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  • Day 19

    Weg mit Ausblicken

    October 18, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Nacht war sehr ruhig. Hin und wieder Hundegebell und gegen Morgen kamen dann noch die Hähne dazu. In der Nacht lag ich gerade schön auf der Seite mit dem Gesicht zum geöffneten Fenster und was passiert? Garfield der fette Kater sprang von draußen nach innen auf mein Kopfkissen. Ich hab mich so erschrocken, dass ich ihn aus dem Bett geschubst habe. Dann lief er noch durch das Zimmer und ich hörte Olaf, wie er ihn zischend aus dem Zimmer zurück durch das Fenster schickte. Dann war wieder Ruhe, aber innerlich bleiben meine Panik, dass jeden Moment wieder Garfield auftauchen könnte.

    Gegen 08:00 Uhr standen wir auf. Zu dieser Zeit wird es auch hell. Ich machte Frühstück wie am Tag zuvor. Toast, Tomaten, Olivenöl, Kekse, Saft und Kaffee. Danach gingen wir los. Am Abend zuvor hatten wir uns entschlossen, statt der 3,5 Stunden-Tour, die 6,5 Stunden-Tour über die Berge zu machen. Was bedeutete, dass wir zumindest einen großen Teil der Strecke komplett neu und in der Natur gehen werden.

    Zuerst gingen wir durch die zersiedelte Ortschaft „Presa del Chira“. „Presa“bedeutet Stausee und zu den wollten wir gehen. Es war sehr ruhig, aber es war ja auch sehr früh. Gegen 09:00 Uhr waren wir unterwegs. Rechts von unserem sehr tauchte langsam der Ausläufer von den Stausee auf. Es führte offensichtlich nicht sehr viel Wasser, denn er war ausgetrocknet. Aber je näher wir der Staumauer kamen, umso mehr war Wasser 💦 im Staubecken. Im trockenen, aber begrünten Teil des Ausläufers, weideten Schafe und am Stausee selbst waren viele Angler. Wir gingen kurz auf die Staumauer, um den ganzen Stausee zu sehen. Auf Staumauern fühle ich mich irgendwie immer unwohl und denke, dass jeden Moment die Staumauer brechen kann.

    Hinter dem Stausee, also vor der Staumauer, war eine „Albergue“ und das war ein Ferienlager. Die Kids kamen in Uniformen heraus zum Frühsport. Oh man, da kommen echte Erinnerungen hoch und ich habe Ferienlager gehasst. Wir gingen an der „Albergue“ vorbei und folgten dem kleinen Feldweg bergauf. Nach einer Weile ging der offizielle Trampfelpfad „S-60“ ab zum „Cruz Grande“. Das war ein Wegpunkt und so folgten wir dem Hinweisschild. Zunächst bergauf - was sonst 😉. Dann an den Abhängen auf kleinem Weg immer leicht bergauf. Die Ausblicke an den Morgen in Richtung Stausee waren wundervoll. Häufig blieben wir stehen, um nicht nur diese Ruhe und klare Luft zu spüren, sondern auch die Schönheit der Landschaft in uns aufzunehmen.

    Ein kurzes Stück vor dem „Cruz Grande“ begegneten uns zwei Wanderer und es ging in Zickzackkurs recht straff nach oben. Dann verbreiterte sich der Weg zu einer autolosen Landstrasse, auf der wir gut voran kamen. Schließlich erreichten wir das Wegekreuz und folgten dann dem Weg nach „San Bartolomé“, welchen wir gestern schon gegangen sind. Es war warm und wir waren schon leicht erschöpft. Ein paar wenige Wanderer waren ebenfalls auf diesem Weg unterwegs. Nach dem wir den Ort erreicht haben, entschieden wir uns hier etwas zu essen und ein Bier 🍺 zu trinken. Gesagt getan. An der Kirche gab es ein Restaurant. Der Besitzer hat uns gestern etwas mit der Taxi-Situation geholfen und so machten wir beim ihn einen Hält und bestellten Papas arrugadas. Nach der Mahlzeit gingen wir weiter in Richtung „Fataga“. Kurz vor dem Ort liegt unser heutiges Ziel „Molino del agua“. Ein Hotel in den Gebäuden einer alten Wassermühle.

    Aber zunächst mussten wir den Ort verlassen und das auch noch bergauf. Dann Einwendung an der Bundesstraße entlang, jedoch auf einen separaten Wanderweg. Dieser schlängelte sich wie die Bundesstraße talwärts und ohne Schatten. So langsam hatten wir auch keine Lust mehr und erst recht nicht auf schwer begehbare Wege - wo man ständig nach unten schauen muss. Das Hotel lag scheinbar in einer kleine Oase. Unteren von Palmen 🌴, sehr idyllisch und ansprechend. Und es hatte einen Pool. Die Dame an der Rezeption bedankte sich für unser, oder besser Olaf sein spanisch und zeigte uns das Zimmer. Sehr schön im alten Gemäuer - wir lieben so etwas. Nach einer kurzen Auszeit ging es erst einmal in den Pool. Danach sahen wir uns dann die Tiere an, welche hier auch auf dem Gelände lebten. Es gab Enten 🦆, Pferde 🐎, Esel, Zwerg-Ponys, Hunde 🐕 und Ziegen 🐐. Ach ja und ganz viele Papageie in, nach unserem Geschmack, viel zu kleinen Käfigen. Es handelte sich dabei um eine „Ara-Familie“, welche aus misslichen Verhältnissen gerettet wurden und hier erst einmal eine Bleibe gefunden haben.

    Hier im Restaurant aßen wir auch zu Abend und wunderten uns, warum scheinbar kaum Gäste da waren. Aber das finden wir ja auch gut.
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