen auch nachts taghell erscheinen. Wir laufen staunend an dutzenden (Katzen- und Tier-) Cafes (nur streicheln, nicht reinbeißen), jeder Menge Karaoke-Bars und unzähligen BBQ-Restaurants vorbei.
    Dort sitzen die Gäste um einen Tisch mit eingelassener Feuerstelle oder Grillplatte und braten selbst das hervorragend marinierte Fleisch bis zur gewünschten Bräunung, während ein seltsamer Rüssel von der Decke über dem Tisch hängend den dabei entstehenden Rauch absaugt.

    Blinkende Spielhöllen runden das Straßenbild ab, nach denen die Koreaner scheinbar süchtig sind und stundenlang versuchen die lustigsten Kuscheltiere und komischsten Spielzeug-Figuren mit Greifarmen aus dem dichtbevölkerten Plexiglas-Gefängnis zu befreien.

    Doch neben dem pulsierenden Leben und der überall sichtbren reichen Kultur (unter anderem in den wunderbaren kaiserlichen Palastanlagen) ist die aktuelle Teilung des Landes überall bedrohlich präsent. So befinden sich beispielsweise in jeder U Bahn-Station Notfall-Schränke mit Gasmasken und Sicherheits-Instruktionen für den Fall eines Angriffs aus dem Norden, inklusive Lageplan des nächsten unterirdischen Bunkersystems.

    Die Stadt ist wahnsinnig sauber und gepflegt, auch wenn wir große Probleme haben öffentliche Mülleimer zu finden und wir stundenlang unsere leeren Wasserflaschen und Sushi-Verpackungen aus den 7/11-Stores mit uns rumtragen müssen. Wie machen die Koreaner das nur?
    Andererseits haben wir bisher in keinem Land ein so gut ausgebautes öffentliches Toilettensystem erlebt. Keine U Bahn-Station, kein Supermarkt, kein Park, ja, fast keine größere Kreuzung an der nicht ein gepflegtes, sauberes und kostenloses öffentliches WC zu finden ist. Gerade für Reisende ein unglaublicher Luxus!

    Und dank unserer Bremer Arbeitskollegen durften wir auch in Seoul an einem Streetfood-Streifzug durch die großartige koreanische Küche teilnehmen (vielen Dank noch einmal :-))

    Die Tour startete mit einem oben beschriebenen koreanischen BBQ, bevor uns unser Guide über frittierte Dumplings mit Sojasauce zu einer Eisdiele mit großartigem selbstgemachtem Süßkartoffel-, Sesam- und Darjeeling Tea-Eis führte.
    Und um nicht vom Fleisch zu fallen unterbrachen wir die Spaziergänge zwischen den Lokalitäten immer wieder für einen Snack an einem der vielen Streetfood-Stände. Großartig!

    Doch nach vier aufregenden Tagen in der Hauptstadt sind wir schließlich trotz Taifun-Warnung für den koreanischen Süden mit dem Zug in Richtung Busan unterwegs...
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  • Day 47

    Busan

    October 3, 2019 in South Korea ⋅ ⛅ 26 °C

    Der Taifun Mitag soll während unserer ersten Nacht vor Ort auf das koreanische Festland auftreffen, schwächt sich allerdings so weit ab, dass außer viel Regen und ein wenig Wind kaum noch etwas von der Bedrohung übrig bleibt.

    Wir verbringen unsere zwei Tage in Busan damit auf einer vorgelagerten Halbinsel durch die Natur zu wandern und zwei der schönsten Stadtstrände mit Blick auf die in Busan berühmte Gwangan-Brücke und die durchaus beeindruckende Skyline zu besuchen. Gerade abends zum Sonnenuntergang trifft sich hier die halbe Stadt, sitzt am Meer, beobachtet die Lichtershow an der Brücke oder isst in einem der zahllosen koreanischen BBQ- und Seafood-Restaurants.

    Wir gehen auch in eines dieser Restaurants und merken schnell, dass die automatische Kamera-Übersetzungsfunktion von Google Translate mit den koreanischen Schriftzeichen so ihre Probleme hat (siehe Foto). Wir konnten das angebotene Gericht jedenfalls nicht entziffern und haben schlussendlich doch lieber auf die Empfehlung des Kellners gehört.

