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  • Day 10

    Brutzeln in Korinth

    August 29, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 36 °C

    Was für eine Hitze! Nachts schlafen wir bei weit geöffneten Fenstern und mit Ventilator auf höchster Stufe. Das morgendliche Joggen fällt auch etwas schwerer als sonst - gemäß Iwatch geht mein Puls hoch bis 196. Umso mehr genießen wir das anschließende Schwimmen im kristallklaren Wasser, auch wenn es gerne kälter sein könnte. Bei 36 Grad (gemäß WeatherPro) verzichten wir auf die Fahrradtour zum antiken Korinth und legen stattdessen noch einen Bade- und Waschtag ein. Nachmittags überraschen uns unsere Nachbarn (nette Tschechen, die seit 8 Jahren in Athen wohnen) mit einem herrlich erfrischenden Eiscappucino als Dankeschön für eine Sicherung, mit der Norbert ihnen am gestrigen Abend ausgeholfen hatte. Offenbar haben sie die berühmte griechische Gastfreundschaft schon übernommen.
    Später bucht Norbert die Fähre von Piräus nach Milos für den morgigen Tag für 10 Uhr. Dort sollen die Temperaturen um 5-6 Grad niedriger sein!🥵
    Nach einem weiteren Erfrischungsbad fahren wir am frühen Abend zunächst zum tief eingeschnittenen Kanal von Korinth, der von mehreren Brücken überspannt wird und die Halbinsel Peleponnes vom griechischen Festland trennt. Hier können wir einigen Adrenalin-Junkies beim Bungee-jumping zusehen - wirklich beeindruckend und irgendwie schon verführerisch! Von dort geht es weiter zum antiken Korinth und zur Festung Akrokorinth, die weithin sichtbar auf 575 m Höhe auf dem Felsen thront, teils aus antiker, teils aus byzantinischer Zeit stammt und Zeugnis gibt von Größe und Einfluss der antiken Metropole und Hafenstadt. Ein Serpentinenweg führt uns hinauf und gewährt uns einen phantastischen Weitblick über den Golf von Korinth im immer wärmer werdenden Abendlicht. Zuletzt warten natürlich noch die Ausgrabungen des antiken Korinth auf uns: am eindrucksvollsten und herausragendsten der Apollon-Tempel aus spätarchaischer Zeit mit seinen schlichten dorischen Säulen, einer der ältesten erhalten gebliebenen der Antike, der als Vorbild für den berühmten Parthenon-Tempel in Athen diente. Wir schlendern weiter entlang der Ausgrabungen zu den Resten des Oktavia-Tempels, die noch vorhandenen drei Säulen deutlich gedrungener wirkend, von den Proportionen sicher so nicht original, denn die korinthischen Kapitelle lassen normalerweise auf wesentlich schlankere und längere Säulen schließen. Auf dem Rückweg halten wir noch bei der versenkbaren (damit Schiffe passieren können) Kanalbrücke - wieder haben wir Glück, gerade mitzubekommen, wie die Brücke wie von Magierhand aus dem Wasser auftaucht. Als wir am Campingplatz ankommen, hat der Wind aufgefrischt und macht damit die immer noch sehr warmen Temperaturen erträglicher.
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