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  • Day 6

    Ueno, Ost-West-Konflikt

    November 23, 2017 in Japan ⋅ ⛅ 12 °C

    Der skeptische Unterton zu Ameyoko, dem lebendigen Bezirk um Ueno herum, ist mir gestern in Flurinas Kommentar natürlich nicht verborgen geblieben, konnte das abends aber noch nicht einordnen - heute schon! Aber mal eins nach dem anderen:

    Mehr aus Zufall, bzw. aus einer plötzlichen Eingebung heraus, bin ich da gestern Abend noch zum Soba Nudeln essen gegangen. Leider ohne Fotoapparat und ans Handyknipsen denke ich irgendwie gar nicht mehr.
    Wert festzuhalten wäre nämlich eine ausgelassene, südländische Atmosphäre gewesen. Kneipe an Kneipe, Restaurant an Restaurant und trotz Regen voll besetzte Tische mit ausgelassenen Afterworkern im Außenbereich. Wie auf der Plaza im sommerlichen Spanien. Da ich aber in Asien bin, ist mir gestern als Vergleich sofort die Khao-san Road in Bangkok (BKK) eingefallen. Also mir hat es da ganz toll gefallen.

    Nach dem Ausschecken im Hotel, so gegen 10.30 Uhr habe ich mich nochmal auf nach Ueno gemacht. Übrigens eigentlich ein sehr schöner Bahnhof, wenn nur der ganze Christmas Sch... nicht wäre.
    Zuerst mal am Automat den Shinkansen nach Nagoya gebucht und dann mein Gepäck im Schließfach verstaut. Diesmal folgte ich dem Reiseführer und der verzeichnete die Ameyoko Einkaufsstraße(n) auf der anderen Seite der Gleise, nämlich westlich. Ich war gestern im Osten.
    Schon gleich als ich nach der Unterführung um die Ecke bog, war mir klar, was Flurina mit „trashig“ meinte. Hier reiht sich eine Ramschbude an die andere und der passende Vergleich zu BKK wäre hier das unerträgliche Chinatown. Also zum Vergessen, muss man nicht gewesen sein!

    Momentan 12.45 Uhr, sitze ich gestärkt von einer ausgezeichneten Miso-Suppe (ich stellte mich einfach an einer Schlange mit an und wurde nicht enttäuscht - Bezahlung des Menüs übrigens am Automaten, haben viele Thekenrestaurants, dann können die sich aufs Kochen konzentrieren und haben zudem schnelleren Durchlauf) in meinem Büro: Starbucks. Neben gutem (aber überteuertem) Kaffee gibt es vor allem stabiles Internetz. Ich fahre jetzt noch weiter nach Nihombashi. Mein Shinkansen fährt nämlich erst um 16.00 Uhr.
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