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  • Day 21

    Kaunas

    July 12, 2020 in Lithuania ⋅ ☁️ 17 °C

    Nach einer sehr ruhigen und dunklen Nacht (die Straßenlaternen gingen einfach nicht an) geht's weiter nach Litauen! Unser Ziel ist Kaunas, die heimliche Hauptstadt Litauens, aber bevor wir überhaupt die Grenze passieren entscheidet sich Ronja lautstark für eine Pause. Und so breiten wir unsere Decke auf dem letzten Parkplatz vor Litauen aus, untersuchen Ameisen und schauen den Lkws beim rangieren zu. Beim Abfahren stellen wir fest, dass Domes Schuhe so weit unter dem Bus standen (schließlich sollten sie nicht komplett durchnässt werden, so wie Martinas Schuhe letztens), dass sie leider vergessen wurden. Glücklicherweise besitzt Dome mittlerweile mehr als ein Paar Schuhe (und hat sie sogar dabei!), so dass der Verlust verschmerzbar ist. Also weiter Richtung Kaunas. Dort angekommen finden wir einen schönen aber etwas teuren Campingplatz (im Verhältnis zu Polen, hier herrscht wohl ein höheres Preisniveau) in Zentrumsnähe und machen uns auf mit den Öffis Richtung Altstadt. Wir sind etwas überrascht, dass es schon so spät ist, denken uns aber nichts dabei. Es kommt uns dann aber doch etwas spanisch vor, besonders als Martinas Handy zwei verschiedene Uhrzeiten anzeigt. Und tatsächlich: wir haben ohne es zu merken in die EEST gewechselt und eine Stunde verloren. Frech! Immerhin haben wir dank der ganzen Aufregung um die Uhrzeit die Wartezeit auf den Bus gut überbrückt.
    Das erste was auffällt: alles ist elektrifiziert. Unser Bus wir über eine Oberleitung versorgt, überall stehen E-scooter oder Fahrräder (die leider ohne e) zum ausleihen rum, überall gibt's Ladestationen für E-Autos und der Rasen vor der Burg wird von mäh-Robotern (höhö) gemäht!
    In der Innenstadt flanieren wir an dem 'weißen Schwan' (Rathaus) vorbei über den Marktplatz und entdecken direkt eine Chocolaterie mit Loungesesseln! Es erfordert sämtliche Willenskraft um nicht sofort dort einzukehren. Aber wir bleiben standhaft und flanieren eine lange Fußgängerzone mit tollen Cafés, Restaurants und wunderschönen Häusern entlang. Wir spekulieren, dass diese Straße nur eine Fußgängerzone ist, damit die Stadt die Pflastersteine nicht erneuern muss, denn die Straße ist zwar sehr schön aber auch gewellt und ab und an fehlen (!) ganze Steine und manchmal stehen welche hervor. Etwas gefährlich aber auch sehr stilvoll. Nachdem Ronja eingeschlafen war, drehen wir um und steuern ENDLICH die Chocolaterie an, wo sie dann prompt wieder aufwacht. Naja, immerhin sitzt man in den
    Loungesesseln so tief, dass sie problemlos auf dem Boden spielen kann. Während wir unsere sehr leckeren Crêpes mit karamellisierten Äpfeln und Käse - Pfirsich - Erdbeer Füllung genießen, versenkt Ronja zwei Kaffeelöffel in den Spalten zwischen den Bodenbrettern. Was man nicht alles tut um in Ruhe seinen Cappuccino trinken zu können!^^
    Als Ronja müde wird, machen wir uns auf den Rückweg und werden prompt im E-Bus kontrolliert! Da alle Fahrkarten (außer unsere beim Fahrer gekauften) kontaktlos funktionieren, geht die Kontrolle rasend schnell und der Bus kann fast ohne Verzögerung weiter fahren. Wir sind beeindruckt.
    Zurück am Campingplatz möchte Madame natürlich wieder einmal nicht schlafen, trotzdem überlegen wir uns noch, ob wir nicht später mit einer Fähre von Litauen nach Deutschland fahren wollen um unsere gefahrene Strecke abzukürzen und mehr Zeit im Baltikum zu haben. Da sehr teuer und nur mit Zwischenstopp in Schweden bezahlbar entscheiden wir uns aber dagegen.
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