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  • Day 2

    1. Etappe: Von Kavos nach Agios Georgios

    June 13, 2022 in Greece ⋅ ⛅ 26 °C

    Um nicht gänzlich von den Mücken ausgelutscht zu werden, hatten wir unser Terassenfenster geschlossen und wegen der Wärme die Klimaanlage angeschaltet. Allerdings war diese so laut, dass wir mit Ohrstöpsel schlafen mussten. Aber die Kissen und die Matratzen waren super und so haben wir auch gut schlafen können.

    Eigentlich wollten wir in unserem Hotel auch frühstücken. Allerdings gab es das erst gegen 09:30 Uhr - was uns etwas zu spät war. Denn die heutige Etappe war mit 30km nicht nur die erste, sondern auch die längste. Je näher der Trip nach Korfu rückte, sahen wir auf die Temperaturen und die lagen bei 31 Grad. Das wird ein „Höllenritt“ solch eine lange Wanderung bei diesen Temperaturen zu machen.

    Wir suchten uns also eine andere Taverne, welche auch Frühstück anbot. Die wo wir gestern Abend gut gegessen haben, bot gegen 08:30 Uhr Frühstück an und genau da gingen wir wieder hin. Leider hatte diese nicht geöffnet und Olaf fragte nach. Zu „gegebener Zeit“ wird geöffnet - aha. Kurz überlegt gingen wir dann los zum Anfang vom „Korfu-Trail“ - der abgekürzt „CT“ hieß und auf gelben Schild erkennbar war. Später gab es dann nur noch gelbe Markierungen und Form von Klecksen, Steifen, Punkten oder eben dieses CT. Gleich am ersten Schild fuhr eine Radfahrerin vorbei und rief „Beautifull“ und meinte sicherlich nicht uns, sondern den nun vor uns liegenden Weg.

    Was uns zuerst auffiel, waren die vielen Schmetterlinge und Zikaden. Wie eine Welle am Meer, rauschten die Zikadengesänge heran und verebbten wieder. Ein tolles akustisches Schauspiel. Wir gingen durch dichte Olivenhaine und eines fiel uns hier auch auf. Die Olivenbäume waren sehr hoch gewachsen und nicht so in die Breite wie man sie kennt. Nach einer Weile lichtete sich der Weg und bot links einen spektakulären Blick auf die Küste mit dem wunderbar blauen Meer. Was für ein toller Anblick und uns entwich ein staunendes „oh“. Kurz danach kamen wir zu einer Klosterruine. Wir beide mögen ja solche „lost places“ sehr gerne und stellen uns dabei vor, wie der Ort früher ausgesehen haben mag.

    Von der Klosterruine Weg führte der Weg wieder durch dichte Olivenhaine und uns kam es vor, als wären wir im Dschungel so dicht schien er uns stellenweise zu sein. An einer Stelle gab es auch eine kleine Kletterpassage mit einem Seil. Oben angekommen trafen wir auf eine Straße und man konnte sich entscheiden. Entweder oberhalb der Küste auf dem Steilhang entlang zu gehen, oder unterhalb am Strand. Wir entschieden uns für den Strand und dieser war einfach herrlich. Anders können wir es nicht beschreiben. Fast keine Menschen, wunderbarerer Sand und kristallklares blaues Wasser. Es war nahezu perfekt und so konnten wir nicht anders, obwohl wir uns gerade mit Sonnenschutzmittel eingecremt hatten, ein Bad zu nehmen. Da die Temperatur schon entsprechend war, hatten wir eine herrliche Erfrischung. Wir ließen uns trocknen und gingen dann am Strand weiter.

    An einer Stelle ragte die Abbruchkante einer Straße in Richtung Strand. Hier verließen wir die Küste und stiegen aufwärts mit atemberaubenden Ausblicken auf die Landschaft und das Meer. Ach wie ist die Natur doch schön und so zerbrechlich. Beim Aufstieg kamen wir richtig ins schwitzen, wobei einige Spinnen, die ihr Netz quer über den Weg gespannt hatten, uns immer wieder im Gesicht überraschten. Manche von ihnen waren sehr groß und kräftig.

    Wir kamen an einer gerade im alten Stil gebauten Kirche vorbei, durchquerten das Dorf „Spartera“ mit seinen Cafés an dem Kanal und gingen weiter durch urbane Landschaften auf der Straße. Das war eine Abwechslung zu der vorherigen Landschaft. Dann erreichten wir „Lefkimmi“ mit seinen 3800 Einwohner und somit zweitgrößten Ort auf Korfu. Trotzdem war es ein verhältnismäßig ruhiger Ort und da wir sehr erschöpft waren und dringend eine längere Pause brauchten, gingen wir hier in ein Café und tranken jeder zwei Bier - man tat das gut. Frisch gestärkt gingen wir weiter. Offiziell beginnt hier die zweite Etappe von Korfu-Trail. Die hängen wir aber einfach an unsere erste dran.

    Wir gingen wieder durch dichte Olivenhaine, aber es gab leider auch lange Strecken ohne Schatten. Und die Hitze machte uns ganz schön zu schaffen. Wir legten mehrere Pausen in immer kürzere Etappen ein und verbrauchten uns ganzes Wasser - es waren für jeden 2 Liter gewesen. Wir erreichten erneut die Küste über einen Steilhang. Vorher gab es wieder phantastische Ausblicke auf das Meer. Wir gingen etwas am Strand entlang, aber da wir mittlerweile doch sehr erschöpft waren und das Gehen am Strand sehr anstrengend ist, gingen wir parallel auf einer Straße entlang. Wir erreichten. „Agios Georgios“ mit dem Beinamen „Argirades“. Der Ort hat deswegen eine Beinamen, weil es bereits einen Ort mit diesem Namen gibt. Hier gingen wir sogleich zu unserer Unterkunft, checkten ein, duschten und gingen Essen.

    Es war ein herrlicher Einstieg in den Korfu-Trail mit unglaublich schönen Ausblicken und Momenten. Durch die Hitze jedoch, kamen wir schnell an unsere körperlichen Grenzen.
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