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  • Day 13

    Von Yosemite nach Las Vegas

    November 13, 2021 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    Nachdem wir unseren Schock mit der Autopanne überwunden haben, sind wir am nächsten Tag (13.11.2021) mit dem provisorischen Reifen zu den Mariposa Groves gefahren, wo die ältesten Bäume der Welt stehen. Insgesamt sind wir an dem Vormittag wieder mehr als 10km gelaufen, aber dieses Mal mit weniger Höhenmetern. Das war mir auch ganz recht, denn nach dem aufregenden Tag davor, hatte ich am Abend noch einen Sonnenstich und war völlig platt (aber glücklich ;-)). Bisher war der Yosemite Nationalpark auf jeden Fall unser absoluter Highlight - diesen Ort werden wir wohl immer in Erinnerung haben.

    Mit dem provisorischen Reifen ging es dann in Richtung Fresno, da dort am Flughafen ein Budget-Office ist. Von den Mariposa Groves bis nach Fresno waren es ca. 1 h und 10 min, jedoch haben wir etwas länger gebraucht, da wir mit diesem Reifen nicht schneller als 50 Mph fahren durften. Wir hatten die ganze Fahrt über ein mulmiges Gefühl und plötzlich roch ich schon wieder Plastik … wir haben uns nur angeschaut und dachten das Selbe: Bitte nicht schon wieder. Wir hielten am nächsten Turn out an und schauten uns den Reifen an, der übrigens halb so breit war wie ein normaler Reifen. Es roch tatsächlich leicht nach Plastik und der Reifen war auch im Vergleich zu den anderen Reifen ziemlich heiß… Die Außentemperatur lag auch bei 25 Grad, weshalb das auch nicht gerade förderlich war. Der Reifen sah ansonsten okay aus und wir beschlossen weiter zu fahren.

    Am Flughafen angekommen, mussten wir nicht lange diskutieren und bekamen einen neuen Mietwagen. Die Budget-Leute waren aber nicht sonderlich nett und meinten noch, dass es total normal sei 1 1/2 h in der Warteschleife von der Emergency Hotline zu sein. Wir konnten das nicht wirklich begreifen und waren ziemlich sauer. Bevor wir den alten Mietwagen abgeben konnten, mussten wir noch einmal volltanken - das war auch wieder ein Erlebnis für sich. In den USA ist es etwas anders als bei uns, diejenigen, die schonmal hier waren, kennen das sicherlich, für Marci und mich war es neu: Erst bezahlen, dann tanken. Aha. Ein netter Amerikaner hat uns am Ende geholfen und war total begeistert deutsche in Fresno zu sehen. Als wir diese Hürde auch noch meisterten, konnten wir endlich unseren neuen Mietwagen entgegen nehmen. Es war die gleiche Marke & Modell, ein Toyota Camaro, aber deutlich moderner und mit weniger gelaufenen Kilometern.

    Fresno ist bisher die merkwürdigste Stadt, wo wir geschlafen haben. Es war die ganze Zeit super neblig, da anscheinend ein Sturm vor ein paar Tagen, den Nebel versucht hat. Man konnte tatsächlich nicht weit sehen und es lag eine etwas bedrückende Stimmung in der Luft. Wir schliefen in einem Motel, genau wie man sich ein amerikanisches Motel vorstellt: Einfach, merkwürdige Menschen und nicht sonderlich einladend. Ein Glück blieben wir nur eine Nacht. Als wir ins Bett gingen, konnten wir kaum einschlafen, da iwelche Jugendliche in der Nähe sich lauthals unterhielten und auf der Straße die aufgemotzten Autos fuhren, die 4x so laut waren wie normale Autos. Es war eine merkwürdige Nacht. Wir sind extra früh aufgestanden (6:00 Uhr), da wir aus dieser Stadt einfach schnell verschwinden wollten. Als wir aus dem Fenster schauten, wussten wir, dieser Ort ist tatsächlich komisch! Es standen zwischenzeitlich vier Polizeiwagen auf dem Parkplatz und kümmerten sich um eine Angelegenheit. Was genau, wissen wir nicht und ganz ehrlich, vielleicht ist es auch besser so, dass wir es nicht wissen.

