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  • Day 174

    El Tatio Geysir & Canon de Guatin

    December 19, 2019 in Chile ⋅ ☀️ 7 °C

    Eine kleine Geysir-Landschaft haben wir ja bereits bei unserem Bolivientrip gesehen, doch nicht weit von San Pedro sollte es ein weiteres Spektakel geben - die "El Tatio Geysire" am Fusse des gleichnamigen Vulkans. Geysire sind heiße Quellen, bei denen Wasser aus dem Magma des Vulkans entweicht. Da es bei Geysiren eine enge Stelle gibt, die das Wasser bzw. der Dampf bewältigen muss, kommt es zu einem explosionsartigen Austritt des Wasserdampfes. Der "El Tatio" gilt mit den 30 dauerhaft aktiven Geysiren als das drittgrößte Geysirfeld der Welt.
    Von mehreren Quellen erfuhren wir, dass die Geysire vor Sonnenaufgang am aktivsten und spektakulärsten seien. Da die Fahrt rund 1,5 h dauert, fuhren wir bereits um 5 Uhr morgens los - nachdem wir uns bei unserer französischen Bäckerei frischgebackene Baguettes, knusprige Croissants und Paté als Tagesproviant geholt hatten. Die Fahrt durch die Dunkelheit auf kurvenreichen Schotter- und Schlaglochpisten war recht anstrengend. Bei Morgengrauen und - 4 Grad Außentemperatur kamen wir an und konnten die Geysire in ihrem vollen Ausmaß bestaunen. Wir spazierten direkt zwischen den dampfenden und brodelnden Erdlöchern. An manchen Stellen spritzte das kochende Wasser aus dem Boden, an anderen Stellen stieg der Dampf über 10 Meter wie eine Säule in den Himmel. Die Größe der Geysire variierten von kleinen Öffnungen, aus denen man das Wasser nur blubbern hörte oder Öffnungen von bis zu 1 Meter Durchmesser. Die Erde der Gegend ist immer in Bewegung so versieden manche Geysire und andere neue entstehen. Man fühlte sich wie auf einem anderen Planeten. Doch kurze Zeit nach dem Sonnenaufgang als die Temperatur stieg schwächten die Geysire ab, das kochende Wasser beruhigte sich und die Dampfsäulen lösten sich nahezu auf. Das gesamte Gelände wirkte plötzlich friedlich und ruhig. Ein schönes Naturschauspiel.
    Auf dem Rückweg nach San Pedro erkundeten wir die Landschaft, die voller Überraschungen war. Grasende Vicuñas, die am Straßenrand die vorbeifahrenden Autos anstarrten und Lagunen mit chilenischen Flamingos, die unbeeindruckt von den Touristen weiter nach Futter suchten. Im "Cañón de Guatin", einem von meterhohen Kakteen bewachsenen Canyon, durch welches ein wildes Bächlein fließt, gönnten wir uns am Nachmittag nach einer kleinen Wanderung eine notwendige Abkühlung. Hier fühlten wir uns wieder ins Wildlingsleben versetzt wie am Anfang unserer Reise in Kirgisien - welch ein schönes Deja-Vu.
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