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  • Day 7

    The Swannery, Abbotsbury

    June 5, 2018 in England ⋅ ☁️ 13 °C

    Von der Sonne ist heute leider nichts zu sehen, und gem. WeatherPro wird sich daran auch nichts ändern. Wenigstens soll’s trocken bleiben. Einmal mehr werden wir von Lisa mit einem äusserst kreativen Frühstück überrascht, diesmal auch wieder ganz nach unserem Gusto.

    Wohlgestärkt machen wir uns auf den Weg nach Abbotsbury, wo wir die Swannery besuchen wollen. Wie gewohnt nehmen wir es wieder recht gemütlich; die Fahrt dauert ca. eine Stunde. Auf der Welt einmalig ist die in der Lagune versteckte, von Mönchen im Mittelalter gegründete Swannery. Hier überwintern hunderte von Schwänen. Sie verbringen die Brutzeit hier, werden aufgezogen und in Freiheit gehalten, bis sie sich in andere Reviere aufmachen. Wie wir hier erfahren, standen die Schwäne seit jeher unter dem Schutz der Monarchen. Noch heute gehören alle Schwäne in Grossbritannien, die frei auf dem Wasser geboren werden, der Queen. In einem Einführungsfilm wird uns gezeigt, wie hier Tier- und Naturschutz sorgsam gepflegt werden. Im März wird das Schilf, welches im Herbst geschnitten wurde, den Schwänen für den Nestbau bereitgelegt. Im April beginnen die Schwäne mit der Eiablage; die Eier werden in einem Abstand von zwei Tagen gelegt. Im Durchschnitt brüten die Schwäne 5-6 Eier aus, aber es wurden auch schon 12 Eier in einem Gelege gezählt. Die Brutzeit beträgt 35 - 38 Tage. Wir sind begeistert. Der Rundgang führt uns vorbei an vielen Nestern, teils im Schilf oder unter Büschen versteckt, aber oft auch im freien Gelände. Während einige Schwäne noch zu brüten scheinen, sind andere mit ihrer Jungmannschaft schon kräftig an Land und im Wasser unterwegs. Die Kleinen sind einfach allerliebst, und wir könnten ihnen stundenlang zusehen. Neben den Schwänen hat es auch eine grosse Anzahl von Wildgänsen sowie verschiedene Arten von Enten. Hier weht ein recht kräftiger, kühler Wind, und unsere Finger sind schon bläulich gefärbt vor Kälte. Wir wollen aber unbedingt die Fütterung noch abwarten. Die Schwäne haben sich bereits zu Hunderten rund um den Futterplatz versammelt, als um 16 Uhr die Ranger mit einer Schubkarre voller Futter kommen und dieses verteilen. Es ist ein wahres Schauspiel, dieses Treiben zu beobachten! Um 17 Uhr schliessen hier die Tore, und natürlich bleiben wir bis zur letzten Minute.

    Wir machen uns auf den Rückweg. Nach wenigen Minuten führt unsere Fahrt durch Abbotsbury, ein bezaubernder, stiller Ort. Das alte Dorf mit seinen reetgedeckten Steinhäuschen ist sehr romantisch. Im Museum Inn in Farnham haben wir für heute Abend einen Tisch reserviert. Nur Dank Navi finden wir den Weg wieder nach Hause. Wir sind komplett orientierungslos und haben den Eindruck, als Kurven wir durch ein Labyrinth.
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