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  • Day 51

    Dschungeltour und verrückte Busfahrt

    June 21, 2019 in Ecuador ⋅ ☁️ 20 °C

    An meinem letzten Tag in Baños machten wir zu viert (wir trafen Elena von der Sprachschule erneut, die inzwischen mit einer Kollegin, Daria, am reisen ist) eine kleine Velotour zu einem riesigen Wasserfall. Beim Hinweg ging es vorallem runter, daher war es trotz Regen und Kälte nicht so schlimm, und zurück nahmen wir den Bus.
    Am Samstag machte ich nochmals auf zurück nach Quito, ich traf eine alte Kollegin von Papi, die er vor ca. 30 Jahren auf den Galapagosinseln kennengelernt hatte.

    Am Sonntag erkundete ich mit Elena, Daria und Mario (dem neu angereisten Freund von Elena) nochmals Quito. Danach nahmen wir den Nachtbus nach Lago Agrio im Nordosten von Ecuador. Dort startete unsere viertägige Dschungeltour, zuerst mit 2 h Autofahrt. Anschliessend folgten weitere 2 h Fahrt im Motorkanu bis zu unserer Lodge. Zu Beginn waren wir froh um die Pellerinen, die wir erhalten hatten, bald hörte der Regen aber auf und wir konnten Affen, eine Schlange und Vögel betrachten. Am Abend suchten wir Krokodile, wir sahen zwar deren reflektierenden Augen sehr gut, sie selbst hingegen kaum. In den nächsten Tagen machten wir Spaziergänge bei Tag und Nacht im Dschungel, unternahmen Bootsfahten sahen Affen, Papageien, Tukane, je eine Babyanakonda und -boa (Schlangen), riesige haarige Spinnen und sogar ein Faultier. Die Tiere waren meist ziemlich weit weg, so gut wie auf den Fotos sahen wir die wenigsten. Ausserdem besuchten wir eine Dschungelcomunity. Für mich war das ein moralischer Konflikt, da wir in ihr Leben eindrangen (und sie uns dulden, da wir sie bezahlen), aber andererseits war es auch interessant, etwas über sie zu erfahren, auch wenn ein "Theater" für uns Touristen gemacht wurden. wir machten selbst Jukkabrot und ein Schaman erklärte uns seine Tätigkeiten.
    Gestern ging die Tour mit 2h Bootsfahrt in strömenden Regen zu Ende.

    Am Abend nahm ich den Bus Richtung Tulcan, dem typischen Grenzübergang nach Kolumbien. Nach 4 h ungemütlicher Fahrt (ich dass neben einer Mutter mit Kind, die meinen Stuhl auch noch brauchte und Kondenzwasser tropfte mit aufs Bein) hielt der Bus an und fuhr nicht mehr weiter. Bald wurde mir erklärt, dass ein Murgang eine Weiterfahrt verunmöglicht. Also kehrte der Bus in einem unheimlichen Manöver auf der relativ schmalen Strasse. Bald war aber auch der Rückweg blockiert, ein Baum lag im Weg. Dieser konnte zum Glück schnell zur Seite geschoben werden, allerdings folgte bald darauf ein weiterer Murgang -> Wir waren blockiert, im unsicheren Grenzgebiet zu Kolumbien.
    In den nächsten Stunden warteten wir im Bus auf bessere Zeiten. Da diese auch am mit dem Tageslicht nicht kamen, entschieden sich die meisten, den Weg zu Fuss zurück zu wagen. Insgesamt liefen wir ca. 3h ohne gefrühstückt, ich mit all meinem Gepäck zu haben durch mehrere Murgänge und deren Überschwemmungen und Flüsse, bis uns ein entgegenkommender Pickup auflud und ins nächste Dorf fuhr. Allerdings war auch dieses Dorf durch einen weiteren Murgang vom Rest abgeschnitten, daher gingen wir nochmals eine knappe halbe Stunde weiter und durch einen weiteren Murgang. Dahinter erwartete uns eine Autokollone und nach unseren Schilderungen entschied sich ein Bus umzukehren und nahm uns mit. Jetzt bin ich wieder gleich weit wie ich gestern nach der Tour war und habe mich entschieden, morgen den selteneren Grenzübergang nach Kolumbien in der Nähh von Lago Agrio zu verwenden.
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