Satellite
  • Day 34

    Wuff, I make you Wuff... Ni Hao China

    August 1, 2019 in China ⋅ ☀️ 34 °C

    Da es am Besten dem Tag entspricht, der Ablauf im eher formellen Protokollstil (so dass der Post vielleicht ebenso nervig wird wie unser Tag heute... 😬)

    7.30 Frühstück im Guesthouse, Stimmung gut, Wehmut Kirgisien zu verlassen, gespannt auf die Grenze und das Prozedere , von der wir einiges gehört und gelesen hatten
    8:10 Uhr: Start in Sary Tash mit unserem bewährten Taxifahrer, dem Bruder von Ainura, Straße durch Hochebene mit Gletschern zum Greifen nah
    8:57 Uhr: Erste Kontrolle nach ca. 50 km, nur Passcheck auf kirgisischer Seite
    9:18 Uhr: Irkeshtam Checkpoint, wieder Passkontrolle, warten in der Schlange mit etlichen LKWs, dann dürfen wir doch an den LKWs vorbei
    9:30 Uhr: Stempel im Pass zur Ausreise aus Kirgistan. Die Beamten waren sehr nett als sie erkannten, dass Natalie in Kirgistan geboren wurde und russisch sprach
    9:45 Uhr: Nochmal ein Passcheck direkt an der Transitstelle und Verabschiedung von unserem Fahrer, da er nicht weiter durfte. Also zu Fuß weiter auf chinesischem Boden, bisher läufts
    9:57 Uhr: Zu Fuss erreichen wir den nächten Checkpoint, erstmals auf chinesischer Seite. Eine kleine Kabine, hier werden wieder die Pässe gesichtet, dann können wir weiter. Check Nr. 4
    10:05 Uhr: ca 200 m weiter folgt der nächste Passcheck. 4 Beamte schauen unsere Pässe an und fragen mehrmals nur "Germany?", worauf Dom sagt "Yes", bis nach 3 mal der Beamte plötzlich sagt "American?".... "Ähm, nee noch immer Germany!"
    10:10 Uhr: Nach dieser konfusen Unterhaltung wurden wir auf einen LKW gesetzt mit einem kirgisischen Fahrer, Truckerfeeling, es ging ein Paar km bis zum nächsten Checkpoint - die Truckfahrer werden dazu verpflichtet
    10:15 Uhr: Wir erreichen die LKW-Warteschlange auf der anderen Seite, dann zu Fuß weiter bis zum China Migration Inspection Center
    10:20 Uhr: 300 m zu Fuß weiter und eine kleine Zeitreise später, da jetzt 12:20 Uhr nach Peking Zeit, Ankunft im berüchtigten Inspection Center
    12:30 Uhr: Die Beamten stellten uns ein paar Fragen, wie unsere Reiseroute aussieht, ob wir Freunde in Hongkong hätten, dann Scan des Gepäcks, Doms Rucksäcke wurden komplett gesichtet, er musste nahezu Alles auspacken, einziges Problem die einzeln verpackten Teebeutel, bei Büchern wurde nach Inhalt gefragt. Die Beamten wirkten so gar nicht motiviert die Kontrolle gewissenhaft durchzuführen - einige Seitentaschen blieben unbeachtet, andere wurden halbherzig geprüft. Bei Nat würde nur der kleine Rucksack gecheckt, Bücher und Tagebuch durchgeblättert. Beim großen Rucksack wurde nur gefragt ob Bücher drin sind, mit Verneinung wurde der Check abgebrochen. Kein Handy Check, keine Spionage App. Taschenmesser wurden auch nicht gefunden. Glück gehabt. Dann Wartezimmer, wo uns ein Taxifahrer zugeordnet wurde, für 100 Yuan bis nach Uluguat, 140 km zum neuen, eigentlichen Immigration Center. Problem wir hatten nur Dollar. Der Fahrer hat unsere Pässe bekommen. Weitere Fragen zu unserem Beruf, dann konnten wir los - mit einem shared Taxi und noch 2 Chinesen.
    13:00 Uhr: Kaum aus dem Migration Office raus hielt der Taxifahrer an - Pause an den Shops an der Grenze. Da der zweite Checkpoint in Uluguat (nach 140 km) erst um 16:30 Uhr aufmachte (3 h Mittagspause!) warteten wir hier 2h. Wenigstens konnten wir Dollar in Yuan wechseln und die restlichen Som loswerden.
    Während der Warterei machten wir Bekanntschaft mit einem LKW Fahrer. Edik war ein armenischer Usbeke, der bereits seit 45 Jahren LKW Fahrer ist, ein sehr netter Typ, der ein bisschen von seinen Erlebnissen erzählte und uns nach Taschkent einlud wenn wir mal dort sind. Während wir warteten bis es weiter ging, kam eine chinesische Reisegruppe an, die uns bestaunten. 2 Jungs haben sich getraut rüber zu kommen und nach einem Selfie mit Dom zu fragen. Der Bart scheint wohl so interessant zu sein.
    15 Uhr: Endlich Weiterfahrt, eine Zeit lang konnten wir unseren Fahrer nicht erspähen...bis er um 15 Uhr aus dem Nichts wieder auftauchte, Stimmung nur noch mittelmäßig
    16:30 Uhr: Ankunft in Uluguat, Nächster Checkpoint. Nr.7! Wir haben unsere Pässe vom Taxifahrer zurückbekommen, automatische Kontrolle, bei der die Pässe eingescannt wurden (wie die Kontrolle am Flughafen). Dom's Gesichtserkennung scheint schwierig. 😬 Danach wurden die Pässe nochmal von den Beamten mit dem Handy abgescannt und ein Foto gemacht
    17:00 Uhr: Nächster Check, diesmal mit Gepäck raus und Ausfüllen eines Arrival Dokuments. Hier gab es endlich Stempel in die Pässe, Fingerabdrücke aller Finger abgegeben, Gepäck wurde wiederholt gescannt und unsere restlichen Früchte wurden uns weggenommen - man darf kein Obst nach China einführen 🙄 wieder zurück ins Auto - Stimmung sinkt weiter
    17:40 Uhr: Nächste Kontrolle, mittlerweile Nr. 9, Pässe wurden wiederum abfotografiert, zusätzlich manueller Eintrag in ein Büchlein (Wer prüft die manuellen Einträge!?). Hier warteten viele Lkw Fahrer auf ihre Pässe, in dem Häuschen saßen 3 Frauen, eine fotografierte die Pässe, die andere schrieb ins Buch, die dritte gähnte bzw. schlief....wie gut das China so viele Arbeitskräfte hat. Stimmung langsam gereizt.
    17.50: Nach diesem Check mussten wir den Fahrer wechseln, weil unser Taxifahrer nicht in die Kashgar Region durfte. Neuer Taxifahrer war etwas nervig, kaum saßen wir im Auto drängte er darauf sofort sein Geld zu bekommen. Wir zahlten gemischt Dollar und Yuan. Einer der Chinesen fuhr mit uns weiter.
    17:55 Uhr: Nach 2 Minuten Fahrt wieder eine Kontrolle. Und wieder Gepäckscan (heißt jedes Mal Rucksäcke aus dem Auto raus) und erneute Passkontrolle. Nr. 10!!!
    18:05 Uhr: Kontrolle fertig. An dieser Stelle war die Geduld mit den vielen (lächerlichen) Kontrollen von Natalie am Ende. Stimmung am Tiefpunkt. Doch zurück nach Kirgistan? 😬
    18:15 Uhr: Kaum auf der Autobahn die nächste Kontrolle. Ein Beamter sammelte unsere Pässe ein. Nr. 11. Unsere Taschen wurden ins Gebäude getragen und wieder gescannt. Kein Scherz. Dann mussten unsere Pässe erst wieder aufgefunden werden, zuviele Beamte, da kann man schnell die Übersicht verlieren (und wir die Nerven). Es ging wieder durch einen automatischen Passscanner mit Gesichtserkennung (wieder Probleme bei Dom), dann wurden die Passdaten wieder in ein Büchlein übertragen (nur unsere Vornamen und die Passnummer, wobei sich der Beamte bei Natalie's Nummer verschrieben hat und dann wild irgendwas gekritzelt hat), dauerte also, die Pässe wurden wieder mit dem Smartphone gescannt, die Technik streikte etwas, nach ca. insgesamt 15 min ging es weiter

