Südamerika

May - August 2019
A 119-day adventure by Patricia Read more
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  • Day 3

    Ankunft in Cuenca

    May 4, 2019 in Ecuador ⋅ ⛅ 21 °C

    Kurzfassung für alle die keine langen Texte lesen wollen:
    Erste Punkte die mir auffielen in Ecuador:
    -Auf die Pfeile am Flughafen kann man sich nicht verlassen
    -Die Leute sind so klein, auf der Flughafentoilette sah ich fast über die Wand in die nächste Kabine
    -Fussgängerstreifen bedeuten gar nichts, du musst einfach schauen, dass du nicht überfahren wirst ^^

    Nach langer Reise bin ich am Donnerstagabend hier in Cuenca angekommen. Am Flughafen worde ich von Anita (sie ist meine Gastmutter) und Chiara (eine Schweizerin, die nun drei Monate bei Anita gewohnt hat) erwartet. Da ich von der Reise ziemlich k.o. war, ging ich früh schlafen. Am Freitag zeigte mit Chiara die Stadt, und alle Sachen die ich kennen muss. Dass sie Deutsch spricht hat ziemlich geholfen, zwar geht es mit dem Spanisch einigermassen zum verständigen, aber auch nicht mehr als einigermassen ;)
    Am Abend brachten wir Chiara an den Flughafen, sie wird nun weiterreisen. Mit Anita machte ich einen "Spaziergang", ich bin nicht sicher, ob es meine mangelnden Spanischkenntnisse sind, dass ich überrascht war, dass wir dafür mit dem Auto auf einen Hügel fuhren, 5 min die Aussicht genossen und wieder nach Hause gingen, oder ob man dies tatsächlich als Spaziergang bezeichnet ^^

    Heute ging ich nochmals alleine in die Stadt und auf Entdeckungstour, Cuenca hat einen schönen alten Kern und ist eine verhältnismässig sichere Stadt in Südamerika!

    Am Montag geht es für mich los, am Morgen mit der Sprachschule, am Nachmittag werde ich in der Ludothek des Spitals die Kinder ein wenig unterhalten :)
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  • Day 10

    Erste Woche in Cuenca

    May 11, 2019 in Ecuador ⋅ ☁️ 11 °C

    Am Montag begann der Alltag für mich. Am Morgen gehe ich jeweils in die Sprachschule. In meiner Klasse sind wir nur zu zweit, ich bin mit einem welschen Pensionär. Momentan vertiefen wir die Vergangenheitsformen, wovon es einfach zu viele gibt ;)
    Neben der Schule gibt es Kulturaktivitäten für die man sich eintragen kann, am Dienstagabend schauten wir einen Film und anschliessend gingen wir mit dem Geburichind Elena abendessen, am Mittwoch hatten wir einen Salsakurs und am Donnerstag eine Stadtführung.
    Am Nachmittag gehe ich normalerweise (ich kann selber sagen, ob ich gehe oder nicht) in die Ludothek im Spital. Die Kinder können dahin kommen und wir spielen mit ihnen, so kann ich mein Spanisch gleich anwenden. Ein Mädchen brachte mir die Tiernamen mit den Plastiktieren bei :)
    Leider kommen nachmittags nicht so viele Kinder nach oben. Wenn niemand da ist, besuchen wir sie in den Zimmern und bringen ihnen beispielsweise Bändeli knüpfen bei.
    Das Wochenende war vollgeplant mit Ausflügen, gestern gingen wir in den Cajas Nationalpark, der über 4000 m reicht, da haben wir auch zwei "Wanderungen" gemacht, also für uns jungen Schweizerinnen waren es eher Spaziergänge, während der Pensionär ziemlich kämpfen musste. Heute habe ich mit Elena (Schweizerin, in der selben Sprachschule) einen Reitausflug gemacht. Dabei kamen wir in abgelegene Wälder und Felder, nur der Regen war ein kleiner Spielverderber. Die Pferde waren gut erzogen und nur einmal, als mein Pferd über einen 1 m hohen Absatz sprang, war mir ein wenig mulmig zu Mute. Im grossen und ganzen aber eine tolle Erfahrung!
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  • Day 18

