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  • Day 1

    Die Sonne brennt

    May 11, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute Morgen ging es los. Um 7:15 Uhr bin ich gestartet. Nicht zu früh, damit ich nicht im Dunkeln durch die Stadt laufen muss und nicht zu spät, damit es noch nicht zu heiss ist. Warm war es schon, als ich das Hostel verliess. T-Shirt und kurze Hosen wurden schon von Anfang an montiert. Aus Sevilla raus war man zum Glück ziemlich schnell, obwohl es die viertgrösste Stadt Spaniens ist. Nach einer halben Stunde lief ich bereits im Grünen einem Fluss entlang.

    Vor mir ging ein älterer Herr, der seinen Morgenspaziergang machte. Der Weg war erstaunlich abgelegen und einsam, obwohl er so nah an der Stadt war. Plötzlich stand da mitten auf dem Weg ein Mann auf sein Handy starrend und man wusst nicht genau, was er da wollte. Machte irgendwie einen komischen Eindruck, aber ich dachte mir nichts dabei und lief an ihm vorbei. In dem Moment drehte sich der ältere Mann um und schaute nach mir, ob alles okay ist. Dem war der andere Typ wohl auch nicht so geheuer. Trotzdem war das echt schön zu sehen, wie sich hier alle um alle kümmern. Der ältere Herr zeigte mir dann an jeder Abzweigung, wo ich durch muss, bis unsere Wege sich schliesslich trennten. Echt lieb!

    Etwa in der Hälfte der Strecke konnte man Überbleibsel einer fast 2000 Jahre alten, römischen Stadt Italica besichtigen. Das war echt spannend. Irgendwie auch ein sehr cooles Gefühl, auf der selben Strasse zu laufen, wie es einst die Römer taten. An diesem Ort blieb ich sicher etwa eine Stunde und es wurde heisser und heisser. Um ca. 11:30 Uhr lief ich weiter, mittlerweile brannte die Sonne richtig. Kurz darauf bog man auf eine Schotterpiste, die 10km lang einfach strikt geradeaus verläuft, ohne Bäume am Rand, ohne Schatten, nichts. Gross stören tat mich das aber nicht. Irgendwie hat das auch was. Ich glaube auch, dass ich diese Herausforderung brauche. Was beim Norte die Höhenmeter waren, ist hier vermutlich die Hitze. Meine 30er Sonnencreme wurde in Sevilla auch durch eine 50er ersetzt und obwohl ich mich dauernd eingecremt habe, habe ich jetzt gerötete Wangen. Naja, Sonnenbrand würde ich das jetzt zum Glück noch nicht nennen.

    Um 14 Uhr kam ich dann bereits in der Herberge in Guillena an nach 22 km. Ich war erstaunlicherweise die Erste. Die Hospitalera fragte mich noch, ob ich auf dem Weg noch jemanden gesehen habe, ich verneinte. Wahrscheinlich bleibe ich heute Nacht alleine, ich kann mir kaum vorstellen, dass in dieser Mittagshitze noch jemand am Laufen ist. 34 Grad waren es heute.
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