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  • Day 60

    Hausberge

    October 25, 2018 in Canada ⋅ 1 °C

    Nicole ist Arbeiten, die Skigebiete haben noch nicht geöffnet und Arbeitsvisa sowie Verpflichtungen sind auf weiter Flur nicht in Sicht... also ab auf die Hausberge. Die thronenden 3000er Mt Rundle und Cascade Mountain sind bereits unter Unmengen Schnee im Winterschlaf versunken und daher nicht mehr zu erklimmen, jedoch die 2500er Sulphur Mountain, Mt Norquay und Mt Edith laden mit kalkulierbareren Winter-Verhältnissen ein.

    Schnell darf ich jedoch feststellen, dass die Rocky Mountains selbst bei angenommenen einfachen Latschbergen bereits mit viel wilderen Konditionen was Wegeausbau sowie Ausschilderung aufwartet, als man es aus den Alpen gewöhnt ist.

    Überraschenderweise wird Mt Norquay aufgrund von zugeschneitem Normalweg über geschlossenem Klettersteig, aufsteilende Schneeflanken und Gratquerung erklommen.

    Sulphur Mountain wartet mit einer insgesamt 30 km langen Wanderung, inklusive 6 km Gratquerung, über zugeschneite Geröllfelder und leichter Kraxelei im kombinierten Gelände auf.

    Als Abschluss setzt Mt Edith mit völlig unterschätzten Schneebedingung einen grandiosen Abschluss, sodass ich mir den Zustiegsweg durch teilweise bis zu 0,5 m Schneehöhe spure und in der zugewehten Gipfelrinne bis zu 1,5 m Schnee durch schweißtreibendes Ganzkörpergewühle überwinde.

    Im Sommer sind es leichte Wanderungen. Aufgrund der winterlichen Bedingungen wurden diese zu richtigen Abenteuern. Die teilweise leichtsinnige Herangehensweise hatte neben den grandiosen Gipfelsiegpanoramen einen großen Lerneffekt. Völlig beflügelt von den 8 Stunden Touren berichte ich abends Nicole am Abendbrottisch und kann es immer noch nicht begreifen, dass diese Abenteuer nun direkt vor unserer Haustür liegen.
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