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  • Day 17

    Camino Santiago Gran Canaria Etappe 2

    December 16, 2021 in Spain ⋅ ☀️ 16 °C

    Schon beim Sonnenaufgang bin ich aufgestanden und den Berg hinter dem Parador etwas nach oben gegangen. Hier hatte ich guten und stabilen Empfang für mein Smartphone. Ich loggte mich dann über Microsoft Teams in die beginnende Supervision der Tagesklinik ein. Mein Anliegen dabei war, mich von der Supervisorin Frau Sudhoff zu verabschieden. Sie verlässt uns als Team in der Klinik nach langjähriger supervisorischer Begleitung. Sie war sichtlich gerührt und bedankte sich für diese Aufmerksamkeit.

    Danach ging ich zurück ins Zimmer. Olaf war soweit auch schon mit dem Packen von seinem Rucksack fertig. Wir gingen vor dem Frühstück aber zunächst nochmals zu der Stelle, wo ich eben das Online-Meeting geführt habe. Denn die Aussicht hier war grandios. So langsam streiften die ersten Sonnenstrahlen des Tages den Rand der Caldera. Der „Roque Nublo“ war dabei schon voll erstrahlt und nun begann der „Roque Bentayga“ im Sonnenlicht zu leuchten. Die Sicht war so gut, dass wir sogar Teneriffa mit dem Teide sehen konnten. Mit diesen Eindrücken gingen wir zum Frühstück. Es war ein, für spanische Verhältnisse, gutes Frühstücksbüffet. Nach der Stärkung eben die Rucksäcke geholt, Schlüssel wie besprochen im Zinmer gelassen und ab auf den Jakobsweg.

    Der Weg verlief direkt hinter unserem Hotel „El Refugio“ und natürlich ging es erst einmal bergauf. Rechts hatten wir einen wundervollen Blick in die Weite der Caldera. Immer wieder hielten wir an, um den Ausblick zu genießen bzw. ihn irgendwie mit einem Foto festzuhalten. Es ging weiter am Rand der Caldera. Vor einigen Jahren hatte es hier sehr stark gebrannt und nun begann man wieder mit dem Aufforsten der Hänge.

    Wir gingen abwechselnd durch Kiefernwälder und weite Sträucherhaine. Immer mit Blick auf den „Roque Nublo“. Denn er liegst zwar abseits der Route vom Jakobsweg, aber ein Besuch bei ihm war uns und ganz besonders Olaf, sehr wichtig. Wir kamen an einem Campingplatz oder sowas ähnlichem vorbei. Etwas grotesk war der riesige Swimmingpool (abgezäunt) mitten in der Landschaft. Er gehört wahrscheinlich zu diesem Erholungzentrum - was offensichtlich geschlossen hatte. Hier bogen wir vom eigentlichen Jakobsweg in Richtung „Roque Nublo“ ab.

    Auf einem teils sehr steinigen und halb gepflasterten Weg gib es bergab. An sich sehr schön. Nur wussten wir, dass wir das alles wieder hinauf müssen. In der Senke ankommen, befanden wir uns an einem kleinen Stausee - dem „Presa de los Hornos“ oder auch „La Cumbre“ genannt, befindet sich 1565 ü. d. M. Die
    Staumauer wurde 1933 aus Mörtelmauerwerk gebaut. Später wurde sie erweitert und ist heutzutage 27 m hoch und hat eine Kapazität von 697000m3. Das Wasser wird durch Bewässerungsgraben und Tunnels in die Gemeinden „Arucas und San Mateo“ geleitet. Der Stausee befindet sich auf einem seltsamen Vulkangestein, das „Roque Nublo Breccie" genannt wurde. Die Vegetation der Umgebung besteht aus
    einem jung aufgeforsteten Kiefernhain, sowie aus verschiedenen Ginsterarten und Salbei, die sehr häufig im Hochgebirge vorkommen. Weiter ging es über die Staumauer auf die andere Seite und von dort nach oben zum Hauptweg, um zum „Roque Nublo“ zu gelangen. Aber zuerst waren wir noch an einem Aussichtspunkt und gingen dann etwas unterhalb von der Bergstraße am Hang entlang. Hier kamen wir nach einem ab und auf zu dem Hauptweg. Schon von weitem waren die Menschen zu hören.

