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  • Day 13

    Höhle adè

    October 12, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 13 °C

    In der Höhle war es warm. Vor der Höhlenwohnung war über der Eingangstür eine Lampe, deren Leuchtzyklus konnten wir offensichtlich nicht beeinflussen. Außer sie kaputt zu schlagen, denn ein Entfernen der Glühbirne war nicht möglich. Schaltete man die Sicherung in der Höhle aus, ging das Notstrom-Licht in der Höhle an. Also hängten wir die Lampe mit Tüchern ab, da das Licht genau in die Schlafhöhle schien. Ansonsten war diese Nacht auch sehr ruhig. Fast nichts hatte man gehört. Eventuell lockeres Geröll was nach unten rollte oder ein kleines Tier (Katze ?) was in der Nähe unserer Höhle war. Der Morgen war gut temperiert, was auf einen warmen Tag deutete. Nach einem kleinen Frühstück mit Müsliriegel, Keksen und Wasser, gingen wir los. Und zwar wieder bergauf. Diesmal war eine Strecke von 960m auf 1820m zu bewerkstelligen (Hinweis: der höchste Berg Gran Canarias der „Pico de las Nieves“ hat 1949m). Aber wir haben ja Zeit und wie sage ich immer unterwegs: „... das gehört dazu...“ 😂😂😂

    Auf zum Aufstieg. Der war ungefähr 5,5km lang und brachte uns zunächst auf 1700m. Die erste Strecke kannte wir schon, denn die war unser gestriger Abstieg. In der Ferne sah man auf einem kleinen Abhang ganz viele Bienenkörbe stehen. Sie „klebten“ förmlich an diesem Abhang. An einer Gabelung folgten wir einem markierten Weg, den „S37“. Immer wieder wechselten wir so auf unterschiedliche Wanderwege. Es ging weiter steinig bergauf bei herrlichem Sonnenaufgang 🌅. Manchmal begegneten wir Männer mir vielen Hunden. Später trafen wir auf deren abgestellten Geländewagen mit Hundanhängern. Ab und an ein Schuss. Wir gingen davon aus, dass diese verschiedenen Männer auf der Jagd waren. Man sah sie sogar an den steilen Felsgängen mit ihren Hunden laufen. Da wurde mir schon komisch bei den Anblick. Natürlich gefällt uns das nicht, wenn gejagt wird.

    Zunehmend wurde die Sonne kräftiger und so legten wir eine Pause ein. Nur um erst etwas zu trocknen und uns dann einzucremen. Da mein Shirt vollkommen nass war, zog ich es einen Moment zum trocken auch. Beim ausziehen riss ich jedoch ein großes Loch in das Shirt, so das ich es eigentlich nicht mehr tragen konnte. Es handelte sie dabei um mein Lieblings-Shirt. Olaf sagte, „... du sagst mir immer, man muss sich auch von Dingen trennen können...“. Dem konnte ich nichts entgegen setzen. Also ließ ich mein heiß geliebtes Shirt ganz allein in der Schlucht zurück. Zuerst ohne Shirt, es war sehr warm.

    Wir kamen zu einer Aussicht auf die „Caldera de los Marteles“. Eine ehemalige Magmablase, welche eingefallen ist. Aber in ihrem Zentrum recht eben und flach ist. Von weitem sah es so aus, als wäre das eine Wiese. Aber wozu Aussicht genießen, wenn man weiter bergauf gehen kann 😎. Jedoch genossen wir auch diese Ruhe und die leichte Brise, welche uns etwas Kühlung brachte. Wir hatten 3 Liter Wasser dabei und die Nudeln mit Tomatensoße von vor zwei Tagen. Dann etwas Obst, Kekse und Müsliriegel. Wir beschlossen, dass wir nach dem überschreiten unseres heutigen Scheitelpunktes von 1820m, uns eine ausgedehnte Mittagspause im Schatten gönnen.

