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  • Day 1

    Via Baltica 2018 erster Tag

    March 11, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Was gibt es zu erzählen? Nun, die Via Baltica bin ich streckenweise schon gegangen und nun möchte ich gemeinsam mit Edith den grössten Teil davon bestreiten Edith wird die via Baltica damit abschliessen. Ich hingegen bin reinstecken gegangen und muss somit diese Lücken irgendwann noch schließen.

    Ich war ein wenig aufgeregt, da wir Anfang März in Deutschland gehen, es kalt und regnerisch sein kann und das wir Schwierigkeiten mit Unterkünften bekommen könnten. Immerhin ist Vorsaison.

    Nun sitze ich also in der S-Bahn in Berlin und fahre bei schönstem Wetter nach Lichtenberg. Dort dann in den Zug nach Züssow und dort muss ich umsteigen nach Swinemünde. Aber dort treffe ich mich auch mit Edith.

    Die Zugfahrt war ganz gut in Sowohl es früh am Morgen und ich eigentlich munter sein sollte, schlummerte ich ein wenig dahin. In meinen Ohren quetschte ich Zuvor ein paar Stöpsel, um die Geräusche der quatschenden Menschen zu dämpfen.

    In Züssow angekommen, stand Edith schon da in winkete mir hektisch zu. Denn offensichtlich stand der Zug des privaten Unternehmens UBB (Usedomer BäderBahn) auf dem gegenüberliegenden Gleis. Viele, sehr viele Menschen strömten nun in diesen kleineren Zug. Durch ihren grossen Rucksack markiert, hatten wir einen Sitzplatz. Mit diesem Zug führen wir nach Swinemünde und hielten unterwegs an wirklich jeder möglichen Haltestelle, um auch jedes kleine Dorf sich einmal aus dem Zug anzusehen. Und wenn es meist auch nur ein leerer Bahnhof war.

    In Swinemünde dann endlich angekommen, war wieder schönes Wetter. Zunächst wollten wir kurz in die Innenstadt, etwas essen - da in unserem Ziel dazu es keine Möglichkeit gab und dann losgehen.

    Zunächst erreichten wir den kleinen Hafen. Die Strassen waren gesäumt von unzähligen kleinen Läden mit grellen Reklamen, wo man billige Zigaretten kaufen könnte. Es gab keine schöne Altstadt, denn Swinemünde wurde im zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört. Vielen Menschen starben, da sich zum Zeitpunkt des Angriffs der USA auf den Marinehafen von Swinemünde Flüchtende, Verletzte und einheimische waren. Es soll 6000-10000 Tote gegeben haben. In Golm wurden sie in einem grossen Friedhof und heute Kriegsdenkmal, begraben.

    Nach einer kleinen Pause am Hafen in einem Imbiss mit Erbsensuppe für Edith und Pommes für mich, gingen wir weiter und folgten zunächst der grossen Ausfahrtszrasse aus Swinemünde heraus. Eine kleine unscheinbare Brücke markierte die Grenze zwischen Polen und Deutschland. Kurz nach dem Überqueren der Brücke, folgten wir den nun mit einem stilisierten Muschelsymbol gekennzeichneten Pilgerweg und kamen auf einem etwas matschigen Waldweg am Kriegsdemkmal Golm vorbei. Wir betraten den weitläufigen Friedhof und in einem kleine Pavillon könnte man sich informieren. Weitere auf den Mittlerweile zu einer Strasse befestigten Weg, kamen wir in Kamminke an. Ein sehr kleines und verschlafen wirkendes Fischerdorf mit kleinem Hafen zunächst gingen wir zum Hafen, auch in der Hoffnung, eventuell noch noch einen kleinen Imbiss zu finden. Leider war dem nicht so und wir betrachteten den wirklich schönen Sonnenuntergang. Dann gingen wir zu unserer Unterkunft.

    Am Eingang vom "Gasthaus Haffblick", steckte in einem kleinen Briefkasten ein weisser Umschlag mit dem Namen von Edith drauf. In dem Brief ein Willkommenschreiben und der Schlüssel zum Zimmer. Offensichtlich waren wir die einzigsten Gäste. Das Gasthaus war nett, aber auch etwas kitschig und bunt eingerichtet. Wir fühlten uns recht schnell wohl. Mit ein paar Nüssen u d Süßigkeiten als Abendbrot, schauten wir den Sonntags-Tatort auf ARD und schliefen dann ein. Es war sehr ruhig in der Nacht und dunkel.
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