    2. Woche in Cuenca

    May 19, 2019 in Ecuador ⋅ ☁️ 14 °C

    In der neuen Woche ging es weiter mit Sprachschule und dem Arbeiten in der Fundatión. Inzwischen haben wir angefangen, stets nach der Schule im Mercado einen Jugo trinken zu gehen (Mmmmhmmm sooo fein, mein Lieblingssaft ist Beeren, Bananen mit Milch!). Am Dienstagabend erfüllten wir den Wunsch der amerikanischen Mitschülerin Karla und gingen Pizza essen, sie hat bereits genug vom Reis ;)
    Mir hängt das Essen noch nicht zum Hals raus, auch wenn ich (als Quasi-Vegi in der Schweiz) lieber nicht zweimal am Tag Fleisch hätte.
    Am Mittwoch ging ich am Nachmittag mit Elena einen Geburikafi trinken, danach hatten wir wieder Salsakurs. Der Grundschritt ist inzwischen fast automatisch, am Rest könnte man noch feilen 😉. Danach gingen wir noch zusammen anstossen und genossen die Zeit.
    Am Freitagmittag war ich bei einer Familie eingeladen, deren Tochter ein Austauschjahr in der Schweiz gemacht hatte. Sie waren mega lieb und es stellte sich raus, das die Tochter in Cuenca mit meiner Gastschwester in die Primarschule ging! So klein ist die Welt ;)
    Am Abend stand mit meinen Schulkolleginnen eine weitere ecuadorianische Spezialität auf dem Programm: Cui (Meerschweinchen). Es ist okay, aber es gibt sicher andere Gerichte welche mir besser schmecken,
    Gestern machte ich mit Elena einen Ausflug. Mit dem Bus ging es nach el Tambo (ja liebe Hugemanne, damit habe ich es wohl vor euch zum Tambo geschafft) und dann mit einem Transporte Mixto (vergleichbar mit einem 4x4 Taxi) zur Lagune Culebrillas. Es folgte eine gut 4-stündige Wanderung durchs nirgendwo. Es ist toll, zwischendurch wiedermal in der Natur pur zu sein. Nach und nach kamen einige Bauernhöfe in Sicht, mit teils gfürchig bellenden Hunden. In dieser Gegend begegnet man nur Indios in traditioneller Kleidung, sehr beeindruckend.
    Am Ende der Wanderung kamen wir bei Incapirca an. Dies ist die grösste Ruinenstätte Ecuadors. Zum Glück verzogen sich die Wolken zwischendurch, sodass wir die Stätte auch aus der Distanz sehen konnten.
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  • Day 22

    Izhcayluma (Vilcabamba)

    May 23, 2019 in Ecuador ⋅ ⛅ 26 °C

    Diese Woche ging ich morgens jeweils in die Ludothek und nachmittags in die Stadt, einen Kaffee trinken, mehr lag beim Regen nicht drin. Leider hatte es auch morgens kaum Kinder in der Ludothek, inzwischen weiss ich auch den Grund dafür. Die Krankenschwestern streiken, daher werden nur Notfälle aufgenommen. Eigentlich wäre mein letzter Tag am Mittwoch gewesen, leider musste ich jedoch mit einer Lebensmittelvergiftung zu Hause bleiben und viel, viel schlafen.

