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  • Day 8

    Ruta de la Sal via La Fortaleza

    December 7, 2021 in Spain ⋅ ☁️ 18 °C

    Gegen 06:30 Uhr sind wir aufgestanden. Es gab kein Frühstück. Stattdessen habe ich uns je zwei Baguette zubereitetet, zwei Äpfel und Möhren eingepackt. Mit 2 Liter Wasser waren wir für den heutigen Wandertag auch gut gewappnet. Denn heute wollen wir die „Ruta de la Sal“ (Salzroute) gehen und unterwegs die „La Fortaleza“ (Die Festung) besuchen. Letztere hatte Olaf schon letztes Jahr im November besucht und hier die Salzroute entdeckt. Da man beides gut miteinander verknüpfen kann, haben wir uns diese heutige Etappe ausgesucht.

    Mit dem Bus 18 fuhren wir zunächst erneut diese spektakuläre Straße bis nach „San Bartolomé de Tirajana“. Der Busfahrer hatte einen lila Mund-Nasenschutz aufgesetzt (was irgendwie lustig war) und fuhr sehr geschickt am Abhang entlang und durch die Kurven. Trotzdem muss ich zugeben, dass meine Höhenangst präsenter war. Egal - Augen zu und durch.

    In „San Bartolomé de Tirajana“ angekommen, gingen wir zunächst zur Kirche. Diese war prächtig und üppig mit dem Jacobuskreuz geschmückt. In der Kirche fanden wir auch einen Pilgerstempel und Pilgerausweise für den Jakobsweg auf Gran Canaria. Wir waren schon etwas überrascht, hier dies „Pilgerausstattung“ zu finden und nahmen zwei Pilgerausweise mit. Das passte gut, da wir den Weg bald komplett gehen werden. Bei uns kam ein regelrechter“Pilger-Flash“ auf. Olaf wollte gleich Souvenirs kaufen 😂.

    Hier warteten wir auf den Bus 34 und mit diesem fuhren wir dann ca. 15 Minuten weiter nach „Santa Lucía de Tirajana“. Hier begann die Salzroute. Bevor wir aber unsere Wanderung begannen, gingen wir in ein Café und tranken je einen Kaffee und ein Glas frisch gepressten Orangensaft. Die geschmierten Baguette wollten wir später essen. Mittlerweile war es 10:00 Uhr, als wir losgingen.

    Zuerst folgten wir den Weg durch die kleinen schmalen Gassen bis wir außerhalb des Ortes waren. Dann führte der Weg wieder hoch zur Straße, wo sich ein Friedhof befand. Es war ein typischer Friedhof, wo die Urnen in kleine Höhlen „begraben“ wurden. Die Grabplatten zeigten meist das Bild der verstorbenen Person.

    Nach dem Friedhof führte uns der Weg zunächst etwas an der Straße entlang, bog dann aber rechts in ein Steinfeld ein. Dem folgten wir bis zur Ausgrabungsstätte „La Fortaleza“. Im Besucherzentrum informierten wir uns über die historisch bedeutende Ausgrabung und konnten uns einen Film über das Leben der Ureinwohner in der Höhlenfestung ansehen. Dahinter befand sich ein Mirador mit Blick auf einen kleinen Stausee. Hier nahmen wir je ein Baguette, Apfel und Möhre zum Frühstück.

    Die Archäologische Stätte „Las Fortalezas“ ("die Festungen") setzt sich aus drei großen Felsmassiven zusammen: links ist die „Fortaleza Chica“ zu sehen; im Hintergrund sieht man die „Titana“ mit ihren rundlichen Konturen und genau vor uns befindet sich „La Fortaleza“ Grande, die größte Anzahl archäologischer Funde aufweist. Diese Seite zeigt eine große Vielfalt an Lebensräumen und Lagerplätze, Friedhöfe und Gotteshäuser.

    Nach dem Besuch dieser Stätte, gingen wir zurück zur Salzroute, überquerten die Straße und folgten dem schlecht markierten Weg aufwärts. Wir hatten unterwegs wunderschöne Ausblicke auf die Schlucht und die „La Fortaleza“. Dann war plötzlich keine Markierung mehr zu sehen. Hin und wieder waren jedoch Steinmännchen aufgebaut und an diesen orientierten wir uns weiter durch die Schlucht, bergauf und waren plötzlich an einem Haus. Ein Hund bellte uns an und eine Frau nahm ihn dann zu sich auf den Arm - sie grüßte uns freundlich. Wir folgten hier einer mehr als schlechten „Straße“ und ich mag mir nicht vorstellen wollen, wie die Menschen hier zu erreichen sind.

    Nach einem weiteren moderatem Aufstieg, erreichten wir ein Plateau und darauf dann erneut zwei Gehöfte. Hunde in Käfigen kläfften und böse an. Dahinter wurde es wieder spektakulär. Der Weg folgte einem Abhang, wo es steil hinunter ging. Es kribbelte schon mächtig in meinem Bauch, aber wir sind ihn gegangen. An einer guten Stelle mit Blick in die Schlucht, nahmen wir unser letztes Baguette zu uns. Dann nahmen wir uns den „Abstieg“ und die letzten Kilometer vor.

    Die letzten Kilometer waren nicht schön. Ein Weg war faktisch nicht erkennbar und auch schon lange nicht mehr ausgewiesen. Wir orientierten und anhand der Planung bei Komoot. Irgendwann erreichten wir die Urbanisation und auch ein Bus kam gleich. Mit dem Bus 25 fuhren wir nach „Play del Inglés“ und gingen asiatisch zu Abend essen. Im Dunkeln gingen wir auf der Promenade zurück zu unserem Apartment.

    Zeitlich mit knapp 7 Stunden, war es unser längster Ausflug. Wir waren doch recht erschöpft und froh, nach 30km Tagesstrecke im Apartment anzukommen.
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