    Für unsere Weiterreise checken wir abends auf die Nacht-Fähre nach Fukuoka in Japan ein. Die reine Fahrzeit beträgt zwar nur 8h, die Fahrt wird aber durch verschiedene Hilfsmittel wie eingebaute Pausen, frühes Boarding und spätes Check-out auf knapp 12h ausgedehnt. Warum weiß keiner so genau.
    Unser Dorm ist klein und wir sind froh, dass nur 5 der möglichen 12 Schlafgelegenheiten (eigentlich sind es nichts weiter als ein paar Zentimeter dickes zusammenklappbares Kissensystem) belegt sind. Insgesamt ist die Fähre zu 90 % von (westlichen) Touristen gebucht und macht dadurch eher den Eindruck einer Touristenattraktion als eines regulären Verkehrsmittels.

    Aber wir freuen uns auf Japan und laufen trotz unruhiger See einen Tag nach dem Taifun Mitag aus dem sicheren Hafen von Busan aus...
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  • Day 49

    Fukuoka

    October 5, 2019 in Japan ⋅ ⛅ 27 °C

    Unseren ersten Tag in Japan verbringen wir auf der Insel Nokonoshima, direkt vor der Hafenstadt Fukuoka.

    Wir sind etwas kaputt von der unruhigen Nacht auf der Fähre und schmeißen deshalb nur kurz unsere Rucksäcke ins gemütliche Hostel, trinken noch schnell einen Yasemin-Tee und machen uns dann auf den Weg zur Insel.

    Schon unterwegs bewahrheitet sich das Vorurteil des höflichen und respektvollen Japaners, was den Einstieg in dieses Land einfach und angenehm macht. An der Bushaltestelle warten alle Fargäste wie Perlen an der Schnur aufgereit auf den Einstieg und werden auch nicht ungeduldig, wenn ältere Mitmenschen dafür etwas länger brauchen. Die Fahrer errinnern mit ihrer Mütze, dem sauberen Hemd, der passenden Krawatte und den weißen Handschuhen eher an einen Chauffeur als an einen Busfahrer. Dazu bedanken sie sich bei jedem Fahrgast der aus seinem Bus aussteigt für die gemeinsame Fahrt und wünschen noch einen schönen Tag. Wir müssen an unsere Erfahrungen an den Nahverkehr in Bremen und Hamburg denken und kommen ein wenig ins Grübeln.
    Die Merkwürdigkeit, dass jeder Fahrgast durch die Vordertür den Bus verlassen muss um beim Herausgehen beim Busfahrer zu zahlen verblüfft uns ebenfalls, und wir beobachten an jeder Haltestelle das unpraktische Durch-die Masse-Schieben der Fahrgäste von ganz hinten nach ganz vorne mit einem unterdrückten Lächeln (wir wollen ja nicht unhöflich sein).

    Das Wetter spielt mit, wir leihen uns auf der Insel kurzerhand Fahrräder und erkunden das hüglige, dicht bewaldete Eiland. Die Warnung der Vermieterin, dass sie keine E-Bikes mehr für uns im Angebot hat tun wir zwar noch mit einem Lächeln ab, merken aber schnell wie anstrengend das ungewohnte Radfahren in den Bergen doch ist. Aber wenigstens werden wir nicht nur zwischendurch immer wieder mit schönen Ausblicken belohnt, sondern auch mit einem einsamen Strandabschnitt, an dem wir das erste Mal auf unserer Reise die Badesachen auspacken und eine Abkühlung in den Fluten erleben dürfen.

    Abends schlendern wir noch über einen Markt mit vielen Lichtern, roten Lampions und leckerem Streetfood bevor wir kaputt und zufrieden ins Bett fallen und uns auf die morgige Fahrt nach Hiroshima freuen.
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  • Day 50

    Hiroshima

    October 6, 2019 in Japan ⋅ ⛅ 24 °C

    Hiroshima ist wahrscheinlich der ganzen Welt ein Begriff und tatsächlich werden wir überall in der Stadt an den Abwurf der ersten Atombombe im August 1945 erinnert.