    Immer wieder kamen wir an vollkommen intakten Häusern vorbei. Aber scheinbar zur Zeit unbewohnt und wir fragten uns, wie kommt man da ohne Auto hin. Eine Straße war nicht zu erkennen. Einmal sind wir jemanden begegnet und das war das erste mal, seit wir unterwegs sind. Einen Läufer, der bei der Hitze mit Musik 🎧 in den Ohren bergab lief. Unsere Abstände zwischen den Pausen wurde erneut kürzer und wir wollte baldigst unsere größere Pause einlegen. Aber irgendwie haben wir nie den richtigen Ort gefunden. Vorher gingen wir noch durch ein Gebiet, in dem es vor kurzem gebrannt haben musste. Im Verlauf unseres Weges aber stellten wir fest, dass dieses Gebiet riesig war. Verkohlte Bäume und Sträucher - überall wo man hinsah und in der Luft war ein brenzliger Geruch. Die Häuser welchen wir manchmal begegneten, schienen unbeschädigt zu sein. Aber in dem verbrannten Szenario, sah das schon ganz schön gruselig und auch gefährlich für das Haus aus.

    Wir durchquerten ein kleines Gehöft durch eine Gittertür und kamen auf eine recht stark befahrene Straße. Ein wenig später zu einer Stelle, wo man sogar offiziell Zelten darf. Hier machten wir unserer Mittagspause. Wir hatten zwar Plastik-Gabeln, aber keine Teller dabei. Wie also Nudeln mit Tomatensoße essen? Wir nahmen eine große leere Wasserflasche und schnitten sie in der Mitte durch. Da kamen dann zuerst die Nudeln und darauf dann die leckere Tomatensoße. Mit der Gabel etwas umgerührt und schon konnten wir die Mahlzeit im Schatten genießen. Der gestrige und heutige Tag war und ist sehr anstrengend, deshalb lösten wir 3 Magnesium Tabletten in der einen Wasserflasche auf. Da es sich im einen Campingplatz handelte, gab es auch einen Abfall-Container. Dort entluden wir unseren Müll und gingen frisch mit Energie gefüllt weiter.

    Zuerst etwas an der Straße. Da kam an einer Ecke mitten im Wald ein größerer Straßenverkauf. Es gab Kekse, zu trinken, Wein, Fleisch, Käse, Kuchen und andere Dinge. Wir entschieden uns für zwei gekühlte Getränke, denn langsam ging unsere Wasser aus. Dann setzten wir den Weg fort und sahen bald darauf den „Roque Nublo“. Die Felsformation gilt als das Wahrzeichen von Gran Canaria. Direkt daneben ein anderer bekannte Felsen - der „Mönch“. Aus der Ferne könnte man es wirklich so auch erkennen. Auch hier weit und breit alles verbrannt und verkohlt und über den riesigen Tal lag irgendwie noch eine Dunstschicht und trübte somit den Ausblick. Wir näherten uns unseren Ziel „Cruz de Tejeda“. Uns erwartete eine „Casa Rural“ mit einem Pool.

    Aber der Pool 🏊 war extrem kalt. Mein großer Zeh signalisierte mir, „... tu‘s nicht...“. Olaf hielt beide beide rein und nach 20 Minuten Beine schwenken, ging er kurz ins wasser und nach einer Minute wieder raus. „... Sehr erfrischend...“ sagt er - hehe. Zurück ins Zimmer und dann eben geduscht und nicht gepoolt. Mit frischem Duft umhüllt, gingen wir dann essen.

    In dem ersten Restaurant gab es noch nicht einmal Salat. Nur Fleisch und das in den verschiedensten Variationen. Wir tranken eben ein Bier und gingen in das Nachbar-Restaurant. Dort gab es zumindest Papas arrugada. Da wir ausgehungert waren, bestellten wir 4 Portionen. Die Kellnerin fragte kurz nach, aber als wir ihr versicherten das dies so richtig sei, gab sie mit großen Augen ihr ok zu unserer Bestellung. Hehe
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