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  • Day 100

    Angkor Park: Teil 4 -krönender Abschluss

    December 13, 2019 in Cambodia ⋅ ⛅ 29 °C

    Ich hatte mir Angkor Wat bis zum Schluss aufgehoben und hatte es auch gemieden in die Nähe zu kommen und es von der Ferne zu sehen. Angkor Wat ist das größte religiöse Gebäude der Welt. Und egal wie oft man es schon auf Bildern gesehen hat, tatsächlich vor Ort zu sein, ist etwas komplett anderes und kann man nicht in Worte fassen. Es ist einfach überwältigend. Ich wollte mir richtig Zeit lassen, wirklich alle Bildhauereien, die einmal in einer quadratisches Gallerie im Kreis führen und gegen den Uhrzeigersinn zu "lesen" sind, durchzugehen. Es werden Geschichten über den König, irdische und überirdische Schlachten und Auszüge aus heiligen hinduistischen Sagen in solchem Detail dargestellt, dass man nur mit offenem Mund davorstehen kann. Immer wieder lauschte ich einer Teilen von Reiseführern und interpretierte dann wieder selbst in abgelegenen und einsamen Teilen der Gallerie. Hier hatte man auch tatsächlich mal Ruhe von den tausenden ignoranten chinesischen Touristen, die durchhetzen und alles nur durch ihre Kamera sehen auf der Suche nach dem nächsten Selfie-Spot. Aber auch ich ergatterte ein paar gute Fotos, ich traf einen kurdischen Dänen, wir schlossen uns zusammen und fotografierten uns gegenseitig. Er hat einen ganz interessanten Lebensstil. Er hat soziale Arbeit studiert, arbeitet momentan mit autistischen Kindern, arbeitet aber immer nur 6 Monate und die restlichen 6 Monate reist er dann. Ich schätze er wird wahrscheinlich nie in ein Haus investieren können, dafür aber wohl umso mehr in Lebenserfahrung und -qualität. Wir hatten Glück, dass es bald schon Mittagszeit war und alle beim Lunch, sodass wir auch die zweite Ebene ohne Wartezeit besteigen konnten, wo man normalerweise ne Stunde anstehen muss. Wir wurden mit herrlicher Aussicht über die Anlage belohnt. Nach meinem täglichen supersüßen Eiskaffee (ich bin mittlerweile echt süchtig und muss mir zuhause glaube ich einen Vorrat gesüßter Kondensmilch anlegen) und einem Banh Mi mit gegrilltem Schweinesteak radelte ich zurück in die Stadt und besichtigte noch das Textilmuseum. Ich war der einzige Besucher und bekam eine private Tour durch das Museum. In jedem Raum wartete ein neuer Angestellter auf mich, der mich durch die Ausstellung führte und mir alles erklärte. Ich Frage mich, ob die da den ganzen Tag rumstehen und auf den einen Gast warten, der einmal am Tag kommt. Ziemlich schade eigentlich, weil das Museum super spannend ist. Es werden die traditionellen Kostüme, Stoffe und Web- und Färbarten Kambodschas, Vietnams, Laos, Myanmars und Indiens vorgestellt. Ich hab mein Fahrrad zurück und bei einem Cocktail überlegte ich, wo es am nöchsten Tag hingehen sollte. Ich entschied mich nach den anstrengenden Angkor-Tagen die restliche Zeit nicht im stressigen Bangkok zu verbringen, sondern noch ein paar Beach-Tage auf der Insel Koh Chang einzulegen. Übrigens guter Tipp bei Durchfall: Junge grüne Guave und Guavenblätter essen. Den Tipp hatte mir der Holländer gegeben. Die Blätter schmecken widerlich bitter, aber hatte heute meinen ersten durchfallfreien Tag seit über ner Woche.Read more