Via de la Plata

May - June 2019
A 36-day adventure by Jana Read more
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  • Sevilla

    May 10, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute noch ein Pausetag in Sevilla. Die Stadt haut mich aus den Socken. So eine schöne Altstadt, da werde ich auf jeden Fall wieder einmal hinreisen!

    So ein Glück wie ich wieder habe, findet in Sevilla ein Fest statt und in der ganzen Stadt laufen die Frauen in den Flamenco Kleidern rum und die Männer in Anzügen. Man fühlt sich in frühere Zeiten zurückversetzt.

    Die Sonne brennt. 33 Grad zeigt der Thermometer an. Tendenz steigend in den nächsten Tagen. Ich lasse mich jetzt überraschen, wie das zum Laufen wird. Schwierig einzuschätzen, ob ich die gewohnten Distanzen auch hier durchziehen kann. Morgen lasse ich es mal ruhig angehen und beginne mit 22 km.
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  • Day 1

    Die Sonne brennt

    May 11, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute Morgen ging es los. Um 7:15 Uhr bin ich gestartet. Nicht zu früh, damit ich nicht im Dunkeln durch die Stadt laufen muss und nicht zu spät, damit es noch nicht zu heiss ist. Warm war es schon, als ich das Hostel verliess. T-Shirt und kurze Hosen wurden schon von Anfang an montiert. Aus Sevilla raus war man zum Glück ziemlich schnell, obwohl es die viertgrösste Stadt Spaniens ist. Nach einer halben Stunde lief ich bereits im Grünen einem Fluss entlang.

    Vor mir ging ein älterer Herr, der seinen Morgenspaziergang machte. Der Weg war erstaunlich abgelegen und einsam, obwohl er so nah an der Stadt war. Plötzlich stand da mitten auf dem Weg ein Mann auf sein Handy starrend und man wusst nicht genau, was er da wollte. Machte irgendwie einen komischen Eindruck, aber ich dachte mir nichts dabei und lief an ihm vorbei. In dem Moment drehte sich der ältere Mann um und schaute nach mir, ob alles okay ist. Dem war der andere Typ wohl auch nicht so geheuer. Trotzdem war das echt schön zu sehen, wie sich hier alle um alle kümmern. Der ältere Herr zeigte mir dann an jeder Abzweigung, wo ich durch muss, bis unsere Wege sich schliesslich trennten. Echt lieb!

    Etwa in der Hälfte der Strecke konnte man Überbleibsel einer fast 2000 Jahre alten, römischen Stadt Italica besichtigen. Das war echt spannend. Irgendwie auch ein sehr cooles Gefühl, auf der selben Strasse zu laufen, wie es einst die Römer taten. An diesem Ort blieb ich sicher etwa eine Stunde und es wurde heisser und heisser. Um ca. 11:30 Uhr lief ich weiter, mittlerweile brannte die Sonne richtig. Kurz darauf bog man auf eine Schotterpiste, die 10km lang einfach strikt geradeaus verläuft, ohne Bäume am Rand, ohne Schatten, nichts. Gross stören tat mich das aber nicht. Irgendwie hat das auch was. Ich glaube auch, dass ich diese Herausforderung brauche. Was beim Norte die Höhenmeter waren, ist hier vermutlich die Hitze. Meine 30er Sonnencreme wurde in Sevilla auch durch eine 50er ersetzt und obwohl ich mich dauernd eingecremt habe, habe ich jetzt gerötete Wangen. Naja, Sonnenbrand würde ich das jetzt zum Glück noch nicht nennen.

