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  • Day 12

    Compared - A sunday walk

    July 25, 2018 in Turkey

    Von Akbel in Richtung Bezirgan:

    Vorgestern auf der zweiten Etappe der Tagestour, von der römischen Aquädukt Brücke Delikkemer in Richtung Gelemiş, war der Streckenverlauf doch sehr chaotisch und mit einigen Umwegen versehen.

    Dabei, war ich auch ungewollt etwas auf der Rund Tour unterwegs, die eigentlich heute ein Teil der Fortsetzung nach Kalkan sein sollte.

    Diesen Streckenabschnitt zweimal laufen möchte ich nicht und außerdem, befindet sich kurz vor Kalkan eine sehr gefährliche Steilklippe, die anscheinend nahezu senkrecht abfällt.

    Schwieriges Gelände also, als Solowanderer zu gefährlich.

    Die Entscheidung fällt auf den weniger spannenden, aber vernüftigeren Weg - von Akbel, geht's an der Straße entlang nach Kalkan.

    Hamdi setzt mich kurz vor 11.00 Uhr wieder am Obst- und Gemüsehändler des Dorfes ab.

    Knapp eine Stunde später, stehe ich bereits am Hafen des beliebten Touristenortes.

    Die Stadt, dessen Häuser sich bis weit oberhalb in die Berge krallen, ist mir bisher nur von der Durchreise auf dem Weg nach Kaş bekannt.

    Meiner Meinung nach, fehlt es der Trabantensiedlung einfach an Ausstrahlung - jedoch, trifft das nicht auf den alten Ortskern im Hafenbereich zu.

    Der hat mit seinen vielen Gassen, Restaurants und Geschäften definitiv Charme, kommt aber trotzdem nicht an Kaş heran.

    Der Weg führt wieder aus Kalkan heraus und sicherlich zwei Kilometer an der Schnellstraße D400 entlang, danach zeigt ein Wegweiser den Lykischen Weg nach Bezirgan an.

    Nur wenige Meter dahinter, befindet sich für Wanderer ganz hervorragend gelegen, ein kleines Straßenrestaurant - Likya Gözleme Evi.

    Ein prima Ort, um vor dem Anstieg noch einmal zu rasten und sich bei bei Bedarf mit Wasser zu versorgen!

    Kurze Zeit darauf gehts weiter, nur um drei Minuten später schon wieder den Rucksack abzusetzen.

    Direkt am Lykischen Weg, steht das Haus von Dilşat, einer Deutsch Türkin - oder eher umgekehrt?

    Die freundliche Dame, die über zwanzig Jahre in Düsseldorf gelebt und gearbeitet hat, ist seit letztes Jahr pensioniert.

    Kürzlich in den winzigen Ort bei Kalkan gezogen, lädt sie mich völlig unerwartet zu einem echten, deutschen Kaffee ein - das kann ich ja schlecht ablehnen, oder?

    Dilşat, fühlt sich mehr als Deutsche und ihr fehlt die mitteleuropäische Heimat sehr.

    Von den türkischen Nachbarn wird sie als Ausländerin betrachtet - genauso wie in Deutschland!

    Als es Zeit ist zu gehen, begleitet mich die gastfreundliche Dame noch einige Meter - direkt hinter ihrem Grundstück mit Olivenbäumen, geht der Lykische Weg weiter.

    Die Landschaft zeigt sich vertraut und..... wunderschön - genauso, habe ich die Ägäis letztes Jahr kennen und lieben gelernt.

    Herr Hennemann, beschreibt den aktuellen Abschnitt als "anstrengend und schweißtreibend" - das, kann ich so nicht bestätigen!

    Natürlich geht es bergauf, aber dennoch moderat und mit langen, ebenen Abschnitten - bis zum nächsten Etappenziel, dem Bergdorf Bezirgan, sind von Kalkan aus gemessen, dennoch 800 Höhenmeter zu bewältigen!

    Ich habe jedoch nicht vor, heute bis dorthin zu wandern.

    Bei der Osmanischen Zisterne, die an der Verbindungsstraße von Akbel nach Bezirgan liegt, wird nach zehn Kilometern Schluß sein - rund ein Drittel des gesamten Aufstiegs.

    Mit den Markierungen in der Macchia sieht es ganz unterschiedlich aus - nicht immer ist der Weg gut gekennzeichnet!

    Und so, stehe ich kurz vor dem Tagesziel, unerwartet vor einer Apartment Anlage.

    Problem yok, die richtige Straße verläuft direkt darüber und die freundlichen Mieter, gestattet mir die lange Treppe zu nehmen - selbige führt genau zu besagter Straße.

    Dort angekommen, geht's noch einen Kilometer weiter bergauf, bis zu einem kleinen Supermarkt.

    Die freundliche Besitzerin ruft kurz Hamdi an, der bereits wenige hundert Meter weiter auf mich wartet - Treffpunkt fast punktgenau erreicht.

    Nachdem mir heute kein stacheliges Unterholz die Beine zerrissen hat, keine Stürze passierten, mich kein blöder Riesenköter angegriffen hat und keine Wildschweine, eine ernst zu nehmende Gefahr darstellten, war's fast schon ein entspannter Sonntagsspaziergang.
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