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  • Day 28

    Mecklenb. Seenplatte 2012

    April 12, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 10 °C

    Ende 2011 startete ich mit meiner damaligen Partnerin in einen neuen Lebensabschnitt - großer Umzug von Baden-Württemberg an die Mecklenburgische Seenplatte.

    Im Jahr darauf, war bis auf eine Tauchwoche am Roten Meer, vor allem Heimaturlaub angesagt - es gab ja soviel zu entdecken.

    Der Müritz NP mit seinen unzähligen Seen und Kanälen, befand sich direkt vor der Haustüre - schier unendliche Möglichkeiten, die herrliche Natur aktiv zu nutzen.

    Und das, taten wir in vollen Zügen und bei jeder Gelegenheit - Schwimmen, Tauchen, vor allem aber Kajak fahren.

    Letzteres meist azyklisch, wenn keine oder kaum Touristen vor Ort waren.

    Stundenlang paddelten wir durch die endlose Wasserlandschaft - Seeadler, Kraniche, Fischotter, Biber, Marderhunde, Waschbären ( um nur einige zu nennen ) waren immer wieder zu beobachten, Natur pur!

    Das nahe Usedom wurde zu unserer bevorzugten Sommerfrische und der Strand von Heringsdorf, unser Lieblingsplatz für Badespaß an der Ostsee.

    Im Anschluss, ging's dann oft zum Shopping nach Swinemünde auf der polnischen Seite der Insel - eine tolle Ecke!

    War uns nach Großstadtluft, nahmen wir den Zug von Neustrelitz nach Berlin, Potsdam oder ins Nachbarland nach Stettin - jede Menge Abwechslung!

    Rückblickend betrachtet, ein Jahr mit unglaublich vielen Eindrücken aber, und das könnt ihr mir glauben..... es ist ein gewaltiger Unterschied in diesem Naturparadies zu urlauben, oder dort zu leben.

    Die Mauer war bereits seit über 20 Jahren gefallen, aber noch lange nicht in allen Köpfen der Bevölkerung.

    Viele Locals sahen in uns vor allem die reichen, besser gestellten Wessis und das, obwohl meine Lebensgefährtin selbst aus Sachsen stammte - Xenophobie gegen das eigene Volk, im eigenen Land.

    Fuhr man beispielsweise in jenem Sommer über die Zecheriner Brücke nach Usedom, befand sich am Inseleingang auf einem riesigen Schild ein Graffiti mit dem Spruch "Haut ab ihr scheiß Wessis".

    Wochenlang hielt es niemand für nötig, die Schmiererei zu entfernen - ein ganz besonderer Willkommensgruß an hunderttausende von Feriengäste in der Hauptsaison.

    Anschluß jedenfalls, fanden wir nur wenig, dafür gab's umso mehr Ablehnung - wir lernten die Menschen an der Seenplatte, auch von einer deutlich weniger "seens"werten Seite kennen.

    Einer der Gründe, weshalb das Projekt Mecklenburg-Vorpommern schließlich leider scheiterte - im Frühjahr 2013 ging's wieder zurück nach Baden-Württemberg.
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