    Wir haben schnell unsere sieben Sachen zusammengepackt und haben alles ins Auto geräumt. Vor lauter Eile ist uns auf dem Weg nach Vegas aufgefallen, dass wir vergessen hatten den Hotelzimmerschlüssel abzugeben. Wir riefen direkt an der Rezeption an und die Frau war so entspannt, dass sie meinte, dass wir diesen doch einfach als Souvenir behalten können. Okay, dann tun wir das :-D.

    Von Fresno nach Las Vegas sind es ca. 6h Fahrt durch die Wüste. Links und rechts war tatsächlich nichts zu sehen außer Sand und ein paar vereinzelte Bäume. Wir waren dennoch erstaunt wie viel Verkehr auf dem Highway war. Da es ein langes Wochenende für viele Amerikaner war (am Donnerstag war der Veteranen Tag), sind einige anscheinend umhergefahren. Da wir uns gerne an die verschiedenen Kulturen anpassen, die wir auf unseren Reisen kennenlernen, haben wir natürlich auch den Starbucks Drive In genutzt - haha! Was es nicht alles gibt. Wir haben an einer Raststätte sogar einen Bankautomaten Drive In gesehen - oh man, nur nicht zu viel bewegen bitte ;-).

    Unser neuer Mietwagen hat uns auf dem Weg nach Las Vegas ein Glück nicht im Stich gelassen. Wir waren froh, dass wir gut ankamen. Unser Hotel ist ca. 7 min mit dem Auto vom Strip entfernt und wir konnten unseren Augen nicht trauen: Unser Hotelzimmer hat nun zwei Bäder, zwei Schlafzimmer, zwei Ankleidezimmer, ein Wohnzimmer und eine riesige Küche und obendrauf noch eine Waschmaschine und einen Trockner. Nach dem schlimmen Hotel in Fresno waren wir super begeistert. Die Anlage ist so schön, dass wir heute (15.11.2021) einen Pooltag einlegen werden. An den Sträuchern haben wir sogar schon einen Kolibri gesehen.

    Wir haben uns auch für den ersten Abend in Vegas eine Show gebucht: Cirque du Soleil im Treasure Island Gebäude. Hier haben wir nochmal auf unsere Verlobung angestoßen. Die Show war einfach fantastisch. Die Darsteller waren so gelenkig und grazil, dass man diese Show einfach nur toll finden musste. Vorher haben wir uns bei Shake Shark leckere Burger und Fries gegönnt. Das Patty war ein frittierter Pilz, einfach nur super super lecker! Wenn ich gerade daran denke, bekomme ich erneut Hunger. Als Nachtisch gab es einen Cookies und Cream Milchshake, den sogar Marci richtig lecker fand. Nach der Show sind wir noch über den Strip geschlendert und konnten diese Menschenmassen gar nicht begreifen. Und was für Menschen .. teilweise erinnerst es uns an die Partyszene in Malle.

    Zum Abschluss haben wir uns noch einen Cocktail an einer Bar gegönnt und wurden dann vom kostenlosen Hotelshuttle eingesammelt. Ein wirklich aufregender Tag hier in Nevada.

    Und wie verrückt ist bitte Las Vegas!? Eine Stadt mitten in der Wüste mit einem unfassbaren Strom- und Wasserverbrauch. Diese Eindrücke müssen wir erst noch verarbeiten.

    Morgen (16.11.2021) geht es für uns nach Phoenix über Sedona zu meinem Verwandten Alex. Somit haben wir dann bereits drei Landesgrenzen überschritten: Kalifornien, Nevada und ab morgen Arizona.
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