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  • Day 17

    What a trail.....!

    June 28, 2020 in Austria ⋅ ⛅ 20 °C

    "Und, was steht heute an?"..... fragt mich Jessi nach dem Aufstehen.

    "Lass uns doch einfach ganz entspannt hier laufen"..... schlage ich vor.

    Schließlich, bietet das Brandnertal unzählige Trails und auf Autofahren, habe ich gerade überhaupt keine Lust.

    Da erst am späteren Nachmittag Gewitter gemeldet sind, bleibt uns beim Start um 09.00 Uhr, ein großzügiges Zeitfenster von sechs Stunden.

    Der Schotterweg in Richtung Alpengasthaus Melkboden, zeigt sich unerwartet steil und scheint einfach kein Ende zu nehmen.

    Ständige Panoramablicke auf die Schesaplana und die umliegenden Berge sind wunderschön, machen aber den Aufstieg auch nicht leichter - rund 600 Höhenmeter später, ist das Ziel endlich erreicht.

    Da die Palüdbahn derzeit geschlossen ist, sind wir zzgl. eines weiteren Wanderes, die einzigen Besucher des Gasthauses und das, bei bestem Wetter und fantastischer Aussicht.

    Nach lecker Apfelstrudel und Getränke, geht's auf einem hübschen Höhenweg wieder zurück in Richtung Brand.

    Weniger spektakulär und deutlich stärker frequentiert, führt der Weg direkt zur Bergstation der Dorfbahn.

    Wir wollen aber Strecke machen und nehmen den steilen Schotterweg, der zurück in unseren Ferienort führt.

    Das Gerutsche auf Schotter haben wir jedoch bald satt und als Jessi eine "Abkürzung" nach Brand entdeckt, biegen wir rechts in den Wald ein.

    Auf was wir uns da die nächsten 45 Minuten Tal abwärts bewegen, trägt die Bezeichnung Eggaweg und ist rückblickend betrachtet, einer der schwierigsten Wege, die ich bisher gelaufen bin.

    Bergauf, sicherlich ein ambitioniertes Kardiotraining für Fortgeschrittene, ist der schmale, extrem steile Trail bergab eine Hausnummer für sich.

    Unzählige Stolperwurzeln warten darauf, den verrückten Wanderer zu Fall zu bringen.

    Fast drängt sich der Eindruck auf, daß die Vereinigung der Orthopäden im Brandnertal, den Trail bewusst angelegt hat.

    Nach dieser, meiner Theorie wäre zumindest nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit, ein wirtschaftlich erfolgreich Sommer nach einem durch jede Menge Skiunfälle ebensolchen Winter, für die Mediziner gewiß!

    Zudem, bietet der Eggaweg gefühlt auch die Möglichkeit einer Art von Zeitreise.

    Es scheint fast so, als würde man niemals im Dorf Brand ankommen, obwohl am Einstieg des Trail nur 30 Minuten Laufzeit angegeben werden.

    Keine Ahnung, ob wir unterwegs mehrmals in diverse Wurmlöcher geraten sind aber irgendwie, zeigen nachfolgende Beschilderungen immer die gleiche noch verbleibende Laufzeit an, oder gerne auch mal etwas mehr, aber niemals weniger..... faszinierend!

    Wie auch immer, irgendwann kommen wir dann doch wieder in unserer Ferienwohnung an - Alhamd lilah!

    Es bleibt nach 5 Stunden die Erkenntnis, daß die heutige 15 Kilometer lange Wanderung auf jedenfall anstrengender war, als gestern der gesamte Auf- und Abstieg, inklusive BöserTritt.

    Soviel zum Thema entspannt im Brandnertal wandern - naja, alles für's Figürle 🤦‍♂️😅😅!
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