Satellite
  • Day 13

    Jeder Tag ist einzigartig

    April 17, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    Jeder Tag ist einzigartig. An jedemTag sieht die Strecke auf dem Camino komplett anders aus. Jeden Tag nimmt man ganz neue Eindrücke wahr. Jeden Tag fühlt man sich anders. Man gewöhnt sich vielleicht an das Laufen, an die Laufen-Essen-Schlafen Routine. Aber so etwas wie einen geregelten Tagesablauf gibt es nicht. Man lässt einfach alles auf sich zukommen. Man ist offen für alles, was der Tag einem bringen mag. Auch wenn man sich am Morgen vielleicht auf etwas einstellt, kann ein einziger Tag so viel bringen, so viele Eindrücke und Gefühle, dass man schlussendlich am Abend im Bett liegt und einen komplett anderen Tag erlebt hat, als man es sich je hätte erträumen können.

    Heute war mit 25 km ein relativ kurzer Tag geplant. Der Weg verlief fast den ganzen Tag der Küste entlang. Diese war heute besonders schön. Ich war grösstenteils mit Valerie unterwegs. An der Küste fanden wir Spalten im Boden, die durch das Meerwasser aus dem Kalkstein erodiert wurden. Bei Flut und starkem Wellengang spritzt dort das Wasser teilweise bis 20 Meter in die Höhe. Heute hatten wir leider kein Glück. Obwohl aus den Löchern unheimliche Geräusche drangen und man sich nicht all zu nah heran traute, blieb das Wasser ruhig. Seinen Reiz hatten sie trotzdem.

    Eingestellt auf diesen kurzen Tag begann sich die Strecke zu ziehen, sobald wir von der Küste wegkam. Die Sonne brannte. Meine Füsse brannten. Ich hatte unglaublichen Durst und meine 2 Liter waren leider bereits leer getrunken. Ich konnte das Ziel kaum erwarten. Umso schlimmer als wir dann bemerkten, dass wir einen sehr unnötigen Umweg eingeschlagen haben.
    Nach 27.6 km erreichten wir um 15 Uhr endlich unsere Herberge. So früh haben wir unser Ziel noch nie erreicht. Aber so kaputt habe ich mein Ziel auch selten erreicht. Nach einer herrlichen Dusche kamen auch schon Ronny, Stefan und Elena an. Ich ging mit Val ins Städtchen und wir genosseen es sehr, endlich mal genügend Zeit zu haben, um noch was vom Tag zu haben. Wir haben die Stadt besichtigt, sind noch ans Meer runter geschlendert, haben uns durch die Köstlichkeiten der Stadt probiert und liessen es uns einfach gut gehen. Daran könnte ich mich gewöhnen!
    Read more