    Um 14 Uhr kam ich dann bereits in der Herberge in Guillena an nach 22 km. Ich war erstaunlicherweise die Erste. Die Hospitalera fragte mich noch, ob ich auf dem Weg noch jemanden gesehen habe, ich verneinte. Wahrscheinlich bleibe ich heute Nacht alleine, ich kann mir kaum vorstellen, dass in dieser Mittagshitze noch jemand am Laufen ist. 34 Grad waren es heute.
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  • Day 2

    Abenteuer

    May 12, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 27 °C

    Der gestrige Marsch entlang eines schnurgeraden Weges in der prallen Sonne und brennender Hitze ohne Bäume, Büsche und Schatten entsprach eigentlich ziemlich genau dem, was ich mir unter der Via de la Plata vorgestellt habe. Ich wusste, dass der Weg landschaftlich nicht an den Camino del Norte herankommen würde, aber das war mir auch nicht so wichtig.
    Umso positiver wurde ich auf der heutigen Strecke überrascht. Nach einigen Kilometern der Hauptstrasse entlang bog man ein und landete praktisch mitten in den Olivenbaumplantagen. Hie und da ragte ein riesiger Kaktus empor, wie man es sich in diesen heissen Gebieten vorstellt. Nach einigen weiteren Kilometern betrat man eine "Weide". Der Boden war zum Teil sandig, zum Teil mit Gras bedeckt. Bäume und Sträucher zierten den Wegrand. Die Strecke war wunderschön, mir blieb der Mund nur noch offen stehen. Als dann noch ein feines Lüftchen ging, war alles perfekt.

    Heute konnte ich entweder 18 oder 48 km machen. Auch wenn ich mir die 48 mittlerweile zutraue, habe ich doch noch ziemlich Respekt vor der Hitze und so blieb es dann bei den 18 km. Das hiess dann leider auch, dass ich (trotz Trödeln auf der Strecke) bereits um 12 Uhr im Dorf ankam. Sogar die Herberge öffnete erst um 13 Uhr, das ist mir jetzt also noch nie passiert! Also ass ich noch was zu Mittag und telefonierte nach Hause. Nach dem Bett beziehen liess ich mir ordentlich Zeit mit Duschen, Kleider waschen etc.

    Irgendwann setzte ich mich mit einer meiner Orangen (ich esse momentan nur noch Orangen, weil ich 5 geschenkt gekriegt habe und die viel zu schwer sind im Rucksack!) an den Küchentisch, wo ein älterer Norweger sitzt. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt mir von seiner Reise. 5 Wochen lang sei er bereits mit dem Fahrrad in Marokko unterwegs gewesen, jetzt macht er Spanien und danach noch Frankreich. Nur schon das finde ich eine beeindruckende Leistung, ich schätze ihn auf ca. 75 Jahre. Irgendwann stellt sich dann heraus, dass das für ihn mehr so eine Luxusreise ist, denn der war schon so ziemlich überall mit seinem Fahrrad. Für den Rest des Abends unterhielt er mich mit seinen Abenteuergeschichten. Er erzählt mir davon, wie er es illegal über die Grenze von China nach Tibet geschafft hat, wie er in Kolumbien ganz knapp den Guerillakämpfern entwischt ist, wie er in der Karibik auf einem Segelboot einen Monat mit seinem Freund gefangen war, wie er sich in Nepal fast die Finger abgefroren hat, wie er auf die Vulkane Südamerikas kraxelte, oder wie er sein Fahrrad im Sudan auf einen Güterzug lud und damit durchs Land fuhr. Unglaublich! Besser wie jedes Buch, besser wie jeder Film! Ich sass nur noch mit offenem Mund da. Und ich dachte der Camino sei ein Abenteuer. Das fühlt sich plötzlich alles so sicher an hier! Nein, der Camino ist Urlaub, das Risiko ist hier eigentlich gleich null.
    Spass machts ja aber trotzdem, deswegen freue ich mich jetzt auf Morgen und hoffe auf einen abenteuerreichen Tag!
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  • Day 3

    Wasser

    May 13, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 28 °C

    Gestern schrieb ich noch davon, dass der Camino nicht wirklich als Abenteuer durch geht, heute hatte ich mehr Abenteuer als mir lieb war.
    Alles begann eigentlich ganz harmlos. Um 5:30 Uhr stand ich auf, weil bereits im ganzen Zimmer rumgekruschelt wurde. Da die Bar im Dorf bereits sehr früh öffnete, konnte ich dort noch frühstücken und um 6:30 Uhr bereits loslaufen. Die erste Hälfte des Weges verlief der Strasse entlang. Das war aber nur halb so schlimm, denn ich wurde von einem wunderschönen Sonnenaufgang begleitet. Irgendwann begann aber auch heute die Sonne wieder zu brennen. Nach der ersten Hälfte bog man von der Strasse ab in einen wunderschönen Naturpark.