    Zum Glück war ich gestern wieder genügend fit, um meine Reise anzutreten und mich von meiner Familie zu verabschieden. Weiter ging es nach Vilcabamba, mit einigen Mitschülerinnen. Heute ist ein Feiertag, daher haben sie keine Schule. Wir sind in einem wunderbaren Hostel, viele Hängematten vor der Türe und eine tolle Umgebung :)
    Heute machten wir zwei Schweizerinnen eine Wanderung, für die Amerikanerinnen wäre die zu gross gewesen, doch wir genossen die tolle Aussicht. Dass ich noch einige zusätzliche Pausen brauchte, da ich erst jetzt wieder langsam fit bin, stellte sicher, dass wir die Aussicht auch genügend genossen. Unterwegs begegneten wir zahlreichen Schmetterlingen, Hunden, Pferde und ein Esel überraschte uns von hinten ;) Jetzt sind wir am unsere Ferien geniessen in den Hängematten neben dem üppigen Garten :)

    Noch zwei lustige Spanisch-versprecher:
    1) cucaracha statt cuchara (Kakerlake statt Löffel)
    2) lechuza statt lechuga (Eule statt Salat)
    Aber sonst läuft es mit Spanisch ;)
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  • Day 28

    Erdbeben in Loja und Küste

    May 29, 2019 in Ecuador ⋅ ☁️ 27 °C

    Nach Vilcabamba haben sich die Wege von mir und meinen Schulkolleginnen getrennt. Während sie zurück nach Cuenca zogen, blieb ich in Loja. Ich war in einem Hostel untergebracht, dessen Zimmer einer Gefängiszelle glich. Am Nachmittag ging ich an eine Freewalkingtour. Dies ist eine Stadtführung, bei welcher man so viel zahlt wie es einem wert war. Der Guide wollte die Tour trotzdem durchführen, obwohl ich die einzige Teilnehmende war. Nicht schlecht für mich, so ging der Nachmittag schnell vorbei und es war interessant. Am Abend machte ich nicht so viel und ging zeitig ins Bett (in der Gefängiszelle ^^).

    Mitten in der Nacht erwachte ich, weil jemand an meiner Zimmertüre rüttelte. Scheisse, was mach ich nun?? Gegen den Einbrecher komme ich nicht an! Als ich richtig wach war, bemerkte ich, dass es nicht nur die Zimmertüre war, welche wackelte, sondern ALLES! Ein Erdbeben, und dann noch ein starkes. Ich öffnete meine Zimmertür und begegnete einer Ecuadoranerin, die mir auf Nachfrage sagte, dass wir runter müssen. Das rütteln hörte auf, aber wegen der Gefahr von Nachbeben gingen wir trotzdem runter. Nachdem eine Viertelstunde nichts geschah, konnten wir wieder (un)ruhig ins Bett gehen. Später las ich, dass das Epizentrum kaum 400 km entfernt war und das Beben eine Magnitude von 8 hatte!

    Am nächsten Morgen änderte ich kurzfristig meinen Plan und kehrte nochmals eine Nacht nach Cuenca zurück, da es in den Ort welchen ich eigentlich besuchen wollte kaum Busse gab. So schlief ich eine Nacht in einem Hostel und machte mich am nächsten Morgen mit dem Bus auf Richtung Küste. In der grössten ecuadorianischen Stadt Guayaquil stieg ich um, damit ich direkt nach Salinas kam (ich hatte mich entschieden, Guayaquil nicht zu besuchen, da es hässlich und gefährlich sei ;).

    Salinas ist aber auch hässlich, musste ich feststellen, der Strand ist direkt neben der Strasse. Darum blieb ich nur eine Nacht dort, besuchte noch einen Aussichtspunkt und ging dann weiter nach Puerto Lopez. Von hier aus kann man verschiedene Ausflüge machen und auch der Strand ist schön. Heute war ich bei der Isla de la Plata, dem Galapagos für Arme. Bei einer kleinen Wanderung sahen wir unzählige Blaufusstölpel und den andern Vogel mit dem roten Balg. Nach dem Mittagessen gingen wir schnorcheln, wir sahen viele grosse und kleine Fische und später vom Boot aus auch noch Wasserschildkröten :)
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  • Day 36