    Man sieht den Touristen an, dass sie betroffen sind und häufig schweigend an den Gedenkstätten verweilen. Ganz anders als sonst in der Welt üblich, trotz Sonnenschein und 25 °C.

    Das Hiroshima Peace Memorial beschreibt auf beeindruckende Weise den Tag des Unglücks mit Bildern der Stadt und den Menschen, mit Ausstellungsstücken wie geschmolzenen und total verformten Stahlträgern, auf dem Boden ausgebreiteten, teils verbrannten und durchlöcherten Schuluniformen einer Grundschulklasse, sowie vielen Geschichten, Briefen und Fotografien von Bürgern und Privatpersonen deren Leben an diesem Tag von einer der größten Katastrophen der Menschheit verändert oder ausgelöscht wurde. Wir haben nie vorher eine so fassungslose, nachdenkliche aber auch demütige und empathische Stille erlebt wie an diesem Ort.
    Aber neben der Erinnerung an diesen Tag und an die Auswirkungen auf die Stadt, aufJapan und die gesamte Menschheit nutzt das Museum auch die Aufmerksamkeit der Besucher um auf die aktuelle weltpolitische Situation aufmerksam zu machen und daran zu erinnern wie gefährlich die Existenz von Atomwaffen für die gesamte Menschheit ist und beendet die Ausstellung mit dem Motto: No more Hiroshimas. 

    Den zweiten Tag in Hiroshima verbringen wir dann auf der Insel Miyajima, einen der bekanntesten und meistbesuchtesten Orte Japans. Neben einigen schönen Highlights wie Tempeln und Pagoden und einer Gondelfahrt mit anschließender Wanderung zum höchsten Punkt der Insel, tummeln sich hier vor allem wildlebende Rehe, die allerdings so zahm und menschengewöhnt sind, dass sie nahezu an jeder Ecke herumspazieren, in der Sonne ein Nickerchen machen oder die Touristen mit ihren Rehaugen um etwas essbares oder ein paar Streicheleinheiten anbetteln.

    Bevor wir abends auf unserer nächsten Station in Osaka eintreffen, müssen wir allerdings noch eine kleine Odysse auf uns nehmen und werden an Jules Vernes "Reise um die Welt in 80 Tagen" erinnert. Die Tour vom Berggipfel Miyajimas über unser Hostel in Hiroshima (um unsere Rucksäcke einzusammeln) bis zu unserer Unterkunft in Osaka dauert zwar insgesamt nur gute 5 Stunden. In der Aufzählung der verwendeten Verkehrsmittel ist allerdings die gesamte Bandbreite japanischer Transportmöglichkeiten vertreten:

    Seilbahn, Fähre, Regionalbahn, Straßenbahn, Hop-on/Hop-off-Bus, Shinkansen Schnellzug, Regionalbahn, Circle-Line Osaka, U-Bahn.

    Hätten wir irgendwo zwischendurch noch ein Taxi, eine Rikscha oder einen Heißluftballon einbauen können, hätten wir wahrscheinlich in der Lokalzeitung unter der Rubrik "Kurioses" kurze Berühmtheit erlangt.
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  • Day 51

    Osaka

    October 7, 2019 in Japan ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach unserem Transportmittel-Hopping erreichen wir die Region Osaka/Kyoto als dritte Station in Japan.

    Osaka ist berühmt für sein Nachtleben, seine Spielhallen, seine vielen bunten Lichter und seine gute Küche. In einigen Reiseblogs die wir zur Vorbereitung gelesen haben taucht immer wieder der gleiche Hinweis auf: When you are in Osaka, you have to do three things: 1. eat, 2. eat and 3. eat!

    Ok, was sollen wir also machen? Um uns herum blinken die Lichter der Reklamatafeln und riesigen Bildschirme und wir essen sehr, sehr gutes Sushi, dazu frisches Sashimi, perfekt abgeschmeckt mit Sojasauce und Wasabi. Wir probieren leckere frittierte Dumplings mit würziger vegetarischer Füllung und zum Nachtisch süße Pfannkuchen.

