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  • Day 129

    Udaipur

    September 30, 2017 in India ⋅ ☀️ 32 °C

    Wir fahren heute acht Stunden Bus für eine Strecke von knapp 300 Kilometer. Der Bus ist unglaublich voll und wir sind die einzigen Goras mit zu großem Gepäck. Da es extrem holprig ist, kann ich weder lesen noch Spiele spielen und wir betrachten hauptsächlich die Landschaft und die Menschen. Es wird etwas grüner, was mir sehr viel besser gefällt als diese Wüsteneinöde. Dennoch sehen wir immer noch ab und zu Kamele auf den Straßen und an der Stadtgrenze zu Udaipur überholen wir sogar einen Elefanten!
    Wir finden eine Unterkunft für 3 Nächte und genießen die letzten Tage des Festivals (jawohl es ist immer noch das gleiche, welches startete, als wir in Jaipur waren). Die Menschen tanzen im Kreis und schlagen mit Hölzern den Takt. Wir fantasieren und finden es sieht ein bisschen wie ein Harry Potter Zauber Duell aus. Als Variante könnte man eine Nacht ja auch Star Wars zum Thema machen und alle haben Laser Schwerter anstelle der Hölzer ;)
    Udaipur ist eine schöne Stadt mit vielen Palästen, Dachterrassen Restaurants und Seen, welche leider etwas verdeckt sind. Das lässt die lokale Bevölkerung jedoch nicht davon abhalten darin zu baden, Kleider zu waschen und zu fischen. Igitt!
    An unserem letzten Tag in Udaipur machen wir einen Kochkurs und haben so viele Resten, dass wir wahrscheinlich die riesige Familie welche mit uns im Nachtzug das Abteil teilt, einladen hätten können. Da die Familie aber eines unserer Betten klaut, ich mich aber schlecht fühlen würde etwas zu sagen (es waren sage und schreibe 16 Personen in einem Abteil mit 8 Betten), machen wir das nicht..
    Nach dem Kochkurs sitzen wir in einem Cafe ohne Strom und trinken einen Mojito. Der Strom ist aus, da heute ein muslimischer Feiertag ist und Kinder rennen mit Stöcken herum, Männer tragen riesige Gebilde, welche an das Grab Mohammed erinnern sollen und Polizisten sperren Straßen und halten Wache. Ähm okee aber warum genau ist nun der Strom aus? Die riesigen Gebilde sind so groß, dass sie an die Stromleitungen heran kommen und deshalb wird das ganze Stadtviertel vom Netz genommen, da man keinen Kurzschluss und Todesopfer provozieren möchte. Das ganze wird am Abend noch skuriller da nun alles stockdunkel ist, kein Laden an der belebten Einkaufsstrasse geöffnet hat und die Polizisten mit langen hölzernen Schlagstöcken bewaffnet sind. Es wird weder getanzt noch gesungen und es war wohl die meist chaotische Prozession, welche ich je gesehen habe. Nachdem wir fast von einem der riesigen Gebilden erschlagen wurden, kehren wir dem ganzen den Rücken und versuchen durch die dunklen und gesperrten Straßen den Weg zum Bahnhof zu finden..
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