    Puerto Lopez - Portoviejo - Quito

    June 6, 2019 in Ecuador ⋅ ⛅ 12 °C

    Am zweiten Tag in Puerto Lopez unternahm ich mit einem Deutschen vom Hostel eine Velotour. Zuerst fuhren wir gut 10 km zur Comunidad Agua Blanca. Diese hat eine Schwefelquelle, wo man baden kann. Mich kostete es ziemlich Überwindung, da mir wieder Erinnerungen an Stromboli und den wochenlangen Schwefelgestank der Kleidung hochkam, aber zum Glück konnte der Gestank nicht mit jenem in Italien mithalten und so gab es auch für mich ein Bad ;)
    Danach fuhren wir weitere 10 km bis zum schönen Strand Las Frailes. Die Wellen waren ziemlich gross und das Plantschen machte richtig Spass!

    Am nächsten Tag verliess ich den Ort und machte mich auf nach Portoviejo, zur Gastfamile von Amina. Da es in Portoviejo nicht viel zu tun gibt, entschlossen sich die Gastschwestern, mit mir nach Guayaquil zu fahren. Die eine von ihnen, studiert da, wir schliefen bei ihr in der WG. Ihr Ziel war es, mich davon zu überzeugen, dass Guayaquil nicht nur hässlich und gefährlich ist. Wirklich erfolgreich waren sie damit jedoch nicht. Am Samstag gingen wir nach einem Brunch in den Parque Historico, einen kleiner Tierpark, der gefiel mir tatsächlich gut. Abends gingen wir in einen Club, als einziger tanzender Baum unter Latinas kam ich mir ein wenig fehl am Platz vor ;)
    Am nächsten Tag zeigten Sie mir noch ein touristisches Stadtviertel, aber Stadt ist halt einfach Stadt. Was mich überraschte, wir nahmen nie ein offizielles Taxi, da zu viele Geschichten kursieren, was alles schon passiert ist. Stattdessen bestellten wir jeweils ein Cabify, ein Pendant zu Uber. Am Abend probierten wir Krebs, es ist lustig zum essen, da man die Schale mit einem Hammer aufschlägt. Geschmacklich ist es mit Fisch vergleichbar.

    Nachher ging es zurück nach Portoviejo, eine ebenfalls hässliche Stadt (laut einer der Gastschwestern noch hässlicher als Guayaquil, da ein Erdbeben vor drei Jahren viele Spuren hinterliess, die noch nicht vollständig behoben sind). Daher fuhren wir an den Strand, wo wir leider wegen der gelben Fahne nicht baden durften.

    Am Dienstag nahm ich die achtstündige Busfahrt nach Quito in Angriff. Am Mittwoch stand daher eine weitere Free Walking Tour auf dem Programm, dieses Mal in der Hauptstadt. Es hat einige sehr faszinierende Kirchen, die so überladen sind an Malereien und Schnitzereien, dass man aus dem Stauen nicht rauskommt. Generell gefällt mir die Altstadt sehr gut :)
    Heute fuhr ich mit dem Teleferico (einer Gondel) mit zwei Amerikanerinnen vom Hostel auf einen Berg hoch, von welchem man eine tolle Sicht auf das riesige Quito hat. Wir liefen ca. 5 min bis zu einer Schaukel, die sich super für Instagram-Kitsch-Fotos eignet. Für meine beiden Gspändli war das genug, sie gingen wieder runter, ich schloss mich stattdessen zwei Deutschen an, um weiterzulaufen und eine kleine Wanderung zu machen.

