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  • Day 11

    Antique, aqueduct and adventure

    June 23, 2017 in Turkey

    Direkt am Patara Green Park, befindet sich eine Minibus Haltestelle - der passende Dolmuş ist abfahrbereit und startet kurz vor 10.00 Uhr nach Kınık.

    Heute ist Viehmarkt in der Kleinstadt!

    Zum Verkauf werden vor allem Ziegen und Schafe angeboten - geschlachtet wird gleich vor Ort!

    Ein Anblick wie aus "The Walking Dead".

    Es liegen Gedärme auf dem Boden und herumlaufende Hühner, trinken aus Blutpfützen - Zombie Apokalypse in der Kleinstadt!

    Entlang der Hauptstraße, befindet sich neben Geschäften aller Art, auch eine Bank - prima, da ich eh dringend Geld wechseln muß.

    Ein kurzer Einkauf im Supermarkt um die Ecke und schon wenige Minuten später, nach einer kurzen Strecke bergauf, sind die Ruinen der ehemaligen Hauptstadt des Lykischen Bundes erreicht - das UNESCO Weltkulturerbe Xanthos.

    Hinter der historischen Stätte, führt der Lycia Yolu teils auf Feldwegen, aber auch entlang einer Straße, in den nächsten Ort Cavdir.

    Als heutiges Tagesziel, haben wir einen Olivenhain in den Bergen oberhalb der winzigen Ortschaft Cayköy, einige Kilometer weiter, ausgesucht.

    Herr Hennemann schwärmt in seinem Reiseführer von einem wunderschönen Platz, auf dem es sich prima zelten lässt - aber, es soll natürlich alles ganz anders kommen!

    Cavdir, bietet die letzte Möglichkeit sich mit Proviant für den restlichen Tag einzudecken, bevor es wieder zurück in die Natur geht.

    Im Ort finden sich zwei winzige Läden, die allerdings nur über ein außergewöhnlich vielseitiges Sortiment an Zuckerzeug verfügen.

    Definitiv ein prima Standort für die Praxis eines Internisten mit Fachgebiet Adipositas & Diabeteserkrankungen.

    Wir kaufen Weißbrot für heute Abend - tatsächlich, das Gesündeste was in dem Kaff zu bekommen ist.

    Der weitere Weg führt am Ortsrand durch einen alten Friedhof, der selbst bei Tageslicht gruselig wirkt - nicht einmal die allgegenwärtig streunenden Hunde, sind hier zu hören!

    Nach dem Friedhof sind wir wieder zurück inmitten der Natur und durchwandern eine typische Macchia Landschaft - bis, wir uns verlaufen!

    Die Wegmakierungen auf diesem Teilabschnitt der Strecke sind oft verwittert und deshalb sehr schwer zu erkennen.

    Und so, übersehen wir eines der wichtigen rot-weißen Zeichen und laufen an einer winzigen Abzweigung vorbei weiter bergauf - auf dem falschen Weg!

    Nach einiger Zeit fällt uns auf, daß keine Makierungen mehr zu sehen sind.

    Jessi und Jo pausieren im spärlichen Schatten einiger kleiner Büsche, während ich die ansteigende Straße weiter voraus laufe. Jedoch, sind auch die nächsten 15 Minuten keine Zeichen zu entdecken - ich kehre wieder um!

    Währenddessen, hat sich Jo bei Google Maps die Offlinekarte der Umgebung angeschaut und festgestellt, daß die Blickrichtungsanzeige in die falsche Richtung deutet, wenn wir den bisherigen Weg weiter laufen würden.

    Also, umkehren und bis zur letzten gesichteten Markierung laufen. Tatsächlich, findet sich nach kurzem Suchen endlich die richtige Abzweigung - well done Jo!

    Der Trail durch die Macchia, wird kurz darauf schwieriger, die Pfade immer schmaler - überhängendes Gestrüpp, erschwert deutlich das Vorankommen und Jo' s verletztes Knie, schmerzt starkt!

    Vor uns, liegt aber noch die schwierigste Passage dieser Etappe - das alte Römische Aquädukt, in dessen schmaler, teils stark verfallenen Wasserrinne, streckenweise der Weg verläuft.

    Zeitweise ist dieser so schmal, daß keine zwei Füße nebeneinander Platz finden und rechts, mahnt der steile Abgrund zur vollen Konzentration.

    Die anstehende Überquerung der römischen Brücke die ein Tal in 15 Meter Höhe überspannt, wird zum Balance Akt.

    Jo's Knie wird wohl nicht mehr lange durchhalten und zudem, ist auch noch meine volle Wasserflasche beim Absetzen des Rucksacks zerbrochen!

    Aus diesen Gründen entscheiden wir, die heutige Wanderung nicht mehr bis zum angedachten Olivenhain fortzusetzen und stattdessen, einen Weg hinunter in's Dorf Cayköy zu finden.

    Von dort aus so der Plan, wollen wir mit einem Taxi oder Dolmuş in den nächsten Ort fahren - laut dem Wanderführer von Herrn Hennemann, soll es dort wohl Übernachtungsmöglichkeiten geben!

    Tatsächlich, findet sich nach einiger Zeit eine schmale Straße hinunter ins Tal, die nach einigen hundert Metern am Dorfplatz vor einem kleinen Supermarkt endet - das pure Glück!

    Im Bekanntenkreis des Ladeninhabers der etwas Englisch spricht, befindet sich der Besitzer eines Campingplatzes im Nachbardorf - wenige Minuten später, fährt selbiger in einem alten Renault vor und bringt uns zu seinem Grundstück.

    Dort angekommen betreten wir, zumindest erscheint es so erschöpft wie wir sind, das Paradies!

    Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Eigentümer und einer kurzen Führung über das Anwesen, haben wir alle strahlende Gesichter.

    Die Campingfläche, befindet sich im Schatten unzähliger Weinreben, die Frau des Hauses verwöhnt mit Homecooking, nur zwei weitere Camper sind zu Gast und alles, zeigt sich sehr gepflegt.

    Vor allem bei Jessi, lösen die strahlend sauberen Sanitäranlagen große Begeisterung aus und, es gibt auch hier bequeme Polster für die Zelte - das Leben kann so schön sein 😍😍😍!
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