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  • Day 9

    Wiedersehen

    May 19, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Gestern Abend sass ich noch mit einigen Leuten zusammen, die ich neu kennenlernte. War echt ein schöner Abend. Irgendwann kam auch Louis in die Herberge, ich freute mich echt, ihn wiederzusehen! Wir haben dann auch herausgefunden, dass er gar nie vor mir war, sondern die letzten zwei Nächte in den selben Ortschaften, einfach in anderen Herbergen übernachtet hatte. Gestern ist er anscheinend 5 Minuten vor mir losgelaufen. Da er super schnell ist, habe ich ihn natürlich nicht eingeholt und auch auf dem Weg nicht mehr gesehen.

    Heute lief ich für die erste Viertelstunde alleine, dann habe ich bereits Louis wiedergetroffen, weil wir beide falsch liefen und schliesslich auf der gleichen Kreuzung wieder aufeiandertrafen. Für den Rest des Tages gingen wir dann zusammen. Die Gesellschaft tat echt gut. Irgendwann trafen wir auf zwei Deutsche (man glaubt es kaum, aber die zwei ersten Deutschen auf dem Weg) und einen Australier und machten gemeinsam Pause. Die ganze Gruppe wollte bereits nach 16 km in die Herberge gehen, Louis und ich hängten aber noch 20km an. Mit Louis zu laufen fordert mich echt. Er läuft sehr schnell, aber gerade noch in einem Tempo, wo ich mithalten kann. Ich merke aber, wie ich an den Tagen mit Louis viel weniger Insulin brauche, das spricht wohl für sich.
    Völlig ins Gepsräch vertieft haben wir einen Abzweiger voll verpasst. Wir liefen der Strasse entlang, welche zwar ebenfalls zum gewünschten Dorf führt, allerdings auf Asphalt, was man möglichst zu vermeiden versucht. Also versuchten wir zurück auf den Weg zu kommen, was gar nicht so einfach war. Zuerst mussten wir über einen Maschendrahtzaun kommen. Wie soll das denn gehen? An einer Stelle hatte es zum Glück einen Baum, wo wir hochklettern konnten und schliesslich vom Baum aus über den Zaun springen konnten. Wir liefen dann über eine grosse Wiese. Plötzlich sahen wir vor uns eine Kuhherde mit einigen Jungen und leider auch einigen Bullen. Uns rutschte das Herz in die Hose. Halb rennend versuchten wir möglichst schnell möglichst viel Abstand zwischen uns und die Bullen zu kriegen. Geschafft!
    Von da an zog sich die Strecke ziemlich. Obwohl sie viel, viel schöner und auch kürzer war als die gestrige Strecke, fühlte sich alles viel anstrengender an. Irgendwann erreichten wir das Ziel aber doch noch. Heute übernachten wir in einem Kirchenzentrum.
    Ich hoffe, dass wir morgen nach 10km eine offene Bar finden. Mir ist momentan das Essen ausgegangen, und weil heute Sonntag ist, heisst das, ich hatte heute kein Mittagessen und morgen leider auch nichts zum Frühstücken. Mir grauts jetzt schon...
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