    P.S. Wenn ihr euch fragt, warum ich nicht mehr Fotos raufstelle, ich kann pro Artikel nur 10 raufladen (aber wenn es mal meeegaaa viele Fotos gäbe, würde ich euch natürlich einen Extraartikel machen ;)
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  • Day 43

    Quito -Latacunga -Baños

    June 13, 2019 in Ecuador ⋅ ⛅ 13 °C

    Da es ich nicht so Lust hatte, die Gegend alleine zu erkunden, buchte ich eine Tour nach Mindo. Da besuchten wir ein Schmetterlingshaus, einen Wasserfall und eine Schokoladenfabrik, da Ecuador einer der grössten Kakao-Produzenten ist. Am nächsten Tag besuchte ich die Stelle, wo der Äquator ausgemessen worden ist. Da hatten sie auch eine Sonnenuhr, welche interessant war und einem alles erklärt wurde. Es folgte ein Stopp in Otavallo, einem riesigen Markt mit handgemachten Sachen. Sehr eindrücklich fand ich, dass die Verkäufer vor allem Indios waren. Als ich einen Pullover anprobierte, fragte ich die Verkäuferin, ob sie einen Spiegel habe. Da dies nicht der Fall war, hielt ich ihr das Handy hin, damit ich ihn auf einem Foto betrachten konnte. Da sagte sie mir, sie wissen nicht, wie das gehe. So alt war sie nicht, aber süss, dass sie noch nicht mit diesen Technologien in Kontakt gekommen ist!

    Nach Quito fuhr ich weiter nach Latacunga, dort ünernachtete ich in einem Hostel, das super war, um Leute kennenzulernen. So ging ich am nächsten Tag mit Zweien vom Hostel zur Kraterlagune Quilotoa. Die Farbe des Wassers ist schön türkis und dass es zwischendurch regnete wurde mit einem Regenbogen entschädigt. Ausserdem gab es bei der Lagune viele spannende geologische Sachen, es fehlte mir zwar jemand, der auch daran interessiert war, aber Freude hatte ich trotzdem, dass ich etwas erkannte ;)

    Nach einer weiteren Übernachtung in Latacunga ging es am nächsten Tag zum Cotopaxi, wir fuhren mit dem Auto bis zum höchsten Parkplatz bei ca. 4500m. Der Vulkan ist so hoch wie der Kilimanjaro! Die Besteigung bis ganz oben traute ich mir nicht ganz zu, im Nachhinein habe ich das Gefühl, dass es schon möglich gewesen wäre, da ich beim Gletscheranfang bei 5050 m ü.M. (bis wo wir gingen) noch keine Anzeichen von der Höhe spürte. Da das Wetter aber alles andere als ideal war, war ich nicht so traurig, mich nicht 7 h durch den Schnee kämpfen zu müssen ;)

    Anschliessend an die Tour ging ich nach Baños, hier traf ich Annaka, eine Bündnerin, welche ich bereits in Latacunga kennengelernt hatte. Mit ihr ging ich gestern zur Casa del Arbol, einem Spielplatz mit Schaukeln, Baumhäusern, Seilbahnen. Den Rückweg gingen wir zu Fuss, während uns die Hostelbesitzer nach oben fuhren. Heute haben wir Canyoning gemacht, da springt und klettert man Wasserfälle runter lässt sich im Wasser treiben. Es hat mega Spass gemacht, auch wenn viel Konzentration nötig war, um nicht auszurutschen und auch immer wieder etwas Überwindung nötig war, um in den Strudel zu springen :)
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  • Day 51

    Dschungeltour und verrückte Busfahrt

    June 21, 2019 in Ecuador ⋅ ☁️ 20 °C

    An meinem letzten Tag in Baños machten wir zu viert (wir trafen Elena von der Sprachschule erneut, die inzwischen mit einer Kollegin, Daria, am reisen ist) eine kleine Velotour zu einem riesigen Wasserfall. Beim Hinweg ging es vorallem runter, daher war es trotz Regen und Kälte nicht so schlimm, und zurück nahmen wir den Bus.
    Am Samstag machte ich nochmals auf zurück nach Quito, ich traf eine alte Kollegin von Papi, die er vor ca. 30 Jahren auf den Galapagosinseln kennengelernt hatte.

