Satellite
  • Day 28

    Rinjani Returns

    July 24, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 19 °C

    Es ist 1:00 Uhr morgens. Ich schlafe noch eine Stunde.
    Es ist 2:00 Uhr morgens, der Guide weckt uns harten Kern bestehend aus 2 Franzosen, einer Spanierin und Karate Norm - allzeit bereit für jeden Fight!
    Mit Stirnlampe und einem Rucksack gefüllt mit Snickers und warmen Klamotten machen wir uns auf den Weg. 3 Stunden Zeit um von 2600m auf die Spitze bei 3700m zu gelangen. Easy peasy denken sich auch viele andere. Drum besteht der Anfang aus Warten bis vollausgerüstete Asiaten die ersten dankbaren Meter meistern.
    Voll motiviert laufen wir den Bergkamp entlang und sobald realisiere ich ein Detail: der Boden ist nur Geröll, für jeden Schritt nach vorn rutscht man einen halben wieder runter. Logik so kalt wie der Wind, der alles daran setzt einen runterzupusten setzt ein: 3700m - geschätzte 2900m macht (zum Glück ein Handy dabei)... 800 Höhenmeter, die es auf diese Weise noch hochzukrabbeln gilt.
    Plötzlich verstehe ich die beiden Typen, die uns erzählten, dass sie den Mont Blanc einfach zu erklimmen fanden. Na geilo, hätte ich zumindest einen Stock, aber die Leute würden mich nicht alle "Karate Norm" nennen, wenn ich nicht so eine Herausforderung meistern würde wie einst den Karate Schnupperkurs in der 3. Klasse!
    In der Dunkelheit treffe ich einen der Franzosen wieder, wir teilen uns einen Snickers, ignorieren rationale Gedanken und kämpfen uns weiter nach oben, vorbei an früher gestarteten Gruppe, die völlig erschöpft Schutz hinter Felsen suchen.
    Mein Herz sinkt mir in die Socken als ich nach oben blicke und eine schier unaufhörlich emporragende Schanze von Lavageröll erblicke, die den Gipfel nur erahnen lässt.
    Yolo, genug geheult, wir erreichen eine einsame Plattform von der es nicht weitergeht. Messerscharf kalkulieren wir: Wir sind auf der Spitze und zwar als die Ersten!!11elf
    Tatsächlich brauchen die nächsten 10 Minuten länger und die wir frieren noch eine Stunde bitterlich bis Sonnenaufgang.
    Ein wahres Naturspektakel und der Rum der Franzosen machen alle Strapazen vergessen, wie auf Skiern sliden wir wieder zurück dem Basecamp, wo wir alle mit unserer Story nerven.
    Anstatt die Beinen etwas auszuruhen, beginnt direkt der 6h Abstieg. Zu viel für mein linkes Knie, starke Schmerzmittel lassen mich die Belastung aushalten, die wahre Rettung sind aber zwei Kanadier, die mir eine Kniebandage schenken. Noch jetzt, eine Woche später, spüre ich, dass auch Karate Norm physische Grenzen kennt.
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