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  • Day 75

    Radtour nach Methoni

    November 2, 2020 in Greece ⋅ 🌙 18 °C

    Es wird allmählich langweilig, immer von der morgendlichen Idylle des menschenleeren Strandes zu schwärmen, doch auch heute wieder genießen wir völlig alleine nach dem Joggen das erfrischende Schwimmen im wohltemperierten Wasser mit genialem Blick auf die Bucht - ganz ohne Wind und Wellen. Wir stehen etwas in den Startschuhen, denn das Womo vor uns direkt an der Strandkante fährt ab, so dass wir nachrücken können - mal wieder ein wunderschöner Platz. Ich setze als erstes zwei Waschmaschinen an, (hier nur 3€!!), damit die Wäsche bis abends auch trocken wird. Lästige Pflicht, aber notwendig. Nach dem Frühstück bereitet Nobby die Fahrräder vor, während ich den Abwasch erledige. Zunächst ist noch einmal ein kleines Pflichtprogramm hinsichtlich Wäsche und Womo aufklaren angesagt, dann ein Mittagsstündchen in der Sonne.
    Am frühen Nachmittag fahren wir mit den Fahrrädern in den Ort Finikoundi, der sich erst in den letzten Jahren dem Tourismus geöffnet hat und den wir bereits heute morgen joggenderweise erkundet haben. Auch jetzt präsentiert sich der Ort verschlafen, aber mit einer Menge netter kleiner Fischerboote im Hafen sowie einer schönen Fussgängerzone, die, wie soll es anders sein, mit zahlreichen Tavernen bestückt ist, wo wieder nur Männer ihren Kaffee trinken und dabei Backgammon spielen. Da hier alles noch im Siesta-Modus läuft, fahren wir weiter zum 12 km entfernten Methoni, einer wegen ihres natürlichen Hafens geschichtsträchtigen und bedeutenden Hafenstadt, die bereits in Homers Ilias als Pedasos Erwähnung findet und sowohl gegen Sparta als auch Athen Messenien erfolgreich verteidigte und auch unter römischer Herrschaft eine bedeutende Rolle spielte.
    An der flachen, halbkreisförmigen Bucht liegt die in byzantinischer und venezianischer Zeit erbaute mächtige und gut erhaltene Festungsanlage, die zusammen mit der in Koroni als die beiden Augen Venedigs des Peleponnes galten und teilweise mit der von Rhodos gleichgesetzt wird.
    Leider sind wir heute zu spät dran und können nur von außen einen Blick auf die mächtigen Mauern werfen, die tatsächlich bis direkt an die Wasserlinie der Bucht reichen. Besichtigung also verschoben!
    Ansonsten erscheint der Ort genauso ausgestorben wie Finikoundi, so dass wir uns wieder auf den Rückweg machen. Zur Belohnung für unsere heutige sportliche Aktivität erwartet uns ein grandioser Sonnenuntergang und Himmel.
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