    Insgesamt überzeugt uns das Essen in Japan immer mehr. Die Anrichtung der einzelnen Komponenten (häufig aufgeteilt nach Farben ) gibt vor dem Verzehr einen guten Überblick und steigert die Vorfreude auf den tollen Geschmack. Die Zutaten sind ausnahmslos hochwertig, eine Hauptkomponente ist frischer, roher Fisch in undenkbar vielen Variationen. Alleine Thunfisch gibt es in Japan in unzähligen Unterkategorien zu bestellen.

    Interessanterweise verfügt jeder größere Supermarkt über eine eigene Küche und bietet eine ganze Reihe frisch zubereiteter gutschmeckender Gerichte zum Mitnehmen an. Ein verhältnismäßig günstiges, leckeres Angebot das sowohl von den Einheimischen als auch von zahlreichen Touristen gerne angenommen wird. Ein lustiges Schauspiel ereignet sich allabendlich, wenn ca. 2h vor Schließung die abgepackten Gerichte um bis zu 50 Prozent im Preis reduziert werden. Wie zur Fütterungszeit im Tiergehege schwirren die Kunden um die Mitarbeiter herum und greifen sich blitzschnell die besten Gerichte, sobald der "Reduziert-Sticker" auf die Packungen geklebt wurde.
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  • Day 53

    Kyoto (1/2)

    October 9, 2019 in Japan ⋅ ☀️ 21 °C

    Kyoto haut uns vom Stadtbild her nicht um und der erste Eindruck ist tatsächlich eher ernüchternd. Unser Hostel ist nett, aber nicht wirklich schön und wir lernen, dass man die Aussage "Zimmer im japanischen Stil" sehr unterschiedlich interpretieren kann. Während wir in Hiroshima in einem ähnlich betitelten Zimmer zwei komfortable Matratzen auf dem Bambusboden vorfanden, dazu gemütliche weiche Bettwäsche, einen kleinen Tisch mit Sitzkissen sowie einen Platz für unsere Rucksäcke, finden wir in Kyoto zwei lieblos gefaltete Matratzen auf dem Boden, die nicht so recht ins Zimmer passen wollen und Bettwäsche, die noch darauf wartet bezogen zu werden. Tatsächlich lassen sich die Matratzen weder längs noch quer nebeneinander auf dem Boden ausbreiten, sodass wir am Ende wohl oder übel beide irgendwie übereinanderlegen müssen und aus dem Doppel- quasi ein Einzelzimmer machen. Noch dazu kommt, dass unser Zimmer vom Gemeinschaftsbad nur durch eine dünne Bambuswand (zumindest im japanischen Stil) getrennt ist, was für uns nicht gerade zur besseren Stimmung beiträgt.

    Allerdings hat die Stadt dann doch so viele Highlights zu bieten, dass wir sehr froh sind hier gewesen zu sein.

    So leihen wir uns an einem Tag Fahrräder aus, besuchen den berühmten Bambus-Wald und verlaufen uns fast zwischen den haushohen glatten Bambusstämmen mit ihren blättrigen Kronen, die alles Sonnenlicht grün färben. Wir besichtigen den Kinkaku-ji-Tempel und sehen, wie das Sonnenlicht auf der ruhigen Wasseroberfläche ein perfektes Spiegelbilds des goldenen Tempels wirft. Wir besuchen noch ein paar weitere wunderschöne und gepflegte japanische Gärten und Tempel, darunter auch einige Anlagen des Zen-Buddhismus. Die Ruhe erfasst und beeindruckt uns sofort beim Eintreten, und wir spüren wie die Besonderheit des Designs und die Anordnung der verwendeten Komponenten auf uns wirken.
    Dazu durchwandern wir das gut erhaltene Geishaviertel in dem immer noch traditionell gekleidete Geishas die Straßen etwas bunter machen und unter die sich sowohl Einheimische als auch Touristen mit geliehener traditioneller Kleidung mischen.

    Auch ein Strand ist nicht weit und wir wundern uns, dass wir ihn bei 25°C fast für uns alleine haben und nur mit ein paar Wellenreitern teilen, die die ersten Ausläufer des kommenden Taifun Hagibis ausnutzen wollen...
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