    Am Sonntag erkundete ich mit Elena, Daria und Mario (dem neu angereisten Freund von Elena) nochmals Quito. Danach nahmen wir den Nachtbus nach Lago Agrio im Nordosten von Ecuador. Dort startete unsere viertägige Dschungeltour, zuerst mit 2 h Autofahrt. Anschliessend folgten weitere 2 h Fahrt im Motorkanu bis zu unserer Lodge. Zu Beginn waren wir froh um die Pellerinen, die wir erhalten hatten, bald hörte der Regen aber auf und wir konnten Affen, eine Schlange und Vögel betrachten. Am Abend suchten wir Krokodile, wir sahen zwar deren reflektierenden Augen sehr gut, sie selbst hingegen kaum. In den nächsten Tagen machten wir Spaziergänge bei Tag und Nacht im Dschungel, unternahmen Bootsfahten sahen Affen, Papageien, Tukane, je eine Babyanakonda und -boa (Schlangen), riesige haarige Spinnen und sogar ein Faultier. Die Tiere waren meist ziemlich weit weg, so gut wie auf den Fotos sahen wir die wenigsten. Ausserdem besuchten wir eine Dschungelcomunity. Für mich war das ein moralischer Konflikt, da wir in ihr Leben eindrangen (und sie uns dulden, da wir sie bezahlen), aber andererseits war es auch interessant, etwas über sie zu erfahren, auch wenn ein "Theater" für uns Touristen gemacht wurden. wir machten selbst Jukkabrot und ein Schaman erklärte uns seine Tätigkeiten.
    Gestern ging die Tour mit 2h Bootsfahrt in strömenden Regen zu Ende.

    Am Abend nahm ich den Bus Richtung Tulcan, dem typischen Grenzübergang nach Kolumbien. Nach 4 h ungemütlicher Fahrt (ich dass neben einer Mutter mit Kind, die meinen Stuhl auch noch brauchte und Kondenzwasser tropfte mit aufs Bein) hielt der Bus an und fuhr nicht mehr weiter. Bald wurde mir erklärt, dass ein Murgang eine Weiterfahrt verunmöglicht. Also kehrte der Bus in einem unheimlichen Manöver auf der relativ schmalen Strasse. Bald war aber auch der Rückweg blockiert, ein Baum lag im Weg. Dieser konnte zum Glück schnell zur Seite geschoben werden, allerdings folgte bald darauf ein weiterer Murgang -> Wir waren blockiert, im unsicheren Grenzgebiet zu Kolumbien.
    In den nächsten Stunden warteten wir im Bus auf bessere Zeiten. Da diese auch am mit dem Tageslicht nicht kamen, entschieden sich die meisten, den Weg zu Fuss zurück zu wagen. Insgesamt liefen wir ca. 3h ohne gefrühstückt, ich mit all meinem Gepäck zu haben durch mehrere Murgänge und deren Überschwemmungen und Flüsse, bis uns ein entgegenkommender Pickup auflud und ins nächste Dorf fuhr. Allerdings war auch dieses Dorf durch einen weiteren Murgang vom Rest abgeschnitten, daher gingen wir nochmals eine knappe halbe Stunde weiter und durch einen weiteren Murgang. Dahinter erwartete uns eine Autokollone und nach unseren Schilderungen entschied sich ein Bus umzukehren und nahm uns mit. Jetzt bin ich wieder gleich weit wie ich gestern nach der Tour war und habe mich entschieden, morgen den selteneren Grenzübergang nach Kolumbien in der Nähh von Lago Agrio zu verwenden.
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  • Day 59

    Erste Woche in Kolumbien

    June 29, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach diesem doch sehr abenteuerlichen Täg mit den Murgängen gönnte ich mir einen Abend ein Einzelzimmer im Hostal. Am nächsten Morgen wollte mich ein Ecuadorianer (vom Abenteuerbus) abholen, damit ich nicht alleine die Grenze überqueren musste. Da ich um sechs Uhr morgens jedoch nicht die Geduld für die ecuadorianische Verspätung hatte, nahm ich schlussendlich doch den Bus. Beim Grenzbüro (ca. 3 km vor der Grenze) liess ich den Pass stempeln und dann ging es erneut im Bus zur Grenzbrücke, die es zu Fuss zu überqueren galt. Auf der anderen Seite warteten kleine Büsschen, um uns ans Busterminal zu fahren. Der ganze Übergang lief sehr entspannt ab, ich hatte vorher ziemlich Respekt vor dem Grenzübergang, da noch vor wenigen Jahren dringend von diesem Übergang abgeraten wurde.

