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  • Day 106

    Somos Tortugas - Biketour auf Santa Cruz

    October 12, 2019 in Ecuador ⋅ ⛅ 23 °C

    Als Abwechslung zur gestrigen geführten Tour wurden wir heute mal selbst aktiv und erkundeten die Gegend auf eigene Faust. Wir wollten uns kraterähnliche Lavalöcher "Los Gemelos" anschauen, die im Laufe der Zeit durch Erosion und tektonische Bewegung entstanden. Da diese Krater nahezu am höchsten Punkt der Insel liegen, ist hier das Klima komplett anders als an der Küste. Während an den Küsten meist die Sonne scheint, hängt hier oft Nebel in den Bäumen. So ist auch die Vegetation ganz besonders - der Wald besteht aus Scalesia Bäumen (gibt's nur hier), die vom Baumstamm bis in die Astspitzen vermoost sind. Zudem ist dieser Wald der Lebensraum der 8 Darwinfinken und vieler anderer Vögel - schon wieder viel gelernt! 🧐
    Die Los Gemelos liegen etwa 22 km von Puerto Ayora. Ein Taxi oder ein Roller zu nehmen, schien uns zu einfach (wo bleibt die Herausforderung?!), also entschieden wir uns für Mountainbikes... Bzw. für E -Mountainbikes schließlich mussten über die 22km auch noch ca. 600 Höhenmeter bewältigt werden. Es ging 80% des Wegs Berg auf, da war die Unterstützung durch die E-bikes mehr als willkommen und nötig - und dennoch war es abstrengend. 🥵 Bei den Kratern angekommen, hatten wir dieses Naturwunder fast ganz für uns allein. Wir spazierten an den Kratern entlang sowie durch den Scalesia Wald. Nach einem Picknick in der schönen Landschaft ging es wieder zurück in Richtung Stadt - jedoch über einen "Umweg" zum zweit längsten Lava Tunnel Südamerikas. Der Weg dorthin verlief vorbei an wilden Wiesen und Wäldern, in denen sich Riesenschildkröten versteckten (sofern sich eine Riesenschildkröte verstecken kann). Einige Schildkröten lagen zum Fressen mitten auf der Straße und fauchten wenn man zu nahe kam, was sich manchmal nicht vermeiden ließ.
    Am Lavatunnel hatten wir schon wieder Glück - wir kamen an als die Touristengruppe gerade heraus kam. Der Tunnel ist ca. 500 Meter lang und teilweise bis zu 4m breit mit einer Engstelle und ist auch beim Erstarren der Lavamassen entstanden.
    Der Abschluss unseres Ausflugs bildete das Riesenschildkröten-Reservat "Rancho Primicias". Hier könnten wir um die Schildkröten (immer mit 2m Abstand!) laufen und sie beim Fressen beobachten. Der Rückweg nach Puerto Ayora war sehr angenehm, schließlich ging es fast nur Berg ab. So düsten wir mit bis zu 40km/h die Hügel herunter. Eine willkommene Belohnung für die Qualen am Morgen, daran konnte auch der einsetzende kalte Nieselregen nichts ändern.
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