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  • Abschluss am Lago Maggiore

    September 30, 2020 in Switzerland ⋅ ☁️ 10 °C

    Bei herrlichem Sonnenschein verabschiede ich mich am Dienstag von Deiva Marina und der ligurischen Küste. Meine freundlichen Campingnachbarn aus Konstanz helfen mir noch, mein Fahrrad wieder auf den Träger zu hieven und beim Rausfahren von meinem Stellplatz in Terrassenlage. Einschlagen und steil rückwärts runter.

    Dann fahre ich auf die kurvige Autobahn durch die Hügel an der ligurischen Küste. Ich kann mich noch gut erinnern an 2001, als ich meinen Führerschein frisch hatte und diese Autobahn meine erste große Herausforderung war! 😉

    Später komme ich in die flache Po-Ebene, bevor sich dann auch schon immer stärker die Alpen abzeichnen. Das finde ich jedes Mal von Neuem faszinierend! Bei schönem Spätsommerwetter fahre ich am Luganer See vorbei Richtung Ascona am Lago Maggiore.

    In Ascona suche ich mir einen kostenlosen Parkplatz nahe des Sees beim Lido heraus. Hier stehen nur wenige andere Camper und Wohnmobile. Eine gepflegte Toilette gibt es auch, also alles vorhanden! Später werde ich noch feststellen, wie toll die Lage dieses Parkplatzes tatsächlich ist!

    Ich laufe sofort Richtung Seepromenade in Ascona, es sind nur rund 15 min. zu Fuß. Hier waren Udo und ich in den letzten Jahrzehnten häufig und haben immer im familiengeführten Hotel al porto nahe der Schiffsanlegestelle übernachtet. Aus dem al porto wurde in der Zwischenzeit ein “Seven Boutique Hotel”. Ich vermute, dass hier ein Investor eingestiegen ist.

    Im Licht der untergehenden Sonne trinke ich einen Campari Spritz direkt am Seeufer. Es ist schön, mal wieder hier zu sein, bei herrlichem Wetter am See mit den Bergen drum herum!

    Dann habe ich Hunger. Da ich am letzten Abend keine Lust habe, auf dem Parkplatz zu kochen, suche ich nach einer Pizzeria. Als ich auf die Speisekarten der Restaurants schaue, bin ich über die Preise echt schockiert. Schon die Vorspeisen kosten häufig über 20 Franken!

    Ich finde eine nette Pizzeria im Altstadtkern. Mein Tisch ist direkt beim Pizzabäcker und seinem Holzofen. Mitten im Geschehen! Er ist total flink und völlig bei der Sache. Ich spüre, dass er diese Arbeit sehr gern macht und mit Leib und Seele Pizzabäcker ist. Genauso schmeckt die Pizza dann auch! Ich habe in meinem Leben selten so eine gute Pizza gegessen, weltklasse! Das sage ich ihm dann auch: “La pizza e fantastica”! In der Dunkelheit laufe ich zurück zu Harry.

    Am nächsten Morgen werde ich früh wach, kurz vor fünf. Gegen viertel vor sechs entschließe ich mich aufzustehen, um den Sonnenaufgang hier zu beobachten. Ich stelle fest, dass unmittelbar an den Parkplatz an der von Ascona abgewandten Seite Grünanlagen anschließen, die direkt an den See führen. Ich nehme mir einen Becher frischen Kaffees mit. Es ist noch halbdunkel, ich erkenne am anderen Ufer die noch nächtlich beleuchteten Dörfer. Erstes zartes Licht ist am Himmel zu sehen. Eine fantastische ruhige Frühmorgenstimmung!

    Nach und nach sind vereinzelte Spaziergänger mit ihren Hunden zu sehen und Jogger. Weiter vorne beim Segelboothafen entdecke ich einen Vater mit seinen zwei Söhnen beim Angeln. Langsam färben sich die Bergspitzen und die leichten Wölkchen am Himmel rötlich im Licht der aufgehenden Sonne - fantastisch! Ich verbringe anderthalb Stunden in dieser herrlichen Morgenstimmung. Auf dem Weg zurück Richtung Parkplatz begegnet mir ein Jogger, der mich mit « Carpe diem » anspricht. Wir unterhalten uns sehr nett ein paar Minuten. Er ist Deutscher, lebt jedoch hier. Er erklärt, dass ungewöhnlich viele Touristen aktuell hier seien, was wohl mit der Corona-Situation zu tun hat. Jetzt habe ich Frühstücksappetit und hole mir bei einem sehr guten Bäcker leckeres Croissant und einen Mini-Panettone.

    Jetzt ist Zeit Abschied zu nehmen. In Locarno entleere ich noch meinen Abwassertank, bevor es auf die Autobahn Richtung San Gottardo geht. Meine App leitet mich um den Stau vor dem Tunnel herum bei Airolo wieder auf die Autobahn. Super! Da habe ich mir einige Zeit gespart. Dieser Trick funktioniert nach meiner Erfahrung allerdings nicht immer, manchmal sperren sie die Auffahrt in Airolo auch. Heute habe ich jedoch Glück. Ich habe nochmals Glück, als ich später im Radio höre, dass der Tunnel 10 min. nach meiner Ausfahrt gesperrt wurde wegen eines Pannenfahrzeugs.

    Die weitere Fahrt durch die Schweiz und wieder in Deutschland verläuft sehr entspannt. Ich freue mich, dass mich das Wetter freundlich mit angenehmen Temperaturen begrüßt! Meine letzte Zwischenstation auf dem Weg nach Hause ist bei meiner Freundin Yvonne in Baden-Baden. Ich freue mich sehr darüber! Wir verbringen einen schönen Abend und Morgen zusammen.
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