    Heute mussten 30 km am Stück durchgezogen werden. Nicht an einem einzigen Haus kam ich vorbei. Dabei musste halt auch Wasser für 30 km mitgeschleppt werden. Die letzten Tage reichten 1.5 Liter immer ziemlich gut, deshab dachte ich, dass mit ein bisschen Rationierung das auch heute genug sein würde. Die Sonne war heute allerdings erbarmungslos...
    Nach der Hälfte der Strecke merkte ich bereits, dass mein Wasser knapp wird. Jeden Schluck überlegte ich mir drei Mal und liess ihn solange wie möglich im Mund, damit alles aufgenommen werden kann. Habe ich so auch noch nie gemacht. Es wurde immer heisser, das Wasser immer weniger und ausserdem immer wärmer. Bevor ich ins Dorf kam, war noch ein steiler Hügel zu bewältigen. Mir wurde schwindlig und ich kriegte es langsam mit der Angst zu tun. Beim Aufstieg sah ich am Wegrand einen Gedenkstein an einen Pilger, der 2016 an dieser Stelle verstorben ist. Das hat gerade noch gefehlt. Ich musste mich echt konzentrieren, um mich nicht in etwas hineinzusteigern. So lief ich weiter nach oben. Mein Mund war schon völlig ausgetrocknet und jedes Schlucken schmerzte mittlerweile. Oben angekommen war ich völlig fertig. Mir war richtig übel. Ich wusste, dass es ab da nur noch 1.5 km sind. Ich trank meinen letzten Schluck in der Hoffnung, dass alles gut gehen würde, denn ab da war die Flasche leer. Zum Glück ging dann auch alles gut. Aus diesem Erlebnis habe ich gelernt und das wird mir so schnell nicht mehr passieren. Mit dieser Hitze ist echt nicht zu spassen.

    Um 13 Uhr bin ich dann in der Herberge angekommen. Die liegt zum Glück auf der Schattenseite der Strasse und so hoffe ich auf eine kühle Nacht heute!
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  • Day 4

    ...

    May 14, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute lief ich den ganzen Tag mit Louis aus England durch die Hitze. Zum Glück war ich nicht allein heute. Am Morgen wurden wir noch von 4 Pilgern auf Fahrrädern überholt, die uns freundlich grüssten. Am Nachmittag liefen wir wieder an ihnen vorbei. Sie sassen unter einem Baum. Die Polizei war da. 3 Fahrradfahrer, 4 Fahrräder und ein Leichensack...

    Merkt man selbst, wenn man es übertreibt? Die Hitze ist brutal, aber ich habe mir nie ernsthaft Gedanken gemacht, dass es dermassen gefährlich werden kann. Und eigentlich habe ich nicht das Gefühl, dass ich mich übernehme. Weiss gerade nicht was ich tun soll...
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  • Day 5

    Tag der Extreme

    May 15, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 28 °C

    Mit der Aussicht auf einen kurzen Tag (nur 20km), liess ich heute alles ein bisschen langsamer angehen. Ich stand später auf und lief erst um 7:30 Uhr los. Die Strecke genoss ich heute in vollen Zügen. Ich ging in einem sehr gemütlichen Tempo, schaute alle Blümchen am Wegrand an, beobachtete das Treiben der Ameisen und anderer Insekten. Trotz des absichtlichen Trödelns, war ich bereits um 12 Uhr am Tagesziel. Das kanns doch nicht sein, mir wird langsam echt langweilig.
    Da heute andauernd ein feines Lüftchen ging und es mir allgemein sehr gut lief, entschied ich, nach einem Sandwich und Cola noch eine Etappe anzuhängen.

    Schlussendlich lief ich heute 48 Kilometer. Bei 35 Grad. Ich trank 6 Liter. Machte bei jedem Schatten einen kurzen Halt (waren insgesamt etwa 5 Büsche). So lief es sich eigentlich ganz gut. Beim letzten Halt überlegte ich mir dann, wieso ich mir eigentlich nicht einfach ein Hotel leiste. Tat ich dann schliesslich auch und es war absolut fantastisch!

