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  • Day 34

    Jerusalem 2016

    April 18, 2021 in Israel ⋅ ⛅ 5 °C

    Es gibt wahrscheinlich keinen zweiten Ort, der so eine weltbewegende Geschichte aufweist, wie die Altstadt von Jerusalem.

    Der wichtigste Quadratkilometer der letzten 2000 Jahre - mutmaßlich auch heutzutage noch.

    Wie im Footprint über Kairo, fange ich erst gar nicht mit Fakten an - jeder kennt diese Stadt und..... hier ist auch nicht die richtige Plattform für politische Ansichten.

    Dafür gibt's drei Kurzgeschichten, die ein Stück weit meine 5 Tage in diesem Schmelztiegel der Kulturen & Religionen umreißen - genügend persönliche Eindrücke!

    1. Österreichisches Hospiz:

    Seit 1863 empfängt das Österreichische Hospiz, direkt an der Via Dolorosa gelegen, Pilger aus aller Welt - ein Haus umgeben von Geschichte.

    Ihr könnt es euch ja fast schon denken, wie ich auf dieses Unterkunft aufmerksam wurde - ganz genau, durch eine TV Dokumentation.

    Jedem der einmal vor hat, sich in das Abenteuer Jerusalem Altstadt zu stürzen, sei das Hospiz uneingeschränkt empfohlen.

    Egal ob im einfachen Schlafsaal ( natürlich streng nach Geschlechtern geteilt ), oder in den etwas komfortableren Doppelzimmern - ihr werdet begeistert und mitten im Geschehen sein.

    Das Haus war für mich wie ein Zeitsprung zurück ins 19. Jahrhundert, aber auch ein Ort der Ruhe und des Friedens - nach täglich vielen Stunden auf den Füßen.

    Die Spaziergänge auf der Via Dolorosa bis hin zur Grabeskirche, konnte ich direkt am Hospiz starten - Geschichte pur auf jedem einzelnen Schritt.

    Und, es gab noch etwas das diese Unterkunft so besonders machte, der große Hospizgarten - Grünflächen sind sehr selten zu sehen im Häusermeer von Jerusalem.

    Einige Meter oberhalb der lärmenden Menschenmassen, die stets vom oder zum Damaskus Tor strömten, gab's dort ein kleines Café mit österreichischen Lekkerlis auf der Speisekarte.

    An diesem Ort zu sitzen und Meindl Kaffee, Apfelstrudel, Kaiserschmarn oder auch ein echtes Wiener Schnitzel zu genießen, war schon ungewöhnlich - immer mit direkter Aussicht auf Teile die Jerusalemer Altstadt wohlgemerkt.

    2. Grabeskirche:

    Es gibt Plätze auf der Welt, die berühren und..... eine spürbare Energie verströmen - die Grabeskirche, gehört für mich definitiv dazu.

    Kein Ort den ich je besucht habe, schenk den Gläubigen wohl mehr Seligkeit, als diese unscheinbare Kirche.

    Wer sieht, der kann an diesem Ort beobachtet, wie sich Menschen Tränen der Freude aus den Augen wischen und wird darauf hin, selbst nach einem Taschentuch greifen.

    Pures Glück und Dankbarkeit in alten, vom Leben gezeichneten Gesichtern - bei Menschen, die es von alleine nicht mehr auf die Knie schaffen am Salbstein Jesu.

    Glaube kann wahrlich Berge versetzen - ich hab's gesehen!

    Die Marmorplatte, seit einer Ewigkeit von Menschenhand gestreichelt, ist spiegelglatt und soll immer noch die Gleiche sein, auf der Jesus vor seiner Beerdigung lag - eine einzigartige Berührungs Reliquie.

    Wie unzählige Menschen vor mir, kniete ich davor, nahm mein Halstuch und wischte damit über den Salbstein - bis heute, beschützt es mich, bringt mir Glück und ist für mich zu meinem kostbarsten Besitz geworden.

    Und das, obwohl ich bin wahrlich kein religiöser Mensch bin, sondern mich selbst, eher als spirituell bezeichnen würde - nun, es gibt eben zahlreiche Arten zu glauben!

    3. Durch die Gassen:

    Wer sich vor Menschenmassen fürchtet, oder mit schwerst bewaffeneten Einheiten der israelischen Armee an jeder Ecke nicht klarkommt, der sollte die Altstadt einfach meiden - alle Anderen, erwartet in den engen Gassen..... einfach alles!

    Vergesst die Guides und Reiseführer mit ihren Schirmen und stürzt euch alleine in das Abenteuer - ihr geht schon nicht verloren, auf einem Quadratkilometer.

    Irgendwie, kommt man irgendwann irgendwo an, aber ganz bestimmt nicht da wo man eigentlich hin wollte.

    Und danach, geht's munter weiter mit dem sich verirren - nur um zum xten Mal festzustellen, daß das angedachte Ziel schon genauso oft wieder verpasst wurde.

    Was soll's..... das Chaos war schon lange vor euch da - wenn nicht genau dort, wo denn sonst?

    Warum auch, sollte es euch anders ergehen, als allen Besuchern zuvor - es ist schließlich die Altstadt Jerusalems.
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