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  • Day 2

    Paris 1982

    March 17, 2021 in France ⋅ ☁️ 7 °C

    Zwei Jahre nach London, startete ich dann zu meiner ganz persönliche, große Freiheit durch - dank Führerschein natürlich, was auch sonst!

    Oft verabredeten wir uns in der Clique nach dem Freitagstraining bei Mac Donalds in Stuttgart ( ganz ohne Smartphone übrigens ), um den obligatorischen Wochenendplan zu schmieden.

    Essen gehen ( Vietnamesisch war total angesagt, Steakhouse finanziell nur am Monatsanfang möglich, Pizza und Döner ging immer )..... Kino, Disco, Zusatztraining, Videos schauen, zusammen rumhängen - das Übliche eben in diesem Alter.

    Irgendwann kam bei solch einem Treffen die irre Idee auf, doch einfach mal spontan für zwei Tage nach Paris zu fahren ( ohne Navi übrigens ).

    Jeder legte etwas Geld auf den Tisch und am Ende waren wir uns einig..... es könnte wohl reichen!

    Natürlich nicht ansatzweise für eine Unterkunft - in Paris, Gott bewahre!

    Geschlafen wurde, wenn man(n) das so nennen konnte, zu viert im VW Scirocco.

    Selbstverständlich, reichte das schmale Budget eben so wenig für einen Café- oder Restaurant Besuch.

    Alternativ dazu, wurde einfach von jedem, mehr oder weniger sozialverträglich, der elterliche Kühlschrank geplündert.

    Das gesamte Geld, deckte gerade so eben Benzin und Autobahngebühren ab.

    Drei Mal besuchten wir im Sommer 1982 die französische Hauptstadt und haben uns jedesmal auf den Straßen und vor den Sehenswürdigkeiten, wie absolute Volldeppen aufgeführt.

    Da wir alle kampfsportbegeistert waren, mußten selbstverständlich aussagekräftige Fotos mit jeder Menge Fußkicks her - auch mit dem Eiffelturm im Hintergrund, versteht sich.

    Wir hatten richtig Spaß und das alles, fast ohne Geld und trotz eindeutiger Verhaltensauffälligkeiten, ohne unsere Mitmenschen zu stören - na ja, vielleicht mit einer Ausnahme.

    Überdimensionierte Bass Boxen im Auto, waren bei Jugendlichen auch damals angesagt - die Musik jedoch, war schon etwas anders.

    "Kalimba de Luna" von Boney M., hatte uns bei geöffneten Fenstern so manche Aufmerksamkeit beschert.

    Ihr könnt mir glauben, es war eine grandiose Zeit - losgelöst vom Elternhaus, fühlten wir uns richtig frei und erwachsen.
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