    Auch wenn ich meine Füsse jetzt ganz schön spüre, hatte ich keine ernsthaften Probleme mit den 48 km. Wenn ich daran zurückdenke, wie sehr ich vor ein paar Wochen noch bei 38 km gelitten habe, macht das schon ganz schön stolz!
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  • Day 7

    Die Post

    May 17, 2019 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Eigentlich wurde bereits ein Paket für mich nach Santiago versandt mit Nachschub an allem, was ich wegen des Diabetes brauche. Leider hat es dieses Paket nicht rechtzeitig nach Santiago geschafft und ich musste bereits weiter nach Sevilla reisen. Nun haben wir es nochmals probiert, dieses Mal mit einem Express Paket. Als ich sm Donnerstag Morgen das Paket abholen wollte, war auch dieses noch nicht da. Echt zum Verzweifeln!

    Also blieb ich noch einen Tag in Zafra, den ich mit süssem Nichtstun verbracht habe. Heute Morgen war es dann da und ich konnte endlich weiterlaufen. Da nur 20 km geplant waren, konnte ich schön ausschlafen, habe gemütlich gefrühstückt und bin dann erst um 10 Uhr losgegangen.

    Seit heute hat es ziemlich abgekühlt und die Temperaturen befinden sich so um die 20 Grad. Trotz Sonne. Keine Ahnung, wo diese kühle Luft herkommt. Auf jeden Fall bin ich den ganzen Tag im Pulli und langer Hose gelaufen. Zur Abwechslung auch mal ganz schön!
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  • Day 8

    Merida

    May 18, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 16 °C

    Nach einer herrlichen Nacht gab es in dieser Herberge eines der besten Frühstücke auf dem Camino (ist in Spanien aber auch nicht so schwierig). Gut gestärkt lief ich um 7 Uhr los.

    Die Strecke heute verlief durch unzählige Weinbauplantagen. Auf jedem Feld stand ein Bauer und schnitt die Sträucher. Alleine. Und jeder wieder auf eine ein bisschen andere Art und Weise wie der letzte. Das machte die sonst ziemlich eintönige Strecke heute um einiges interessanter. Auf dem Weg traf ich noch ein älteres, englisches Päärchen, abgesehen davon war ich aber alleine auf der Strecke.

    Am Morgen war ich echt schnell unterwegs und so waren die ersten 28 km bereits um 12 Uhr geschafft. Im Dorf Torremejia gab es dann eine längere Eispause und dann ging es auch schon weiter. 16 weitere Kilometer folgten mehr oder weniger der Strasse entlang und zogen sich je länger je mehr. Kurz vor der Ankunft in Merida begann mein rechtes Schienbein zu schmerzen. Naja, man kann wohl auch nicht erwarten, dass jeder Ü40 Tag heil überstanden wird.

    Beim Einchecken in der Herberge sind dem Hospitalero fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als er sah, wo ich gestartet bin heute Morgen. Er hat 44 km auf einen Zettel geschrieben und ist zu allen hin, hat auf die Zahl gezeigt und dann auf mich. Der glaubt es jetzt noch nicht.

    Als ich mein Bett einrichtete bewegte sich im Bett nebendran plötzlich jemand: es war der ältere Spanier Fernando. Den habe ich jetzt schon ein paar Mal gesehen. Super freundlich. Er spricht immer in Spanisch mit mirund ich versuche mit den wenigen Worten, die ich mir mittlerweile angeeignet habe irgendwie eine Antwort zu geben. Für Smalltalk reichts, für tiefere Gespräche leider noch nicht. Er hat mir aber erzählt, dass der Engländer Louis ebenfalls in dieser Herberge sei. So cool! Dann habe ich anscheinend meinen Pausentag wieder aufgeholt. Ich bin froh, wieder unter Leuten zu sein. Die letzten Tage waren ganz schön einsam.
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  • Day 9

    Wiedersehen

    May 19, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Gestern Abend sass ich noch mit einigen Leuten zusammen, die ich neu kennenlernte. War echt ein schöner Abend. Irgendwann kam auch Louis in die Herberge, ich freute mich echt, ihn wiederzusehen! Wir haben dann auch herausgefunden, dass er gar nie vor mir war, sondern die letzten zwei Nächte in den selben Ortschaften, einfach in anderen Herbergen übernachtet hatte. Gestern ist er anscheinend 5 Minuten vor mir losgelaufen. Da er super schnell ist, habe ich ihn natürlich nicht eingeholt und auch auf dem Weg nicht mehr gesehen.