    Mit dem Bus fuhr ich nach Neiva, von dort aus machte ich am nächsten Tag einen Ausflug zur Tatacoa Wüste. Es war wunderschön, mit Strukturen, die teils an den Uluru in Australien erinnern. Ausserdem ist es auch geologisch sehr interessant, einerseits weil die Böden mit der chemischen Zusammensetzung die Farbe ändern und andererseits weil es Fossilien und versteinerte Bäume zu sehen gibt. Wir blieben bis in die Dunkelheit, da sich der Sternehimmel wunderbar beobachten lässt.

    Es folgte ein Tag in der Hauptstadt Kolumbiens Bogota. Juan, welcher in der Schweiz ein Austauschjahr gemacht hatte, führte mich durch die Strassen der Altstadt und wir besuchten das Goldmuseum, das sehr schön, mit der Zeit aber ein wenig repetitiv war. Es ist immer cool, wenn man einen Ort mit einem persönlichen Guide erkunden kann!

    Mit dem Nachtbus fuhr ich am Abend weiter nach Salento. Dies ist ein kleines Dörfchen in der Kaffeeregion. Da ich von der Busfahrt ziemlich erschöpft war unternahm ich am ersten Tag nicht viel, sondern spazierte durch die bunten Strässchen und zu einem Aussichtspunkt und genoss eine heisse Schokolade mit Käse, eine Spezialität dieser Region und geschmacklich ist es nicht so schlimm wie es klingt ;)

    Am zweiten Tag ging ich ins Valle de Cocora, und machte eine kleine Wanderung. Dieses Tal ist bekannt für sie bis zu 70 m hohen Palmen. Sie stehen sowohl im Wald als auch auf der Wiese, was für mich, mit zumindest grundlegenden biologischen Kenntnisse keinen Sinn machte. So erfuhr ich, dass der Wald ausser den Palmen abgeholzt worden ist, für die Viehhaltung, aber die Palmen wurden für die Wachsherstellung gebraucht.

    Gestern besuchte ich eine Kaffefarm. Eigentlich wollte ich hinspazieren, da ich jedoch im Hostel niemanden fand, der ähnliche Pläne hatte, und mir von einem Spaziergang alleine abgeraten wurde, buchte ich ein Pferd mit Guide. Es war ein toller Ritt, und so viel Galopp reiten ist ganz schön anstrengend ;)
    Auf der Farm wurden wir durch die Permakulturlandschaft geführt. In der Kaffeproduktion steckt hier noch sehr viel Handarbeit, so werden die Beeren einzeln alle 20 Tage von den Sträuchern genommen (mehr Kaffefacts kann ich euch gerne auf Nachfrage liefern ^^). Nach einem wirklich leckeren Kaffee ritten wir zurück nach Salento.

    Am Abend spielte Kolumbien Fussball im Copaamerica Viertelfinale gegen Chile. Mit einer Holländerin vom Hostel ging ich ins Publicviewing auf dem Hauptplatz, ausgerüstet mit einem Arepa (Maistortilla), Platanochips und einem kolumbianischen Getränk, das eine Mischung aus Bier und Cola ist. Im Spielverlauf wurden wir immer engagiertere Fans und weil der Kommentator so schnell sprach, mussten wir jeweils an der Reaktion der Fans zweimal erkennen, dass je ein chilenisches Tor aberkannt wurde! Leider nützte es nichts, denn am Ende resultierte für Kolumbien eine Niederlage im Penaltyschiessen :(
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