    Kaum saßen wir wieder im Auto, machte der Fahrer einen richtig schlechten Technosong an mit dem tiefsinnigen Text: "wuff wuff, I make you wuff like a dog" WTF? Das war der endgültige Tiefpunkt, aber auch Sinnbild für den Tag. (Anbei der Link, falls ihr es nicht glaubt https://youtu.be/Mi5Qb4hFMDY)

    19:30 Uhr: Letzte Passkontrolle. Nr. 12. Wirklich die Letzte. Die Beamten wollten wissen in welchem Hotel wir bleiben und die Autonummer unseres Taxis. Also Dom wieder raus, Foto vom Auto. Wieder zurück. Dann waren sie zufrieden. Wie an allen Checkpoints nur ein Beamter der gebrochen Englisch sprechen konnte. Haben wir es nun tatsächlich geschafft?

    19:50 Uhr: Der Fahrer hat uns bis zur zentralen Bushaltestelle in Kashgar gefahren und uns ohne viele Worte ausgesetzt (er konnte so gar kein Wort Englisch). Dank osmand App wussten wir welcher Bus zu unserem Hostel fährt. Die Zahl der Buslinie war das einzige was wir lesen konnten. Nach einer Kommunikationsschwierigkeit mit der Busfahrerin bzgl. Preis, entschieden wir selbst was wir zahlen wollten und konnten letztendlich doch Einsteigen. Hat wohl gepasst.

    20:25 Uhr: Ankunft im Hostel! Wir haben es irgendwie geschafft. Zimmer im 4ten Stock ohne Fenster 🧛‍♀️🧛‍♂️ Aber wir sind glücklich, dass wir endlich nach 12 Stunden Fahrt und unzähligen Passkontrollen angekommen sind.

    Fazit der ersten Stunden im neuen Land: es spricht kaum jemand Englisch und wenn dann eher schlecht als recht. Die Leute sind relativ unfreundlich. Nat will jetzt schon zurück nach Kirgistan. Dom ist noch positiv eingestellt.

    Wer bis hierher gekommen ist, der kann den Tag vielleicht ein wenig nachempfinden. 😬 Die Landschaftsbilder sind übrigens allesamt vom Morgen noch auf der kirgisichen Seite, wir wissen nun warum der Pamirhighway, Teil der Seidenstraße, als Traumstrasse bezeichnet wird. Kleine Entschädigung für die Tortur.
    Read more