    Heute lief ich für die erste Viertelstunde alleine, dann habe ich bereits Louis wiedergetroffen, weil wir beide falsch liefen und schliesslich auf der gleichen Kreuzung wieder aufeiandertrafen. Für den Rest des Tages gingen wir dann zusammen. Die Gesellschaft tat echt gut. Irgendwann trafen wir auf zwei Deutsche (man glaubt es kaum, aber die zwei ersten Deutschen auf dem Weg) und einen Australier und machten gemeinsam Pause. Die ganze Gruppe wollte bereits nach 16 km in die Herberge gehen, Louis und ich hängten aber noch 20km an. Mit Louis zu laufen fordert mich echt. Er läuft sehr schnell, aber gerade noch in einem Tempo, wo ich mithalten kann. Ich merke aber, wie ich an den Tagen mit Louis viel weniger Insulin brauche, das spricht wohl für sich.
    Völlig ins Gepsräch vertieft haben wir einen Abzweiger voll verpasst. Wir liefen der Strasse entlang, welche zwar ebenfalls zum gewünschten Dorf führt, allerdings auf Asphalt, was man möglichst zu vermeiden versucht. Also versuchten wir zurück auf den Weg zu kommen, was gar nicht so einfach war. Zuerst mussten wir über einen Maschendrahtzaun kommen. Wie soll das denn gehen? An einer Stelle hatte es zum Glück einen Baum, wo wir hochklettern konnten und schliesslich vom Baum aus über den Zaun springen konnten. Wir liefen dann über eine grosse Wiese. Plötzlich sahen wir vor uns eine Kuhherde mit einigen Jungen und leider auch einigen Bullen. Uns rutschte das Herz in die Hose. Halb rennend versuchten wir möglichst schnell möglichst viel Abstand zwischen uns und die Bullen zu kriegen. Geschafft!
    Von da an zog sich die Strecke ziemlich. Obwohl sie viel, viel schöner und auch kürzer war als die gestrige Strecke, fühlte sich alles viel anstrengender an. Irgendwann erreichten wir das Ziel aber doch noch. Heute übernachten wir in einem Kirchenzentrum.
    Ich hoffe, dass wir morgen nach 10km eine offene Bar finden. Mir ist momentan das Essen ausgegangen, und weil heute Sonntag ist, heisst das, ich hatte heute kein Mittagessen und morgen leider auch nichts zum Frühstücken. Mir grauts jetzt schon...
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  • Day 10

    Überlastet?!

    May 20, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Nach anfänglichen Motivationsproblemen heute Morgen lief es heute echt gut. Wir kamen durch drei Dörfer, wovon zwei sogar eine Bar hatten und ich was zu essen kriegte. Ein Supermarkt war dann aber schon zu viel verlangt. Heute lief ich eigentlich grösstenteils alleine, habe mich aber mit Louis in einer Herberge in Caceres verabredet, was die nächste grössere Stadt auf der Liste ist.
    36 km standen heute auf dem Plan. Eigentlich eine mittlerweile schon fast durchschnittliche Distanz, da wir in den letzten drei Tagen 117 km gemacht haben.
    Kurz vor der Ankunft in der Stadt fing mein linker Fuss ziemlich übel an zu schmerzen. Es ist die Oberseite des Fusses, vermutlich eine Sehne. Zusätzlich habe ich mir meine Hüfte durch meinen Hüftgurt aufgerieben und muss mir da jetzt ein Blasenpflaster aufkleben. Es ist ja nicht so, als ob ich diesen Rucksack bereits seit 2.5 Monaten täglich mit mir rumschleppe. Wahrscheinlich muss ich einfach ein bisschen runterschrauben. Jetzt wo ich Gefallen gefunden habe an den langen Distanzen.
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