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  • Day 48

    St. John's

    May 22, 2018 in Canada ⋅ ⛅ 5 °C

    Als ich ankam, nutze ich gleich mal wieder die Gelegenheit, mich sportlich zu betätigen und suchte eine der lediglich 3 CrossFit Boxen auf Neufundland auf.
    Im Anschluss fuhr ich zu Jordan, einem ehemaligen Arbeitskollegen aus Tofino, dem Anfang meiner Reise im letzten Sommer.
    Er bot mir ein Schlafplatz an, für die Zeit die ich hier in der Stadt bin. Er hatte damals schon gesagt, ich solle doch nach Neufundland kommen, da es einmalig auf dieser Insel sei. Er hatte Recht. Es gefällt mir hier sehr gut und St. John's ist keine der typischen hässlichen Großstädte. Es gibt keine Wolkenkratzer, keine Straßenbahn oder sonst irgendein nerviges Zeug, was mich so an Großstädten stört.
    Naja mit gerade mal etwas über 100000 Einwohnern ist sie ja auch nicht so riesig, aber es reicht um die Hauptstadt der Insel zu sein. Und es leben hier ein fünftel der gesamten Bevölkerung Neufundland & Labradors zusammen.

    Die Stadt wurde auf einem Hügel erbaut und hat deshalb, ähnlich wie San Francisco in den USA, immer wieder steile Passagen, die es zu erklimmen gilt.
    Weiterhin besitzt sie einen Naturhafen, früher war dies der bedeutendste Hafen in ganz Nordamerika und der größte Umschlagplatz für Kabeljau auf der ganzen Welt. Dann gibt es noch die typischen bunten Häuser und das kleine Dorf Quidi Vidi, was zur Stadt gehört.
    Hier wird Neufundlands bestes Bier gebraut aus Wasser von Eisbergen, die hier im Sommer zahlreich an der Küste vorbei ziehen. Es soll hier sogar schon mal ein Eisbär auf einem Eisberg mit angekommen sein. Der arme Teufel wurde dann von Tierschützern beteubt und wieder in den hohen Norden Labradors geflogen.
    Ja am ersten Abend besuchte ich natürlich ein Irisches Pub, welche es hier sehr viele gibt, da St. John's als Hochburg von irischen Einwanderern gilt.
    Am Ende des Abend wurde ich dann auch noch gescreecht. Das Screeching ist eine lustige Tradition hier in der Stadt. Fremde Menschen werden gefragt ob sie von hier sind und ob sie eine der vielen Dialekte, die es auf der Insel gibt sprechen. Naja und wenn nicht wird man geprüft, indem man verschiedene Redewendungen nachsprechen und am Ende noch einen Kabeljau küssen muss. Man bekommt eine Urkunde und kann sich dann als Neufundländer fühlen.
    Am zweiten Tag war ich dann in Quidi Vidi und besuchte Mallard Cottage, was das älteste Haus Nordamerikas ist. Es wurde im frühen 19. Jahrhundert von einer französischen Auswanderer Familie, den Mallards erbaut und bis heute erhalten. Jedoch dient es heute als Restaurant, welches sehr gute Speißen anbietet.
    Bevor ich dann wieder den Weg Richtung Westen zur Fähre angetreten hatte, bin ich noch schnell am Cape Spear gewesen. Das ist der östlichste Punkt auf Nordamerikanischen Boden und somit auch das symbolische Ende meiner Reise von der Westküste quer durch das zweitgrößte Land der Erde, an dessen Ostküste. Angefangen habe ich vor rund 11 Monaten in Tofino, am fast westlichsten Punkt und kann es gar nicht richtig glauben, dass ich tatsächlich dieses riesige Land durchquert habe. Hinter mir liegen an die 12500km, 9 von 13 Provinzen habe ich gesehen, wobei ich in den nächsten zwei Wochen noch nach Prince Edward Island fahren werde. Dann habe ich 10 Provinzen gesehen. Die anderen 3, welche im Norden liegen hebe ich mir für andere Urlaube auf, denn schließlich will ich eines Tages noch den Yukon River mit dem Kanu befahren.
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