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  • Day 7

    Yosemite Valley bzw. Fail

    July 13, 2019 in the United States ⋅ ☀️ 29 °C

    Unser erster „richtiger“ Tag in Mariposa (der Ort unmittelbar vor dem Westeingang zum Yosemite) begann total entspannt mit einem Frühstück auf der süßen kleinen Terrasse unseres Hotels „River Rock Inn“. Die Besitzerin kümmert sich total lieb um die Gäste und sie konnte uns noch ein paar Tipps zum Reinfahren in den Yosemite mit auf den Weg geben. Solche Hotels haben einen solchen Charme, ganz anders als die „Massenabfertigung“ in den großen Hotelketten. Genau nach unserem Geschmack und total gemütlich!

    Nach dem Frühstück machten wir uns mit dem Auto auf den Weg zum Yosemite. Mariposa liegt zwar ca. 45 Autominuten vom eigentlichen Parkeingang entfernt, aber wir würden immer wieder dort „absteigen“. Zum Einen sind die Hotels und Lodges direkt im Nationalpark völlig überteuert, teilweise kaum bezahlbar; zum Anderen ist Mariposa ein absolut sehenswertes Örtchen! Es hat eine ziemlich alte Geschichte - beispielsweise ist die Zeitung „Mariposa Gazette“ die älteste in ganz Kalifornien. Und vor allem abends findet man an jeder Ecke kleine Restaurants in typischer „Holz-Western“-Verkleidung toll beleuchtet und wie aus einem Film.

    Leider gestaltete sich das Reinfahren in den Yosemite als absolute Katastrophe 😅 Unser Plan war, erst einmal einen Parkplatz im Yosemite Valley zu bekommen. Dort ist quasi der zentralste Punkt, von dem aus die Shuttle Busse zu den unterschiedlichen Aussichtspunkten fahren. Man hätte auch von Mariposa aus mit dem Bus reinfahren können, das hätte uns aber wieder 16$ pro Person gekostet. Und da wir schon den Visitor Pass für den Yosemite hatten (kostet 35$ pro Auto für 7 Tage, also echt erschwinglich), wollten wir lieber das Auto nehmen. Außerdem kommt man zum höchsten Aussichtspunkt, dem „Glacier Point“ auch nicht mit den Shuttle Bussen, da die Straßen zu eng und kurvig sind.

    Wir hatten damit gerechnet, dass es im Yosemite Valley an den Parkplätzen voll werden würde, aber mit solchen Automassen hatten wir nicht gerechnet. Zwei Stunden sind wir herumgefahren, um einen Parkplatz zu finden. Als wir dann einen hatten, merkten wir aber, dass der viel zu weit draußen war, um zu Fuß das Valley zu erreichen. Man hätte die ganze Zeit an der Hauptstraße entlanglaufen müssen. Das war nicht unsere Vorstellung vom Nationalpark 👎🏻😕
    Also sind wir wohl oder übel doch wieder ins Auto gestiegen und in Richtung „Tunnel View“ gefahren: ein erster Highlight-Aussichtspunkt, an dem man den Berg „El Capitan“ sowie den „Half Dome“ bestaunen kann. Der Name „Tunnel View“ kommt daher, weil man durch einen Tunnel fährt und beim Herausfahren dann einen solchen Ausblick hat. Man kann dort auch parken, aber insbesondere heute - ein Samstag in den Ferien- war es doch ziemlich voll.

    Allerdings wurde es dann noch voller, als wir vom Tunnel View aus in Richtung „Glacier Point“ fuhren (nach der ernüchternden Parkplatzsuche unten im Tal entschlossen wir einfach, erst einmal die Aussichtspunkte mit dem Auto zu erkunden). Es ging ziemlich hoch hinaus, Kurven über Kurven, enge Straßen und steile Abhänge ohne irgendwelche Leitplanken etc. Für Juli (diesmal als Beifahrerin) eine ziemliche Herausforderung, da es heute deutlich höher war als gestern beim Hindurchfahren des Parks 😅😬 Am Glacier Point erwartete uns ein Riesenstau an den Parkplätzen. Unsere Stimmung war nicht die beste, weil der ganze „Nationalpark“-Charme irgendwie dadurch verloren ging, dass sich Massen an Autos dort durchdrängeln und die Luft verpesten, inklusive unserem Wagen. Wie die Ameisen an einem Strang. Das muss in solch einem Natur-Reservat wirklich nicht sein und passt so gar nicht. Die Shuttle Bus-Systeme sind hier aber leider nicht so super organisiert wie am Grand Canyon, daher nehmen so viele das Auto. Einmal, um an die hohen Aussichtspunkte zu kommen, und vermutlich auch aus Bequemlichkeit. Wir selbst haben auch ein schlechtes Gewissen, nicht einfach den Bus genommen zu haben. Der „Glacier Point“ hat sich als einer der weltberühmtesten Aussichtspunkte zwar wirklich gelohnt, aber es war so überfüllt, dass man es gar nicht richtig genießen konnte. Der Weg vom Tunnel View zum Glacier Point dauert übrigens auch wieder 40 Minuten. Der Yosemite ist mit seinen 1200 Quadrat-Meilen (haben wir so gelesen) eben einfach riesig!

    Nach ca. 1 Stunde haben wir uns auf den Weg nach unten, wieder Richtung „Tunnel View“ gemacht, um dort den Sonnenuntergang zu genießen - und natürlich zu fotografieren 😋
    Der Weg runter war - vor allem für Juli - genauso abenteuerlich wie der Weg hinauf 😅
    Nach einem eher enttäuschenden ersten Tag im Yosemite wurden wir dann aber noch mit einer atemberaubenden Begegnung belohnt: Wir haben einen Bären (vermutlich ein Braunbär) in freier Wildbahn gesehen 😍 Er sprang direkt vor unserem Auto rechts aus dem Wald und überquerte schnell die Straße, um auf der anderen Seite wieder in die Wälder zu verschwinden. Zum Glück dürfen die Autos im gesamten Park kaum schneller als 35 mph fahren, sodass wir schnell genug abbremsen konnten. Wir waren so erschrocken und geflashed, dass wir in dieser kurzen Zeit natürlich kein Foto von dem Bären gemacht haben. Er war auch einfach viel zu schnell. Mit dieser Begegnung hätten wir wirklich niemals gerechnet, da es immer heißt, dass man die Bären hier wirklich fast nie zu Gesicht bekommt ☺️.

    Unser letzter Stopp war dann der Tunnel View zum Sonnenuntergang. Juli fand ihn super schön - Ich war eher enttäuscht von den Fotos, da die Sonne nicht so die Berge anstrahlte, wie er vermutet hatte. Der View war trotzdem der Hammer! 😄
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