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  • Day 11

    Milos, wir kommen

    August 30, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Wir stehen noch vor Sonnenaufgang früh um 6.30 Uhr auf, um rechtzeitig die 10 Uhr-Fähre von Piräus nach Milos (176€) zu bekommen. Unterwegs genießen wir den Blick auf die im bläulichen Morgendunst wie Traumbilder wirkenden Inselgruppen und Bergketten.
    Kurz vor Piräus ein Kuriosum: Wir trauen kaum unseren Augen, als wir auf der mehrspurigen Stadtautobahn plötzlich auf der Standspur einen Flohmarkt passieren, wo die Leute selbst auf der Fahrbahn entlang gehen, in Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit. 🥴
    Da die eigentliche Zufahrt zum Terminal verschlossen ist, sind wir etwas ratlos und fragen eine Taxifahrerin, die uns sofort freundlich anbietet, uns zur Fähre Festos Palace der Minoan Lines zu lotsen. Wir hatten schon ein Scheinchen als Dankeschön gezückt, doch sie winkte uns nur und fuhr davon - wieder ein Beispiel der griechischen Freundlichkeit!
    Erstaunlich wenige Autos kommen an Bord, kein Vergleich mit der letzten Fähre von Ancona. So verteilen sich auch auf den sehr gepflegten Decks bzw. Restaurants die Passagiere eher weitläufig, die sehr diszipliniert selbst im Außenbereich Masken tragen. Zwischendurch trinken wir an der Poolbar einen Iced Cappucino bzw. ein Bierchen. Während Norbert mit Jogi lieber den Schatten vorzieht, lege ich mich eine Weile auf eine der vielen Holzbänke am (coronabedingt gesperrten) Pool. Die letzte halbe Stunde bestaunen wir die Inselwelt um Milos herum - wunderschön, meditativ mit wirklich tief ultramarin-tintenblauem Wasser. Oft haben wir uns über die leuchtenden Türkistöne gefreut, aber so ein tiefes Blau habe ich bislang noch nicht gesehen! Auf mehreren Bergkuppen thronen weiße Dörfer, einige sieht man auch in kleinen Buchten, wo die alten Bootshäuser aber oftmals ganz bunt gestrichen worden sind - ein fröhlich-motivierender Anblick!
    Nachdem die Fähre im kleinen Hafen von Adamas angelegt hat, geht das Deboarding sehr schnell. Wir steuern zunächst den in mehreren Apps aufgeführten einzigen Campingplatz der Insel an, doch vor Ort erfahren wir, dass dieser nicht mehr existiert und wohl lukrativeren Appartements in Mobile Homes weichen musste. Schade, wir hätten hier gerne gestoppt, um die Insel, die abgesehen von der weltberühmten Venus für ihre interessanten Felsformationen bekannt ist, sodann mit dem Fahrrad zu erkunden. So landen wir nach einigen ziemlich waghalsigen und vor allem ruckelig-staubigen Fahrmanövern zu mehreren Buchten am Firopotamos Beach, eine von großen Felsbrocken in unterschiedlichsten Formen und Farbtönen von Weiß, Gelb, Rosa bis Rot umgebene Bucht, in der nur einige ehemalige Bootshäuser (jetzt kleine Ferienhäuser) und eine in den typischen Farben weiß-blau gestrichene Kirche angesiedelt sind. Hier findet gerade eine Hochzeit statt - ganz Corona-gemäß draußen vor der Kirche. Wir beschließen angesichts der relativ eingeschränkten Möglichkeiten hier zu bleiben und gönnen uns einen Sundowner mit Blick auf die Bucht mit den mächtigen Felsen.
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