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  • Day 15

    Mottisfont Abbey

    June 13, 2018 in England ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute, nach dem Frühstück, brechen wir tatsächlich schon zu unserem letzten Etappenziel auf. Wir fahren nach Hever, wo unser B & B direkt neben dem Hever Castle liegt. Dazu aber später mehr. Sozusagen am Weg liegt Mottisfont Abbey; da wollen wir hin. Auf unserer Fahrt taucht in der Hochebene von Salisbury plötzlich, in nicht allzu weiter Entfernung, der monumentale Steinkreis von Stonehenge auf, der heute zum Weltkulturerbe zählt. Beeindruckend - wir nehmen uns vor, diesen magischen Ort bei einer nächsten Reise zu besuchen.

    Nach einer ca. einstündigen Fahrt erreichen wir Mottisfont Abbey. Das Haus, wie aus seinem Namen hervorgeht, war ursprünglich eine mittelalterliche Abtei. Nach der Reformation wurde es in ein repräsentatives Tudor-Wohnhaus umgebaut. Als Maud Russell und ihr Mann Gilbert 1934 hier ankamen, verliebte sie sich sofort in dieses Haus. Es lag in einem schönen Garten an einem Flusslauf. Maud wählte es als ihren Landsitz. Das Ehepaar Russell schätzte es sehr, dass das Herzstück ihres Hauses eine Kirche war. Das Gebäude war nicht zerstört, sondern nur umgewandelt worden. Nach dem Erwerb von Mottisfont renovierten sie das Haus behutsam und erweckten es zu neuem Leben. Bei den Renovationsarbeiten kamen kirchliche Säulen und Bögen zum Vorschein aus der Zeit, als dieses Haus noch ein Kloster war. Maud‘s Begeisterung darüber war dermassen gross, dass sie diese Bauelemente teilweise freilegen liess und sie wie ein Gemälde in den Raum integrierte. 1957 übergab Maud Russell das Haus sowie die weitläufigen Gärten dem National Trust, wohnte aber noch bis zu ihrem Tode im Jahr 1972 im Hause. Bedauerlicherweise gehörte das Mobiliar nicht zur Schenkung. Der National Trust ist bestrebt, das Haus wieder so auszustatten, wie es zu Maud‘s Zeiten ausgesehen hat.

    Beeindruckend ist der herrliche Landschaftspark mit weiten Rasenflächen, riesigen Kastanien, Eichen, Zedern und gewaltigen Platanen (hier steht die grösste Platane Englands). Im ehemaligen ummauerten Küchengarten befindet sich heute ein einzigartiger Rosengarten, mit alten Rosen aus allen Teilen der Welt: chinesische, persische, französische etc., die im Sommer in feinsten Schattierungen blühen und den Garten in einen betörenden Duft hüllen. Wir sind hin und weg und knipsen unzählige Fotos. In der uns noch verbleibenden Zeit, bis die Anlage schliesst, schlendern wir auf Umwegen entlang des idyllischen Flusslaufs, in welchem Forellen und Lachse schwimmen. Wie immer, wird man uns auch hier nicht so schnell los.

    Wir setzen unsere zweistündige Fahrt zu unserem B & B in Hever fort, wo wir im nahe gelegenen Pub „Henry VIII“ fürs Abendessen einen Tisch reserviert haben.
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