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  • Day 59

    Erste Woche in Kolumbien

    June 29, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach diesem doch sehr abenteuerlichen Täg mit den Murgängen gönnte ich mir einen Abend ein Einzelzimmer im Hostal. Am nächsten Morgen wollte mich ein Ecuadorianer (vom Abenteuerbus) abholen, damit ich nicht alleine die Grenze überqueren musste. Da ich um sechs Uhr morgens jedoch nicht die Geduld für die ecuadorianische Verspätung hatte, nahm ich schlussendlich doch den Bus. Beim Grenzbüro (ca. 3 km vor der Grenze) liess ich den Pass stempeln und dann ging es erneut im Bus zur Grenzbrücke, die es zu Fuss zu überqueren galt. Auf der anderen Seite warteten kleine Büsschen, um uns ans Busterminal zu fahren. Der ganze Übergang lief sehr entspannt ab, ich hatte vorher ziemlich Respekt vor dem Grenzübergang, da noch vor wenigen Jahren dringend von diesem Übergang abgeraten wurde.

    Mit dem Bus fuhr ich nach Neiva, von dort aus machte ich am nächsten Tag einen Ausflug zur Tatacoa Wüste. Es war wunderschön, mit Strukturen, die teils an den Uluru in Australien erinnern. Ausserdem ist es auch geologisch sehr interessant, einerseits weil die Böden mit der chemischen Zusammensetzung die Farbe ändern und andererseits weil es Fossilien und versteinerte Bäume zu sehen gibt. Wir blieben bis in die Dunkelheit, da sich der Sternehimmel wunderbar beobachten lässt.

    Es folgte ein Tag in der Hauptstadt Kolumbiens Bogota. Juan, welcher in der Schweiz ein Austauschjahr gemacht hatte, führte mich durch die Strassen der Altstadt und wir besuchten das Goldmuseum, das sehr schön, mit der Zeit aber ein wenig repetitiv war. Es ist immer cool, wenn man einen Ort mit einem persönlichen Guide erkunden kann!

    Mit dem Nachtbus fuhr ich am Abend weiter nach Salento. Dies ist ein kleines Dörfchen in der Kaffeeregion. Da ich von der Busfahrt ziemlich erschöpft war unternahm ich am ersten Tag nicht viel, sondern spazierte durch die bunten Strässchen und zu einem Aussichtspunkt und genoss eine heisse Schokolade mit Käse, eine Spezialität dieser Region und geschmacklich ist es nicht so schlimm wie es klingt ;)

    Am zweiten Tag ging ich ins Valle de Cocora, und machte eine kleine Wanderung. Dieses Tal ist bekannt für sie bis zu 70 m hohen Palmen. Sie stehen sowohl im Wald als auch auf der Wiese, was für mich, mit zumindest grundlegenden biologischen Kenntnisse keinen Sinn machte. So erfuhr ich, dass der Wald ausser den Palmen abgeholzt worden ist, für die Viehhaltung, aber die Palmen wurden für die Wachsherstellung gebraucht.

    Gestern besuchte ich eine Kaffefarm. Eigentlich wollte ich hinspazieren, da ich jedoch im Hostel niemanden fand, der ähnliche Pläne hatte, und mir von einem Spaziergang alleine abgeraten wurde, buchte ich ein Pferd mit Guide. Es war ein toller Ritt, und so viel Galopp reiten ist ganz schön anstrengend ;)
    Auf der Farm wurden wir durch die Permakulturlandschaft geführt. In der Kaffeproduktion steckt hier noch sehr viel Handarbeit, so werden die Beeren einzeln alle 20 Tage von den Sträuchern genommen (mehr Kaffefacts kann ich euch gerne auf Nachfrage liefern ^^). Nach einem wirklich leckeren Kaffee ritten wir zurück nach Salento.

    Am Abend spielte Kolumbien Fussball im Copaamerica Viertelfinale gegen Chile. Mit einer Holländerin vom Hostel ging ich ins Publicviewing auf dem Hauptplatz, ausgerüstet mit einem Arepa (Maistortilla), Platanochips und einem kolumbianischen Getränk, das eine Mischung aus Bier und Cola ist. Im Spielverlauf wurden wir immer engagiertere Fans und weil der Kommentator so schnell sprach, mussten wir jeweils an der Reaktion der Fans zweimal erkennen, dass je ein chilenisches Tor aberkannt wurde! Leider nützte es nichts, denn am Ende resultierte für Kolumbien eine Niederlage im Penaltyschiessen :(
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