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  • Erstes Gorilla Tracking

    February 2, 2021 in Uganda ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute findet unser erstes Gorilla Tracking statt, ich bin sehr gespannt und such ein bisschen nervös. Wie anstrengend wird es werden, wie lange werden wir durch das Dickicht wandern? Wie werde ich diese großen Tiere erleben?

    Um 7.30 Uhr brechen wir von unserer lodge auf. Am Eingang zum Nationalpark gibt es Gesundheitsfragen und eine Temperaturmessung wegen Covid-19. Inzwischen sind wir das Temperaturmessen schon gewohnt, an allen Parkeingängen und den lodges bekommen wir unsere Temperatur gemessen. Ab und zu zeigen die kleinen Plastikthermometer Quatsch an, z.B. Minusgrade, haha. Bei den Menschenaffen sind natürlich alle Vorsichtsmaßnahmen von großer Bedeutung. Da wir so eng mit ihnen verwandt sind, können wir auch einfach Infektionskrankheiten auf sie übertragen. Daher wird man zum Gorillatracking auch nur zugelassen, wenn man absolut fei von Infektionen ist.

    Mit unserem guide Medi gibt es ein Briefing zu dem, was uns erwartet und wie wir uns verhalten sollen. Am frühen Morgen sind bereits Tracker vorausgegangen, die die Gorillas aufspüren. Aufgrund der Nester und Exkremente lassen sich Gorillas relativ leicht verfolgen. Ich nehme mir einen Träger für meinen Rucksack, er heißt Ronald. Ich persönlich bin dankbar für diese Unterstützung, außerdem verhelfe ich Ronald damit zu einem Einkommen. Es ist mir ein Herzensanliegen, etwas Sinnvolles für die Menschen hier zu tun, so wie es zu mir passt. Ich gehe dabei ganz meiner eigenen Intuition nach.

    Dann marschieren wir los mit Bergwanderstiefeln, einem Holzstock und Hosen in die Socken gestopft gegen Ameisen (oder vielleicht auch Schlangen?). Zunächst geht es über Waldwege, dann stapfen wir durchs dichte Unterholz, dass mit einer Machete einigermaßen frei gehackt wird.

    Bereits nach ca. einer halben Stunde sehen wir die ersten Gorillas im dichten Gebüsch, ein Silberrücken ist auch dabei - wow! Unsere Rucksäcke und Stöcke lassen wir bei den Trägern zurück, während wir uns den Gorillas nähern. Eine Stunde Zeit dürfen wir nun mit ihnen verbringen. Der Silberrücken klettert gemächlich auf einem Ast nach oben. Im Vergleich zu den Schimpansen bewegen sich die Gorillas deutlich langsamer und bedächtiger. Ein tolles Erlebnis, so nahe bei ihnen zu sein!

    Wir verlieren sie wieder, stapfen weiter. An einer Stelle durchqueren wir einen recht tiefen Bach, fast läuft das Wasser oben in die Stiefel rein. Wir finden die Gorillagruppe wieder und beobachten, wie sie sich an Ästen und Lianen durch die Bäume hangeln. Es ist faszinierend zu sehen, wie behende sie sich trotz ihres Körpergewichts bewegen! Manchmal sieht es auch einfach lustig aus.

    Als wir wieder zurück laufen, stellen wir fest, dass wir recht nah am Parkeingang waren. Letztlich ist es wohl so, dass hier alles so organisiert wird mit Hilfe der Tracker, dass wir Touristen möglichst wenig wandern müssen. Wir erhalten unser Gorilla Tracking-Zertifikat. Ich freue mich jetzt schon darauf, dass ich noch ein zweites Gorillaerlebnis vor mir habe!
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