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  • Day 13

    Next stop: Namibia

    February 13, 2019 in Namibia ⋅ ⛅ 28 °C

    Namibia empfängt uns mit über 30 Grad im Schatten. „Uns“, damit meine ich ich Margo und mich, wir sind beide zusammen als Volontäre auf der Farm, und Stevie. Er ist Farmer aus Südafrika und wird auf der Farm des Bruders von unseren Gastgebern arbeiten. Dieser heißt Jakoub und holt uns vom Flughafen ab.
    Die beiden Männer beginnen eine angeregte Unterhaltung auf Afrikaans über Viehhaltun und Zucht und „Slachtprais“, eines der wenigen Wörter, die ich verstehe.
    Margo und ich sind derweil erstmal gespannt, die Landschaft Namibias zu sehen. Die Farm, auf der wir die nächsten vier Wochen verbringen werden, liegt in Hochfeld. Etwa 1,5h Fahrt entfernt und auch nur in der Zeit schaffbar, wenn man wie Jakoub die Schotterpisten mit bis zu 150kmh nimmt.
    Denn geteerte Straßen sind hier selten, die meisten sind plattgewalzte Schotterstraßen, auf denen es sich aber recht gut fahren lässt.

    Und was soll sich sagen, auf der Fahrt zur Farm sehen wir unzählige Warzenschweine, Gnus, Antilopen, sogar Affen und Sträuße. Mehr als ich bisher im teuer bezahlten Nationalpark gesehen habe! Die Viecher stehen auch gern mal auf der Piste, dann wird ein paar Mal gehupt und sie trotten davon.

    Auf der Farm nimmt uns Ines, die dritte Volontärin, in Empfang und führt uns ein wenig herum. Ich teile mir ein Zimmer mit Margo. Als Volontäre bewohnen wir drei einen kleinen Anbau neben dem Haus mit eigenen Bädern.
    Wir haben aber kaum Zeit um groß auszupacken, denn es steht ein Geburtstags-Sundowner an.
    Gemeinsam mit unseren Gastgeber Carl und Loïse und den zwei Kindern fahren wir zu einer Grillparty hinterm Maisfeld des Nachbarn. Alle fahren hier stilecht Pickups und Geländewagen. Da passen natürlich auch praktischerweise alle Grillutensilien rein.

    In Namibia isst man generell sehr viel Fleisch. Auch bei uns direkt gegenüber ist eine Rinderzucht und täglich rollen hier die Viehtransporter an.
    Die Farmen sind fast ausschließlich von Weißen bewirtschaftet, die Schwarzen arbeiten auf den Feldern, im Haushalt oder Garten. Die Rollen sind also sehr klar verteilt und die Ansichten der Farmer sind glaube ich für unser europäisches Empfinden ziemlich krass. Aber man hat hier kein Problem damit, offen seine Meinung über die Schwarzen zu äußern, im Gegenteil. Alle sind sich da sehr einig, wie mir scheint.

    Afrikaans ist hier unter den Weißen die Alltagssprache, in der sie auch untereinander kommunizieren. Es gibt sogar den ein oder andern Älteren, der kein Englisch spricht. Die Schwarzen wiederum sprechen auch ihre eigene Sprache und teilweise kein Englisch.
    Gut, dass es zumindest den Pferden egal ist, wie ich sie anspreche!

    Neben den Pferden gibt es noch vier Hunde, Gänse, Katzen, Milchkühe, Ziegen und Hühner.
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