    Für den Ausflug zum „Wolkenfelsen“, waren sie ALLE schon gestylt und aufgehübscht. Einer überholte uns auf dem doch sehr steinigen und später anstrengenden Aufstieg in Flipflops 😳🙄. Jeder wie er eben so mag. Wir erreichten das Plateau mit dem „Roque“. Ein imposanter Anblick und irgendwie mystisch. Der Monolith „Roque Nublo“ ist mit seinen fast 90 Metern Höhe das
    Hauptwahrzeichen der Insel und hat eine Unmenge von Kunstwerken inspiriert: "Lírica piedra lunar' lyrischer Mondfels, oder "Altar de mi tierra maga" Altar meiner bezaubernden Heimat (Néstor Alamo). Die moderne
    Geologie hat den "Roque Nublo" als eine seltsame Art vulkanischen Gesteins, das als "brecha Roque Nublo", Roque Nublo Breccie, bezeichnet. Es handelt sich um die Lagerung und spätere Abkühlung von Glutwolken. Die Formation gehört zur zweiten Periode der Vulkanausbrüche auf der Insel, die fast 2 Millionen Jahren dauerte (vor 5.3 bis 3.4 Millionen Jahren). Der Roque Nublo hat eine Sonderbedeutung und stellt einen
    "symbolischen Wallfahrtsort" für die Einheimischen dar. Seit die Spitze 1932 von einer deutschen Seilschaft erreicht wurde, ist er auch Ziel für Bergsteiger Die Pflanzenwelt der Gegend besteht aus jung
    aufgeforsteten Kiefern und dem üblichen Unterholz wie z. B. verschiedenen Ginsterarten und Salbei. Das Massiv gehört zum Naturschutzgebiet El Nublo und wurde am 29 Juni 2005 von der Unesco als Weltbiosphärenreservat erklart.

    Hier machten wir unzählige Fotos und Videos. Wie die vielen anderen Menschen ebenso. Dann gingen wir zurück zur Staumauer und dem Abzweig vom Jakobsweg. Puh war das wieder ein Aufstieg. Die Kiefernwälder waren jetzt sehr präsent und erholsam. Wir erreichten ein felsiges Plateau und der Abstieg zum „Cruz Grande“ begann. Der Abstieg ist schon spektakulär und starke Höhenangst sollte man nicht haben. Unterwegs gab es wieder herrliche Ausblicke in die Schlucht. In der Ferne sah man das Meer und wir vermuten auch unser morgiges Ziel „“.

    Wir überquerten „Cruz Grande“ - ein sehr wichtiges Wanderkreuz und stiegen nach „San Bartolomé de Tirajana“ hinab. So langsam verließen uns unsere Kräfte und jeder Schritt auf dem Schotter bzw. Steinen viel schwerer und schwerer. Es wird Zeit das wir endlich ankommen. In dem Ort war leider die Kirche geschlossen und wir hoffen morgen. So checkten wir in unserer Unterkunft ein, wo wir schon erwartet wurden. Es ist ein altes und modernisiertes Haus mit 3 Unterbringungsmöglichkeiten. Wir hatten das größte mit 7(!) Schlafplätzen. Das große Bett davon befand sich auf der Empore. Wir gingen essen und zufrieden und gestärkt zurück in unseren Palast.

    Auch heute war es wieder ein sehr schöner Tag mit wundervoller Natur und grandiosen Ausblicken. Insgesamt waren wir heute 25km unterwegs und sind glücklich.
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